obligatorisches Schauen

Die Orientierung von Babys auf Bewegungsreize wird subkortical auf der Stammhirn-Ebene gesteuert, wobei das Blickfolgeverhalten zunächst nicht gleitend sondern ruckartig erfolgt und dem sich bewegenden Gegenstand leicht hinterherhängt. Etwa vier Wochen nach der Geburt zeigen Säuglinge das obligatorisches Schauen, d. h., ihr Blick klebt an einmal fixierten Gegenständen und kann sich nicht leicht von ihnen … Weiterlesen

Geruchs- und Geschmackssinn

Ich habe gefunden, dass Menschen mit Geist und Witz auch immer eine feine Zunge besitzen, jene aber mit stumpfem Gaumen beides entbehren. Voltaire Geschmack und Geruch sind chemische Sinne, wobei für den Geschmack von Speisen der Geruchssinn retronasal sehr wesentlich ist – bekanntlich leidet bei Schnupfen nicht nur die Geruchs- sondern auch die Geschmacksempfindung. Beide … Weiterlesen

symbolische Repräsentation

Im Rahmen des Modells der kognitiven Entwicklung von Jean Piaget ist das Stadium der symbolischen Repräsentation die volle Erlangung der Objektpermanenz, denn ein Kind entwickelt nun Erwartungen über Handlungsausgänge oder das Verhalten von Objekten und überprüft diese gezielt. Am Ende des zweiten Lebensjahres erfolgt dieser Übergang zur symbolischen Repräsentation, denn ein Kind hat jetzt stufenweise … Weiterlesen

Feinmotorik

Feinmotorik bezeichnet die gezielte und koordinierte Bewegung, die vor allem in der Handgeschicklichkeit zum Ausdruck kommt, wobei auch all jene Koordinationsprozesse dazu gehören, die die Muskeln des Mundes, der Augen und des Gesichtes einbeziehen. Der  Handgeschicklichkeit  werden  verschiedene  Teilbereiche  zugeordnet  wie  Hand-  und  Fingerkraft, Hand- und Fingergeschicklichkeit, visomotorische Koordination (Auge-Hand-Koordination), Zielgenauigkeit und exakte Einzelbewegungen eines … Weiterlesen

prädiktive Kodierung

Vorbemerkung: In den Neurowissenschaften hält etwas verspätet – die Psychologie ist hier schon einige Generationen früher zu vergleichbaren Annahmen gekommen – eine neue Theorie Einzug. Diese Theorie wird zunehmend zur Interpretation und Steuerung experimenteller und theoretischer Studien herangezogen und findet ihren Weg in viele andere Bereiche der Geistesforschung. Es handelt sich um die Theorie, dass … Weiterlesen

sensomotorische Raumrepräsentation

Es gibt zahlreiche Areale im Gehirn, die Räume sensomotorisch kodieren – also durch Strukturen, die sensorische und motorische Informationen integrieren, wodurch das Verhalten sehr flexibel, adaptiv und effizient ausgewählt und kontrolliert werden kann. Abei gibt es auch sehr niedriger neuronaler Ebene direkte sensomotorische Kopplungen als Basis für die Generierung von Raumrepräsentationen, um komplexe Verhaltensmuster hervorbringen … Weiterlesen

Bereitschaftspotential

Das Bereitschaftspotential – neue Rechtschreibung: Bereitschaftspozential – ist ein elektrophysiologisch messbares Phänomen, das im Vorfeld willkürlicher Bewegungen in bestimmten Arealen der Großhirnrinde, vorwiegend im supplementärmotorischen Cortex, auftritt und als Ausdruck von Aktivierungs- und Vorbereitungsprozessen interpretiert wird. Das Bereitschaftspotential ist dabei ein im Elektroenzephalogramm messbares negatives elektrisches Potential von bis zu 20 µV, das bei der … Weiterlesen