Im Rahmen des Modells der kognitiven Entwicklung von Jean Piaget ist das Stadium der symbolischen Repräsentation die volle Erlangung der Objektpermanenz, denn ein Kind entwickelt nun Erwartungen über Handlungsausgänge oder das Verhalten von Objekten und überprüft diese gezielt. Am Ende des zweiten Lebensjahres erfolgt dieser Übergang zur symbolischen Repräsentation, denn ein Kind hat jetzt stufenweise mentale Konzepte über die Eigenschaften von Objekten und Erwartungen bzgl. erreichbarer Handlungsziele aufgebaut, die Denken im Sinne des inneren Operierens mit Vorstellungen, Symbolen oder sprachlichen Zeichen ermöglichen. Kinder sind dann z.B. sicher in der Lage, einen Gegenstand auch nach einer Serie von verdeckten Ortswechseln unter Tüchern wiederzufinden, sie können ein Spielzeug mit Hilfe eines T-Stabes oder einer Schnur erreichen oder suchen selbst nach Mechanismen, um Aufziehspielzeuge wieder in Gang zu setzen. Kinder besitzen daher kognitive Mittel-Zweck-Verbindungen:
Stufe I: | visuelle Aufmerksamkeit | 1. Monat |
Stufe II: | Beobachtung der Hände, Daumen in Mund | 2. – 3. Monat |
Stufe III: | visuell kontrolliertes Greifen | 4. – 8. Monat |
Stufe IV: | Kombination von Objekten, | |
ziehen an einer Unterlage | 9. – 12. Monat | |
Stufe V: | Erreichen von Gegenständen mit Hilfsmitteln, | |
z.B. Schnur, T-Stab | 13.–18. Monat | |
Stufe VI: | Antizipation von Handlungsresultaten, Verständnis von Kausalität | 19.–24. Monat |
Literatur
Pauen, Sabina & Vonderlin, Eva (2007). Entwicklungsdiagnostik in den ersten drei Lebensjahren. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung.