Rauchmelder-Prinzip

Das Rauchmelder-Prinzip beschreibt in der Psychologie die Tendenz des menschlichen Gefahrenwahrnehmungssystems, lieber zu oft als zu selten Alarm zu schlagen. Dieses Modell beruht auf der Annahme, dass es aus evolutionsbiologischer Sicht vorteilhafter ist, in unklaren oder potenziell bedrohlichen Situationen eine vorsichtige, angstgesteuerte Reaktion zu zeigen, auch wenn sich die Gefahr später als harmlos herausstellt. Ein … Weiterlesen

Unterlassungseffekt

Der Unterlassungseffekt, auch als Omission Bias, Präferenz für Unterlassen oder Handlungsaversionsverzerrung bezeichnet, ist ein kognitiver Verzerrungseffekt, bei dem Menschen dazu neigen, Handlungen, die schädliche Konsequenzen haben, moralisch negativer zu bewerten als gleich schädliche Unterlassungen. Das bedeutet, dass Schäden, die durch aktives Handeln entstehen, als schlimmer oder verantwortungsvoller wahrgenommen werden als Schäden, die durch Nicht-Handeln verursacht … Weiterlesen

Wissensillusion

Die Wissensillusion bezeichnet das kognitive Phänomen, bei dem Menschen glauben, ein bestimmtes Thema oder einen Sachverhalt besser zu verstehen, als es tatsächlich der Fall ist. Dieses Überschätzen des eigenen Wissens resultiert häufig aus der Tendenz, Informationen, die im sozialen oder kulturellen Umfeld zugänglich sind, mit eigenem Wissen zu verwechseln. Das Gehirn verlässt sich dabei stark … Weiterlesen

Kontextsitivität

Kontextsitivität bezeichnet in der Psychologie die Fähigkeit, Wahrnehmung, Kognition, Emotionen und Verhalten flexibel an wechselnde Umgebungen, soziale Situationen und kulturelle Rahmenbedingungen anzupassen. Sie ist ein zentrales Merkmal menschlicher Informationsverarbeitung und spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen psychologischen Disziplinen. In der kognitiven Psychologie zeigt sich Kontextsensitivität etwa in der Wahrnehmung und im Gedächtnis. Reize werden nicht … Weiterlesen

normativer Konflikt

In der Psychologie bezeichnet der Begriff normativer Konflikt eine Situation, in der widersprüchliche oder konkurrierende soziale Normen, Werte oder moralische Überzeugungen miteinander in Spannung geraten und zu innerpsychischen, interpersonellen oder intersozialen Spannungen führen. Solche Konflikte entstehen, wenn eine Person oder eine Gruppe mehrere Handlungsoptionen vor sich sieht, die jeweils mit bestimmten normativen Erwartungen verbunden sind, … Weiterlesen

Neurohormone

Neurohormone sind biochemische Botenstoffe, die von Nervenzellen (Neuronen) produziert und in den Blutkreislauf abgegeben werden, um physiologische Prozesse im Körper zu regulieren. Im Gegensatz zu klassischen Neurotransmittern, die ihre Wirkung an synaptischen Spaltstellen direkt auf benachbarte Zellen ausüben, entfalten Neurohormone ihre Effekte über die Blutbahn und wirken häufig auf entfernte Zielorgane. Sie stellen somit eine … Weiterlesen

Glaube

Glaube stellt aus psychologischer Sicht ein vielschichtiges Phänomen dar, das weit über traditionelle religiöse Vorstellungen hinausgeht. Es umfasst sowohl kognitive als auch emotionale, soziale und motivationale Dimensionen und ist eng verknüpft mit grundlegenden menschlichen Bedürfnissen nach Sinn, Sicherheit und Verbundenheit. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um religiösen oder säkularen Glauben handelt – … Weiterlesen