Es gibt zahlreiche Areale im Gehirn, die Räume sensomotorisch kodieren also durch Strukturen, die sensorische und motorische Informationen integrieren, wodurch das Verhalten sehr flexibel, adaptiv und effizient ausgewählt und kontrolliert werden kann. Abei gibt es auch sehr niedriger neuronaler Ebene direkte sensomotorische Kopplungen als Basis für die Generierung von Raumrepräsentationen, um komplexe Verhaltensmuster hervorbringen können. Experimente an Tieren und Menschen zeigen, dass eine interaktive Kopplung zwischen Sensorik, Motorik und aktueller Zielrepräsentation besteht, wobei die sensorische Verarbeitung selektiv zielvorbereitend agiert, sodass das Verhalten letztlich von den jeweils aktuellen Zielrepräsentationen determiniert wird. Antizipative Prozesse finden in verschiedenen Hirnregionen statt, denn so befinden sich im Hippocampus, der essenziell für die Bildung von episodischen Erinnerungen ist, Ortszellen und Orientierungszellen, die nicht nur für die Repräsentation einer mentalen Karte der Umgebung zuständig sind, sondern auch für die Verhaltensauswahl und Verhaltenskontrolle. Dabei sind Orts- und Bewegungsinformation so miteinander gekoppelt, dass eine sensomotorische Raumrepräsentation der explorierten Umgebung entsteht, um eine potentielle Verhaltensauswahl zu treffen und die Situation zu kontrollieren. Es zeigt sich, dass das Gehirn die Umwelt nicht repräsentiert sondern Körper und Umweltinteraktion integrativ für das Verhalten sensomotorisch kodiert, wobei sensorische Repräsentationen dabei direkt an die motorischen gekoppelt sind und von diesen moderiert und strukturiert werden.
Literatur
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