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Morbus Alzheimer

    Hinweis: Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe Alzheimer und Demenz oft gleichbedeutend verwendet, wobei die Alzheimer-Krankheit mit rund zwei Drittel aller Fälle zwar die häufigste Demenzform darstellt, doch werden unter dem Begriff Demenz über fünfzig Krankheiten zusammengefasst, bei denen die Gehirnleistung abgebaut wird. So kommen neben Alzheimer die vaskuläre Demenz, die Lewy-Körperchen-Demenz und die frontotemporale Demenz am häufigsten vor, die sich in Ursache, Symptomen und Verlauf von der Alzheimer-Krankheit unterscheiden. Des Weiteren kursieren über Alzheimer viele Missverständnisse, etwa dass die Krankheit als normale Alterserscheinung betrachtet wird, doch organisch gesunde Gehirne könnten bis ins hohe Alter äußerst leistungsfähig bleiben, auch wenn sie dann in der Regel etwas langsamer arbeiten. Bei Morbus Alzheimer sterben Hirnzellen ab, das Gedächtnis geht verloren, die Persönlichkeit der Betroffenen verändert sich. Nach der Weltgesundheitsorganisation leben weltweit 47 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung.


    Welt-Alzheimertag  ist am 21. September

    Seit 1994 finden am 21. September in aller Welt vielfältige Aktivitäten statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation der Menschen mit Demenz und ihrer An- und Zugehörigen aufmerksam zu machen.


    Die ersten Symptome sind meist Vergesslichkeit und zeitliche Orientierungsschwierigkeiten. Der Verlauf einer Demenzerkrankung ist durch drei Stadien gekennzeichnet: Während des ersten Stadiums verlieren die Betroffenen die Fähigkeit, neue Informationen zu erfassen und komplizierte Alltagsaufgaben zu bewältigen, finden sich jedoch mit diesen Einschränkungen in ihrer vertrauten Umgebung noch alleine zurecht. Im zweiten Stadium kommt es zu massiven Problemen bei täglichen Verrichtungen, wie zum Beispiel beim Waschen und Anziehen, bekannte Personen werden nicht mehr erkannt, Wahnvorstellungen treten auf. Im letzten Stadium einer Demenz verlieren die Betroffenen ihre Sprachfähigkeit und werden inkontinent sowie bettlägerig. Im fortgeschrittenen Stadium weiß ein Betroffener nicht mehr, wo er sich befindet und wer er ist, und viele erkennen auch ihre Angehörigen nicht mehr, manche der Betroffenen werden aggressiv, sodass eine Beaufsichtigung rund um die Uhr nötig wird.

    Frauen erkranken übrigens häufiger an Alzheimer als Männer, wobei dafür auch die höhere Lebenserwartung ausschlaggebens sein kann, da das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung mit zunehmendem Alter steigt. Eine andere Ursache vermutet man im Östrogenschwund nach der Menopause, wobei zwar auch Männer in geringen Mengen Östrogen produzieren, doch bleibt die Menge im Alter gleich, während bei Frauen die Menge im Alter oft stark abnimmt. Bekanntlich bringen Östrogene Nervenzellen zum Wachsen und festigen die Verbindungen zwischen Neuronen. Fehlen Östrogene, gehen Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn verloren. Möglicherweise steht auch die Häufigkeit an Depressionen damit in Verbindung, denn Frauen leiden doppelt so häufig an Depressionen wie Männer, wobei auch Depressionen das Risiko für Alzheimer erhöhen. Jüngst haben Yang et al. (2022) in einer Untersuchung gezeigt, dass eine Proteinveränderung im Gehirn erklären könnte, warum Frauen häufiger an der Alzheimer-Demenz erkranken als Männer. Man hat herausgefunden, dass bei den Demenzpatientinnen häufiger ein Protein namens C3 verändert ist, das in seiner modifizierten Form zum Verlust von Synapsen beiträgt, wobei diese Proteinveränderung durch einen nach der Menopause sinkenden Östrogenspiegel gefördert wird. Man identifizierte insgesamt in allen menschlichen Hirngeweben 1.450 Proteine mit SNO-Modifikationen, wobei in Alzheimer-Gehirnen zwar nur unwesentlich mehr SNO-Proteine zu finden waren, doch ihre Zusammensetzung unterschied sich deutlich von der in Gehirnen ohne Alzheimer. Man erstellte auf dieser Basis ein Ranking von Proteinen, die womöglich für die Alzheimer-Erkrankung relevant sind, etwa bei Proteinen, die an der Autophagie beteiligt sind, also dem Prozess, bei dem Zellen überflüssige oder defekte Bestandteile in ihrem Inneren abbauen, was möglicherweise auf bisher unbekannte Wege der Krankheitsentstehung bei Alzheimer hinweisen könnte. Auch konnte gezeigt werden, dass das weibliche Geschlechtshormon Beta-Östradiol verhindern kann, dass das Immunprotein C3 modifiziert wird, sodass beta-Östradiol Frauen vor der Menopause schützen könnte.

    Morbus Alzheimer ist zumindest bei einem geringen Prozentsatz der Fälle erblich, d. h., es wird autosomal-dominant vererbt, was bedeutet, wenn ein Elternteil betroffen ist, besteht eine fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder erkranken. Man kennt mittlerweile drei Gene, die  im Falle von Mutationen die Krankheit ausbrechen lassen. Gibt es Alzheimer-Fälle in der Familie, ist es daher ratsam, ab dreißig einen Neurologen aufzusuchen, um eine mögliche Erkrankung abzuklären bzw. diese frühzeitig zu erkennen. Eine frühe Diagnosestellung ist deshalb wichtig, da bei frühzeitigem Behandlungsbeginn die Leistungsfähigkeit länger erhalten werden kann. Zwar gibt es keine wirksame Therapie, um das Fortschreiten der Erkrankung vollkommen zu stoppen, dennoch können Medikamente und begleitende psychotherapeutische Maßnahmen den Verlauf der Erkrankung verlangsamen und die Symptome mildern. Studien belegen, dass man Morbus Alzheimer durch regelmäßige Bewegung, geistige Fitness, gesunde Ernährung (Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl und Vollkornbrot) und ein geselliges Leben vorbeugen kann.

    Entdeckt wurde diese Form der Demenz von Alois Alzheimer, der die Ursachen dafür unter dem Mikroskop fand, als er am Gehirn einer Erkrankten nach ihrem Tod flächenweise zugrunde gegangene Nervenzellen feststellte und in der gesamten Hirnrinde Eiweißablagerungen (Plaques) fand. Vergesslichkeit bei älteren Menschen galt zu dieser Zeit als Alterserscheinung. Die Erkenntnisse stellte Alzheimer bei einer Tagung in Tübingen vor und berichtete erstmals über das Krankheitsbild als einer eigenartigen schweren Erkrankung der Hirnrinde. Alzheimer bezeichnete die Erkrankung als „Krankheit des Vergessens“, doch als in den folgenden Jahren weitere ähnliche Fälle in der medizinischen Literatur beschrieben wurden, benannte der Psychiater Emil Kraepelin diese Form der Demenzerkrankung in der achten Ausgabe seines Lehrbuchs der Psychiatrie nach Alzheimer.

    Seit Kurzem gibt es Wirkstoffe, die gegen die Eiweißablagerungen der Amyloid Beta- und Tauproteine wirken, sie gewissermaßen aus dem Gehirn wegwaschen. Man hat in großen Studien (van Dyck et al., 2022) in den USA gesehen, dass das Amyloidbeta im Gehirn weniger wird und dass dies eben gleichzeitig mit einer klinischen Verbesserung in der Gruppe einhergeht, die die Substanz bekommen hat. Die Erkrankung wird dabei eingebremst, das Gedächtnis funktioniert besser, die Menschen können ihren Alltag leichter bewältigen.

    Frühe Diagnose über den Geruchssinn möglich

    Das Nachlassen des Geruchssinns gilt als wichtiger Marker für eine frühzeitige Diagnose von Demenz oder der Alzheimer-Krankheit. Der Verlust des Geruchssinns ist daher ein wichtiges Frühsymptom für einige degenerative Erkrankungen des Gehirns, da zahlreiche Studien einen Zusammenhang zwischen Demenz und Geruchsverlust festgestellt haben, da ja das Gedächtnis eine entscheidende Rolle beim Erkennen von Gerüchen spielt. Laut einer Studie von Pacyna et al. (2022) ist eine rasche Abnahme des Geruchssinns ein besonderes Anzeichen für die Alzheimer-Krankheit. Seit 1997 erforschte man im Rahmen eines Projekts neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und führte jährlich Geruchstests sowie Tests der kognitiven Funktionen bei den Bewohnern von Altenheimen durch. Die Daten zeigten, dass diejenigen, die nur wenige Jahre nach Beginn der Studie ihren Geruchssinn verloren hatten, ein doppelt so hohes Risiko hatten, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken, und dass eine Verschlechterung des Geruchssinns mit einem geringeren Volumen der grauen Substanz in den für das Gedächtnis und den Geruchssinn zuständigen Hirnregionen verbunden war. So konnte gezeigt werden, dass das Volumen und die Form der grauen Substanz in den olfaktorischen und gedächtnisassoziierten Bereichen des Gehirns von Menschen mit einer raschen Verschlechterung des Geruchssinns kleiner waren als bei Menschen mit einem weniger starken Verlust des Geruchssinns.
    Derzeit wird der Precivity-Bluttest, der ursprünglich zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickelt wurde, und die Konzentration bestimmter Biomarker im Blut misst, auch für die Früherkennung von Alzheimer untersucht. In einer Studie mit 100 Personen mit erhöhtem Alzheimer-Risiko zeigte der Test eine Sensitivität von 80 % und eine Spezifität von 85 % bei der Erkennung von Alzheimer-Patienten. Die Studie ist jedoch noch nicht vollständig veröffentlicht, und es ist noch zu früh, um zu sagen, ob der Precivity-Bluttest ein zuverlässiges Instrument zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit ist. Der Precivity-Bluttest misst die Konzentration zweier Biomarker im Blut: Amyloid-beta ist ein Protein, das sich bei Alzheimer im Gehirn ablagert und zu Plaques führt. Tau ist ein Protein, das sich bei der Alzheimer-Krankheit im Gehirn ablagert und zur Bildung von Neurofibrillenbündeln führt. In der Studie mit 100 Personen mit erhöhtem Alzheimer-Risiko wiesen Alzheimer-Patienten höhere Amyloid-beta- und Tau-Werte im Blut auf als Personen ohne Alzheimer. Die Vorteile eines Precivity-Bluttests für Alzheimer sind, dass es sich um einen nichtinvasiven Test handelt, der aus einer Blutprobe durchgeführt wird, dass er relativ kostengünstig ist und dass er in der Lage ist, Menschen mit Alzheimer in einem frühen Stadium zu identifizieren (Stangl, 2023).

    Erlebte subjektive kognitive Beeinträchtigungen als Indikator

    Wenn bei Menschen das Gedächtnis nach eigenem Empfinden nachlässt, aber die geistige Leistungsfähigkeit nach objektiven Kriterien noch im Normbereich liegt, spricht man von von „subjektiven kognitiven Beeinträchtigungen“ oder „subjective cognitive decline“, wobei Menschen mit diesem Empfinden ein erhöhtes Risiko haben, langfristig eine Demenz zu entwickeln. Unklar sind dabei die Mechanismen, die diesen subjektiven Gedächtnisstörungen zugrunde liegen, denn die Effekte sind sehr schwach und bisherige Studien haben nur relativ kleine Personengruppen umfasst, was statistisch belastbare Aussagen schwierig macht. Wolfsgruber et al. (2020) haben nun belegt, dass die persönliche Wahrnehmung ein wichtiges Indiz sein kann, um eine Alzheimer-Erkrankung frühzeitig zu entdecken. In einer Studie mit 449 älteren Erwachsenen konnte man nun nachweisen, dass jene Menschen, die sich aufgrund von subjektiven kognitiven Beeinträchtigungen an eine Gedächtnisambulanz wenden oder eine solche verwiesen werden, messbare, wenngleich nur mäßig ausgeprägte kognitive Defizite zeigen. Diese Befunde beruhen dabei auf einer umfangreichen Testung, einer verfeinerten Datenauswertung und einer im Vergleich zu früheren Studien verhältnismäßig großen Anzahl untersuchter Menschen, wodurch die Messempfindlichkeit entscheidend verbessert wurde. So fand man heraus, dass Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, die als gesund galten, im Allgemeinen bessere Ergebnisse bei der geistigen Leistungsfähigkeit erzielten als Probanden und Probandinnen der Gedächtnisambulanzen. Die Frauen und Männer, die an der Studie teilnahmen, unterzogen sich diversen Tests der geistigen Fähigkeiten, wobei es neben der Gedächtnisleistung auch um Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen in verschiedenen Situationen ging, etwa unter Zeitdruck zu entscheiden. Geprüft wurden unter anderem auch das Sprachvermögen und die Fähigkeit, Objekte zu erkennen und korrekt zu benennen. Außerdem wurde bei einem Teil der Probanden und Probandinnen die Konzentration bestimmter Eiweißstoffe (Amyloid-Beta-Peptide und Tau-Proteine) im Nervenwasser analysiert, also jener Flüssigkeit, die im Gehirn und Rückenmark vorkommt. Diese Biomarker-Messwerte ermöglichen Rückschlüsse auf etwaige Nervenschädigungen und Vorgänge, die mit einer Alzheimer-Erkrankung einhergehen. Man hat dabei festgestellt, dass bei Probanden und Probandinnen mit subjektiven kognitiven Beeinträchtigungen im Mittel leichte kognitive Defizite vorliegen, und dass diese mit jenen Eiweißstoffen zusammenhängen, die auf eine frühe Alzheimer-Erkrankung hindeuten, sodass man vermutet, dass sowohl die subjektiven Beschwerden, als auch die minimalen objektiven kognitiven Defizite auf Alzheimer-Prozesse zurückzuführen sind. Diese Befunde lassen sich jedoch nicht verallgemeinern, denn viele ältere Menschen haben zeitweilig subjektive Gedächtnisstörungen, ohne dass eine frühe Alzheimer-Erkrankung vorliegt.

    Es ist übrigens ein Mythos,

    dass Gedächtnistraining gegen Alzheimer helfen kann. Gedächtnistraining ist nur für geistig gesunde Menschen zu empfehlen, denn Menschen mit Alzheimer profitieren nicht davon, sondern sie können lediglich noch vorhandenes Wissen und vorhandene Fähigkeiten bewahren und das auch nur eine Zeit lang, sodass Experten davor warnen, sie zu überfordern und mit ihren Defiziten zu konfrontieren. Besser ist es, die Erinnerung sanft zu stimulieren, etwa mit alten Fotos oder Liedern von früher, denn oft erinnern sich Menschen mit Demenz sehr gut an Kindheitserlebnisse, während das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit stark nachlassen. Allerdings ist Alzheimer auch kein Schicksal, denn zahlreiche Studien haben gezeigt, dass ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung, geistiger Aktivität und regelmäßigem Sport dazu beitragen kann, das Alzheimer-Risiko erheblich zu minimieren. Mit Alzheimer-Medikamenten kann der Krankheitsverlauf verlangsamt werden und auch Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressionen lassen sich medikamentös behandeln, wobei nicht-medikamentöse Therapien wie die geistige, körperliche und emotionale Mobilisierung die Selbstständigkeit der Btroffenen länger erhalten und das Wohlbefinden fördern können.


    Neuere Forschung

    Bei Mäusen kann man eine beginnende Alzheimer-Erkrankung dadurch abschwächen, dass man sie einige Zeit mit Lichtimpulsen oder einer Ton-Stimulation behandelt. Es zeigten sich bei einer entsprechenden Behandlung deutliche Verbesserungen sowohl im Gedächtnis als auch im Gehirn der Mäuse. Nach einer Woche mit Tonstimulation hatte sich die Menge der Plaques und des Beta-Amyloids im Hörzentrum und in dem für das Gedächtnis wichtigen Hippocampus um bis zu fünfzig Prozent verringert. Das demonstriert, dass eine akustische Stimulation die Amyloidlast auch außerhalb des primären sensorischen Cortex reduzieren kann. Die Mikroglia nahmen durch die Tonstimulation um 60 Prozent zu, von denen man weiß, dass sie Amyloid-Plaques abbauen können. Außerdem beobachten die Forscher um 50 bis 100 Prozent erweiterte Adern und damit eine bessere Durchblutung im Hippocampus und Hörzentrum der behandelten Mäuse (Martorell et al., 2019). Nun soll an erkrankten Menschen diese Methode getestet werden.

    Tierversuche mit Mäusen haben auch gezeigt, dass ein zu hoher Salzkonsum Ablagerungen im Gehirn verursachen könnte, wobei dies dieselben Ablagerungen betraf, die auch bei Menschen mit Alzheimer gefunden werden, sodass es wahrscheinlich ist, dass diese kognitive Erkrankung durch zu viel Salz begünstigt wird. Allerdings waren die in den Tierversuchen verwendeten Salzdosen so groß, dass eine Übertragung auf den Menschen nur bedingt möglich sein dürfte. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die weiterhin das normale Futter erhielt, nahmen die Mäuse in den Versuchen das zwischen acht- und 16-Fache an Salz auf. Anschließende Gedächtnistests, bei denen sich die Tiere einen Weg durch ein Labyrinth merken sollten oder Objekte erkennen mussten, wurden von den Tieren mit der salzhaltigen Ernährung schlechter abgeschlossen. Doch ist unklar, ob auch beim Menschen ein zu hoher Salzkonsum, der bei einem Großteil der Bevölkerung vorliegt, zu diesen Ablagerungen im Gehirn führt.

    Agarwal et al. (2022)  fanden heraus, dass die in Erdbeeren enthaltene bioaktive Substanz Pelargonidin mit weniger neurofibrillären Tau-Proteinen im Gehirn in Verbindung steht, die eines der Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit sind, die durch abnorme Veränderungen der Tau-Proteine verursacht wird, die sich im Gehirn ansammeln. Man vermutet, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften von Pelargonidin die allgemeine Neuroinflammation verringern, was die Produktion von Zytokinen reduzieren könnte. Zytokine wiederum sind Proteine, die von Zellen produziert werden und verschiedene Entzündungsreaktionen regulieren können. Entzündungen im Gehirn werden bekanntlich mit Alzheimer-Pathologien wie Plaques in Verbindung gebracht, und die Daten deuten darauf hin, dass Pelargonidin das alternde Gehirn vor der Entwicklung der Alzheimer-Pathologie schützen kann. Unter den Beeren ist die Erdbeere die reichhaltigste Quelle für Pelargonidin. Es gibt jedoch eine Einschränkung: Bei denjenigen, die das ApoE4-Gen besitzen, hatte der Pflanzenstoff keinen Effekt, wobei das ApoE4-Gen einen genetischen Risikofaktor für eine Alzheimer-Erkrankung darstellt.

    Ernährung

    Eine Untersuchung von Ballarini, T. et al. (2021) hat gezeigt, dass die Befolgung einer mediterranen Ernährung Menschen mit hohem Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit zumindest vor einer Verschlechterung des Gedächtnisses und vor mediotemporaler Atrophie schützen kann. Diese Erkenntnisse deuten also darauf hin, dass die mediterrane Ernährung ein protektiver, modifizierbarer Lebensstilfaktor gegen Alzheimer-bedingte Neurodegeneration und eine Verschlechterung des Gedächtnisses sein dürfte, wobei diese Vorteile durch eine Reduktion von Amyloidose und Tau-Pathologie vermittelt werden dürften. Demnach könnten diätetische Interventionen helfen, die Alzheimer-Krankheit bei Risikopersonen zu verzögern. Man fand auch heraus, dass Probanden, die sich ungesund ernährten, höhere pathologische Werte an diesen Biomarkern im Nervenwasser aufwiesen als diejenigen, die regelmäßig Mittelmeerkost verzehrten. Bei den Gedächtnistests schnitten die Teilnehmer, die sich nicht an die mediterrane Ernährungsweise hielten, auch schlechter ab als die Teilnehmer, bei denen regelmäßig Fisch und Gemüse auf dem Teller lagen. Einen signifikant positiven Zusammenhang gab es außerdem zwischen einer hohen Punktzahl auf der Lebensmittel-Skala für das mediterrane Ernährungsmuster und einem hohen Volumen des Hippocampus, wobei der Hippocampus jenes Hirnareal ist, das als Schaltzentrale des Gedächtnisses gilt und bei Alzheimer frühzeitig und stark schrumpft.

    Die Daten wurden unter Verwendung linearer Regressionsmodelle in einer Querschnittsstudie an Menschen mit normaler Kognition (n = 169) und Probanden mit höherem Risiko für die Alzheimer-Krankheit aufgrund des Vorhandenseins einer subjektiven (n = 209) oder leichten (n = 81) kognitiven Beeinträchtigung oder eines Verwandten mit der Erkrankung (n = 53) erhoben. Da es sich um ein Querschnittdesign handelt, sind zwar keine kausalen Schlüsse möglich, doch dürfte die vorteilhafte Wirkung der Befolgung einer mediterranen Ernährung auf die Gedächtnisfunktion durch Erhaltung des Hirnvolumens in mediotemporalen Regionen vermittelt worden sein.


    Forschungsarbeiten haben laut einer APA-Presseaussendung vom 8. März 2019 gezeigt, dass die Amazonaspflanze Katzenkralle als Hemmer und Reduktionsmittel gegen amyloide Plaques und neurofibrilläre Bündel eingesetzt werden könnte. Man hat entdeckt, wie deren speziellen Polyphenole zu einer verbesserten Gesundheit des Gehirns beitragen könnten. Die Bestandteile des Polyphenols gelangen über das Blut innerhalb von Minuten in das Gehirn, wo kleine molekulare Polyphenolkomponenten sich an das beta-amyloide Protein in den Plaques und an das Tau-Protein in den neurofibrillären Bündeln binden. Diese Komponenten bilden eine Art Keil, sodass die Plaques in beinahe amorphes, non-fibrilläres Material zerfallen. Die Mikroglia des Gehirns beseitigen dann das nicht giftige Material und transportieren es aus dem Gehirn. Die Senkung der Plaque-Belastung im Gehirn um 50-60 % über einen Zeitraum von 3 Monaten führte bei plaque-bildenden transgenen Mäusen zu einer deutlichen (50-60 %) Verbesserung des Kurzzeitgedächtnisses und auch zu einer deutlichen Senkung von Entzündungen im Gehirn.

    Darüber hinaus sucht die Forschung intensiv nach Naturstoffen, die ein gesundes Altern fördern und den Symptomen neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und dem altersbedingten kognitiven Abbau entgegenwirken. So wurde kürzlich entdeckt, dass der im Ginseng enthaltene Naturstoff Rhizolutin Alzheimer-Plaques auflösen kann und damit möglicherweise bei der Behandlung von Alzheimer helfen könnte. Auch für das Pflanzenalkaloid Trigonellin, das unter anderem in Kaffee, Bockshornkleesamen und Radieschen vorkommt, gibt es Hinweise auf eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten. Allerdings wurden die meisten Versuche bisher an Mäusen durchgeführt, so dass eine Übertragbarkeit auf den Menschen zumindest fraglich ist.


    Linktipp

    Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. aus Düsseldorf bietet einen Ratgeber „Leben mit der Diagnose Alzheimer“, der bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf oder bei dem unten genannten Link bestellt werden kann. In diesem Ratgeber finden sich Hinweise darauf, wie die Wohnung für an Alzheimer erkrankte Menschen gestaltet werden kann. Diese sollten in ihrem Zuhause genügend Raum für Bewegung haben, wobei Stolperfallen wie hohe Teppiche oder Elektrokabel auf dem Boden vermieden werden sollten. Die Sicherheit auf Treppen kann durch Markierungen der Treppenstufen mit breitem gelbem Klebeband oder die Montage eines zusätzlichen Handlaufs erhöht werden. Im Badezimmer verhindern Gummimatten oder rutschfeste Streifen am Dusch- oder Wannenboden Stürze genauso wie Haltegriffe an der Wand, wobei ein Stuhl oder Hocker in der Dusche für zusätzliche Sicherheit sorgt. Durch Markieren der Wasserhähne, etwa Rot für heiß und Blau für kalt, und eine Einstellung der Heißwassertemperatur von unter 45 Grad können Verbrühungen verhindert werden. In der Küche sollten Messer, Scheren und andere Utensilien, die gefährlich werden könnten, weggeschlossen werden.

    Link: https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/broschueren-downloads/leben-mit-der-diagnose-alzheimer/ (22-08-28)

    Von dieser Institution stammen folgende

    Praxistipps für die Kommunikation mit Alzheimer-Erkrankten

    Tipp 1: Auf Augenhöhe sprechen
    Zunächst ist es wichtig, die Betroffenen als Gesprächspartnerin oder -partner ernst zu nehmen und ihnen mit Respekt zu begegnen. Dazu gehört zum Beispiel, die Person beim Sprechen anzuschauen, sie nicht zu unterbrechen oder Sätze für sie zu beenden. Ein erkrankter Mensch versteht vielleicht nicht mehr genau, was jemand sagt, aber er nimmt wahr, wie jemand etwas sagt.

    Tipp 2: Einfache Sätze verwenden
    Menschen mit Alzheimer-Demenz haben zunehmend Schwierigkeiten, längeren Sätzen zu folgen. Daher ist es besser, Sätze kurz zu halten und möglichst auf eine Information zu beschränken, zum Beispiel „Wir essen jetzt zu Mittag“. Verwenden Sie Fragen, die mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können oder Fragen, die nur wenige Antwortmöglichkeiten zulassen. Vermeiden Sie sogenannte W-Fragen (wie, wer, was, warum). Es ist zum Beispiel besser, zu fragen „Möchtest Du Orangensaft oder Apfelsaft?“ statt „Welchen Saft möchtest Du trinken?“. Auf diese Weise können die Betroffenen das Gesagte nicht nur besser verstehen, sondern fühlen sich auch bestärkt, selbst eine Entscheidung getroffen zu haben.

    Tipp 3: Die Wirklichkeit der erkrankten Person akzeptieren
    Durch die Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses und den schleichenden Verlust der zeitlichen Orientierung, leben Menschen mit Alzheimer zunehmend in ihrer eigenen Welt, insbesondere in ihrer eigenen Vergangenheit. Sie verwechseln Zeit und Ort oder behaupten Dinge, die nicht stimmen. Gehen Sie in solchen Situationen möglichst einfühlsam und geduldig mit den Äußerungen um. Vermeiden Sie Verbesserungen oder Zurechtweisungen, da diese die erkrankte Person verunsichern oder verärgern können.

    Tipp 4: Einen Bezug zur Umgebung herstellen
    Wenn Sie mit einem erkrankten Menschen sprechen, beziehen Sie sich am besten auf Personen, Dinge und Geräusche in der Umgebung. Ein Satz wie „Wir essen jetzt zu Mittag“ wird besser verstanden, wenn man das Essen schon riechen oder auf dem Tisch stehen sehen kann. Bei Menschen mit nachlassendem Gedächtnis ist auch das „Heute“ ein guter Bezug, zum Beispiel indem man darüber spricht, was man heute macht oder was es heute zum Abendessen gibt.

    Tipp 5: Geduldig sein und Zeit geben
    Sprechen Sie langsam und deutlich und wiederholen Sie wichtige Informationen bei Bedarf auch mehrmals. Verwenden Sie dabei immer die gleichen Formulierungen, damit das Gesagte besser verstanden wird und sich möglichst einprägt. Achten Sie darauf, dass Sie zwischendurch Pausen einlegen, um Ihrem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, zu antworten. Lassen Sie der erkrankten Person Zeit, das zu sagen, was ihr auf dem Herzen liegt – auch wenn es länger dauert.

    Tipp 6: Nicht nur mit Worten kommunizieren
    Verwenden Sie eine klare Körpersprache und eine prägnante Mimik und Gestik, um das Gesagte zu unterstützen und das Verständnis zu erleichtern. Zum Beispiel kann die Frage „Möchtest du einen Kaffee“ mit einer einfachen Trinkgeste unterstützt werden. Wichtig ist auch der Blickkontakt. Er gibt Halt und Sicherheit und ist vor allem im späten Krankheitsstadium neben der Berührung oft der einzige Weg, miteinander in Beziehung zu treten.

    Tipp 7: Immer in Verbindung bleiben
    Auch wenn Gespräche immer schwieriger werden, sollten pflegende Angehörige versuchen, möglichst in Verbindung zu bleiben. Schauen Sie sich gemeinsam alte Fotos an, hören Sie die Lieblingsmusik der erkrankten Person oder sitzen Sie bei gutem Wetter einfach zusammen draußen. Selbst wenn die Sprache versagt, können so auch im fortgeschrittenen Stadium noch schöne gemeinsame Momente entstehen.


    Literatur

    Agarwal, P., Holland, T. M., James, B. D., Cherian, L. J., Aggarwal, N. T., Leurgans, S. E., Bennett, D. A., & Schneider, J. A. (2022). Pelargonidin and Berry Intake Association with Alzheimer’s Disease Neuropathology: A Community-Based Study. Journal of Alzheimer’s disease, 88, 653–661.
    Ballarini, T. et al. (2021). Mediterranean Diet, Alzheimer Disease Biomarkers and Brain Atrophy in Old Age. Neurology, doi:10.1212/WNL.0000000000012067.
    van Dyck, Christopher H., Swanson, Chad J., Aisen, Paul, Bateman, Randall J., Chen, Christopher, Gee, Michelle, Kanekiyo, Michio, Li, David, Reyderman, Larisa, Cohen, Sharon, Froelich, Lutz, Katayama, Sadao, Sabbagh, Marwan, Vellas, Bruno, Watson, David, Dhadda, Shobha, Irizarry, Michael, Kramer, Lynn D. & Iwatsubo, Takeshi (2022). Lecanemab in Early Alzheimer’s Disease. New England Journal of Medicine, 388, doi:10.1056/NEJMoa2212948.
    Martorell, Anthony J., Paulson, Abigail L., Suk, Ho-Jun, Abdurrob, Fatema, Drummond, Gabrielle T., Guan, Webster, Young, Jennie Z., Kim, David Nam-Woo, Kritskiy, Oleg, Barker, Scarlett J., Mangena, Vamsi, Prince, Stephanie M., Brown, Emery N., Chung, Kwanghun, Boyden, Edward S., Singer, Annabelle C. & Tsai, Li-Huei (2019). Multi-sensory Gamma Stimulation Ameliorates Alzheimer’s-Associated Pathology and Improves Cognition. Cell, doi:10.1016/j.cell.2019.02.014.
    Pacyna, Rachel R., Han, S. Duke, Wroblewski, Kristen E., McClintock, Martha K. & Pinto, Jayant M. (2022). Rapid olfactory decline during aging predicts dementia and GMV loss in AD brain regions. Alzheimer’s & Dementia, doi:10.1002/alz.12717.
    Stangl, W. (2022, 10. August). Geruchssinn und Gedächtnis. was stangl bemerkt ….
    https:// bemerkt.stangl-taller.at/geruchssinn-und-gedaechtnis
    Wolfsgruber, Steffen, Kleineidam, Luca, Guski, Jannis, Polcher, Alexandra, Frommann, Ingo, Roeske, Sandra, Spruth, Eike Jakob, Franke, Christiana, Priller, Josef, Kilimann, Ingo, Teipel, Stefan, Buerger, Katharina, Janowitz, Daniel, Laske, Christoph, Buchmann, Martina, Peters, Oliver, Menne, Felix, Casan, Manuel Fuentes, Wiltfang, Jens, Bartels, Claudia, Düzel, Emrah, Metzger, Coraline, Glanz, Wenzel, Thelen, Manuela, Spottke, Annika, Ramirez, Alfredo, Kofler, Barbara, Fließbach, Klaus, Schneider, Anja, Heneka, Michael, Brosseron, Frederic, Meiberth, Dix, Jessen, Frank & Wagner, Michael (2020). Minor neuropsychological deficits in patients with subjective cognitive decline. Neurology, doi:10.1212/WNL.0000000000010142.
    Yang, Hongmei, Oh, Chang-ki, Amal, Haitham, Wishnok, John S., Lewis, Sarah, Schahrer, Emily, Trudler, Dorit, Nakamura, Tomohiro, Tannenbaum, Steven R. & Lipton, Stuart A. (2022). Mechanistic insight into female predominance in Alzheimer’s disease based on aberrant protein S-nitrosylation of C3. Science Advances, 8, doi:10.1126/sciadv.ade0764.
    https://lexikon.stangl.eu/1082/demenz/ (12-11-21)
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35899859/ (22-08-09)
    https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/pflege/kommunikation/ (23-12-12)


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    4 Gedanken zu „Morbus Alzheimer“

    1. Alzheimer Forschung Initiative e.V.

      Der Umgang mit Alzheimer-Patientinnen und -Patienten ist für Angehörige oft schwierig. Durch das nachlassende Gedächtnis, die zunehmende Orientierungslosigkeit und die damit oft einhergehende Angst und Unsicherheit, zeigen Erkrankte häufig Verhaltensweisen, die sehr herausfordernd für Angehörige sein können. Besonders schwierig ist für viele der Umgang mit Aggressionen, die manche Erkrankte zeigen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) bietet Tipps und Anregungen für den Umgang mit aggressivem Verhalten bei Alzheimer.

      Mögliche Auslöser
      Es kann unterschiedliche Ursachen haben, warum Alzheimer-Erkrankte aggressiv reagieren. Patientinnen und Patienten leben mehr und mehr in ihrer eigenen Realität. Sie verstehen gewohnte Abläufe nicht mehr und können das Handeln ihrer Mitmenschen immer weniger nachvollziehen. Das kann zu Angst und Unsicherheit und in der Folge auch zu Wutanfällen und Aggressionen führen. Auch das Gefühl von Abhängigkeit und Hilflosigkeit kann aggressives Verhalten auslösen. Alzheimer-Patientinnen und Patienten können sich von Angehörigen oder pflegenden Personen bedrängt fühlen, weil sie eine Situation als ungewohnt oder bedrohlich wahrnehmen. Auslöser für plötzliche Angst oder Wut können auch fremde Menschen, laute Geräusche oder zu viel Licht sein.
      Tipps und Anregungen für pflegende Angehörige
      Verhalten nicht persönlich nehmen

      Versuchen Sie, sich zu vergegenwärtigen, dass das Verhalten des Erkrankten nicht gegen Sie persönlich gerichtet ist, sondern durch die Erkrankung bedingt ist. Im oft stressigen Pflegealltag ist das sicherlich nicht immer einfach. Wenn Sie merken, dass eine Situation zu herausfordernd ist, nehmen Sie sich die Zeit, das Zimmer kurz zu verlassen, um tief durchzuatmen und sich wieder zu sammeln.
      Alltag strukturieren und Orientierung bieten
      Um Überforderungsmomente zu vermeiden, sollten Sie den Alltag des Patienten oder der Patientin so einfach wie möglich gestalten. Bieten Sie Orientierung und Sicherheit, indem Sie Alltagsroutinen beibehalten, die Wohnungseinrichtung nicht verändern und Gegenstände am gewohnten Platz belassen. Kündigen Sie Termine wie Besuche einer ärztlichen Praxis mit genügend Vorbereitungszeit an. Äußere Auslöser wie grelles Licht, bestimmte Personen oder zu viel Lärm sollten nach Möglichkeit reduziert werden.
      Auf Gedankenwelt des Erkrankten einlassen
      Durch eine wertschätzende und einfühlsame Haltung können Aggressionen vermindert werden. Wichtig ist, sich auf die Gedankenwelt und Realität des oder der Erkrankten einzulassen. Versuchen Sie herausfinden, welcher Auslöser die Aggression hervorruft und stellen Sie diesen nach Möglichkeit ab. Vermeiden Sie Zurechtweisungen oder Richtigstellungen, denn sie führen zu nichts und können den Patienten oder die Patientin zusätzlich verunsichern oder verärgern.
      Auf eine einfache Kommunikation achten
      Damit sich der Patient oder die Patientin wahrgenommen und verstanden fühlt, ist es wichtig angemessen mit ihm oder ihr zu kommunizieren. Das erfordert vor allem Ruhe und Geduld. Achten Sie darauf, langsam, deutlich und in kurzen Sätzen zu sprechen. Gesten und eine deutliche Körpersprache können beim Verständnis helfen. Nutzen Sie Fragen, die mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können. Wechseln Sie das Thema, wenn die erkrankte Person bei einem Gespräch nicht folgen kann oder das Thema Irritationen hervorruft. Wenn im späten Krankheitsstadium Kognition und Sprachfähigkeit immer mehr nachlassen, werden Blick- und Körperkontakt immer wichtiger.
      Bestellung eines kostenlosen Ratgebers: https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/broschueren-downloads/was-ist-alz/

    2. Alzheimer Forschung Initiative e.V.

      Rund um die Alzheimer-Krankheit halten sich hartnäckig einige Gerüchte. Eins davon: Alzheimer ist keine Krankheit, sondern ganz normal bei sehr alten Menschen. Das ist falsch, sagt die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI). Ein organisch gesundes Gehirn wird im hohen Alter zwar langsamer, kann aber noch sehr leistungsfähig sein. Alzheimer ist dagegen eine Erkrankung, entsprechende Ablagerungen werden in bildgebenden Verfahren sichtbar. So gebe es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass die Krankheit beim Menschen ansteckend sei. Auch habe sie nichts zu tun mit einer erhöhten Aluminium-Aufnahme. Zwar wurde im Gehirn verstorbener Alzheimer-Patienten eine höhere Konzentration festgestellt. Fachleute gehen derzeit aber davon aus, dass das eine Begleiterscheinung und nicht die Ursache ist.
      Es sind nur rund ein Prozent aller Alzheimer-Erkrankungen eindeutig erblich bedingt. Diese Menschen erkranken dann schon recht früh im Leben. Bei allen anderen beginnen die Symptome meist erst ab 65 Jahren. Alzheimer ist noch nicht heilbar – das stimmt. Aber das Gerücht, deshalb nichts tun zu können, ist ein Irrtum. Mit Medikamenten kann der Verlauf verlangsamt werden, auch Begleiterscheinungen wie Depressionen oder Aggressionen sind behandelbar. Nicht-medikamentöse Therapien mobilisieren zudem geistig, körperlich und emotional.
      Quelle: www. geo. de / wissen/gesundheit/das-ist-doch-nur-das-alter-aufraeumen-mit-alzheimer-geruechten-31533804.html (22-01-14)

    3. Populärmagazine

      Nach einer in vielen populären Zeitschriften verbreiteten Studie sollen Tiefkühlpizza, Mikrowellen-Lasagne oder Pommes nicht nur zu Fettleibigkeit und Diabetes führen, sondern sich auch negativ auf das Gehirn auswirken können und das schon nach vier Wochen. Die Tatsache, dass solche Effekte so schnell festzustellen waren, ist nach Ansicht der Autorin Ruth Barrientos alarmierend. Diese Ergebnisse zeigen ihrer Meinung nach, dass der Konsum von Fertigprodukten direkte negative Auswirkungen auf das Gedächtnis hat, was für die alternde Bevölkerung bedeutet, dass Gedächtnisverlust mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu Alzheimer führt. Allerdings: In der Studie ahmten die ForscherInnen mit Ratten die menschliche Ernährung nach und fanden heraus, dass Fleisch- und Wurstwaren neben Gehirnschädigungen auch Entzündungen auslösen, die zu schweren Herz-Kreislauf-Problemen führen können.

    4. Was manche HomöopathInnen und HeilpraktikerInnen so vor sich hin glauben ;-)

      Wir wissen doch: Mit zunehmender Belastung durch Mobilfunk-Mikrowellen, werden wir in der Praxis immer mehr mit Frühdemenz – schon bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – konfrontiert. Erste Zeichen sind Sprachverarmung, Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Schwindelanfälle, Aggressionsausbrüche ohne erkennbaren Grund, Erstarrung der Gestik, der Mimik und des Bewegungsapparates. Kleine Kinder können nicht mehr hüpfen. Das sollte uns alle alarmieren! Äußerlich zeigt sich immer mehr das Bild einer geistigen Verarmung. Außer gelegentlichen tobsuchtsähnlichen Anfällen starren Patienten einfach vor sich hin und sind kaum noch ansprechbar. Medizinisch gesehen liegen sowohl Fremdproteine im Gehirn als auch die Schrumpfung der Gehirnmasse vor. Besonders betroffen sind die Broca- und Wernicke-Zone (Sprachzentren), daher die Sprachverarmung.

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