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Demenz

    Kurzdefinition
    Als Demenz bezeichnet man alle Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientieren einhergehen. Die häufigste Form der Demenzerkrankungen ist die Alzheimer-Demenz. Die ersten Symptome sind meist Vergesslichkeit und zeitliche Orientierungsschwierigkeiten. Der Verlauf einer Demenzerkrankung ist durch drei Stadien gekennzeichnet: Während des ersten Stadiums verlieren die Betroffenen die Fähigkeit, neue Informationen zu erfassen und komplizierte Alltagsaufgaben zu bewältigen, finden sich jedoch mit diesen Einschränkungen in ihrer vertrauten Umgebung noch alleine zurecht. Im zweiten Stadium kommt es zu massiven Problemen bei täglichen Verrichtungen, wie zum Beispiel beim Waschen und Anziehen, bekannte Personen werden nicht mehr erkannt, Wahnvorstellungen treten auf. Im letzten Stadium einer Demenz verlieren die Betroffenen ihre Sprachfähigkeit und werden inkontinent sowie bettlägerig. Menschen mit einer Demenzerkrankung vergessen übrigens zuerst das zuletzt Gelernte, das Teil des episodischen Gedächtnis im Hippocampus ist, während das prozedurale Gedächtnis, also das Wissen über Handlungsabläufe, länger erhalten bleibt.

    Siehe dazu Frühe, mittelfristige und schwere Demenz-Symptome.


    Demenz (lat. für „ohne Geist“ bzw. „ohne Verstand“ sein) bedeutet ein typisches Muster von geistigen Leistungseinschränkungen und Verhaltensänderungen. Die Demenz gehört zu den häufigsten Erkrankungen des Alters und ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, vor allem der alters- oder krankheitsbedingte Verlust einmal besessener Fähigkeiten und damit auch der Intelligenz. Gemeinsame Kennzeichen sind allen der Verlust der intellektuellen Funktionen wie Denken, Erinnern und Verknüpfen von Denkinhalten. Der Begriff der „Demenz“ leitet sich vom lateinischen „dementia“ ab, was soviel wie „Ohne Geist“ oder „Unvernunft“ bedeutet. Diese Veränderungen haben zur Folge, dass Menschen mit Demenz ihre alltäglichen Aufgaben nicht mehr bewältigen können.

    Der Rückgang der kognitiven Fähigkeiten manifestiert sich in zwei Arten von Demenz: bei der posterioren cortikalen Atrophie beginnt der Abbau mit dem Sehvermögen und bei der typischen Alzheimer-Krankheit mit dem Gedächtnis. Firth et al. (2020) haben einen direkten Vergleich des Ablaufs des Rückgangs der kognitiven Fähigkeiten bei posteriorer cortikaler Atrophie und typischer Alzheimer-Krankheit untersucht. Die Probanden und Probandinnen hatten dabei ein Durchschnittsalter von 65 Jahren und 63 % waren weiblich, wobei sich bei Personen mit posteriorer cortikaler Atrophie zuerst das Sehvermögen betroffen war, während bei der typischen Alzheimer-Krankheit zuerst das episodische Gedächtnis betroffen war. Die Rechenleistung ging in beiden Gruppen frühzeitig zurück.


    Gedächtnisverlust deutet auf eine Demenz hin, wenn er die Fähigkeit beeinträchtigt, mit anderen zu kommunizieren, d. h. manche Menschen haben Schwierigkeiten, sich an aktuelle Ereignisse zu erinnern, während andere sich nicht an lange zurückliegende Ereignisse erinnern können. Zu den Anzeichen gehören das mehrmalige Wiederholen derselben Frage oder Erzählung, das Vergessen des Gesagten mitten im Satz, unmotivierte Stimmungs- oder Verhaltensänderungen innerhalb kurzer Zeit, das Verwechseln von Wörtern oder die Verwendung von Wörtern in ungewöhnlichen Zusammenhängen, das Verlaufen an vertrauten Orten, z. B. in der Wohnung, das Ablegen von Gegenständen an unpassenden Stellen oder das Nicht-Wiedererkennen bekannter Gesichter. Wenn Sie eines dieser Anzeichen bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, in der Regel zunächst Ihren Hausarzt, der Sie dann an einen Spezialisten überweisen kann (Stangl, 2011).


    Ein hohes Lebensalter stellt den wichtigsten Risikofaktor für eine Demenzerkrankung dar, denn während nur rund zwei Prozent aller 60 bis 70jährigen an Demenz leiden, ist es bei den 90 bis 95jährigen schon ein Drittel. Aber auch Faktoren wie eine genetische Veranlagung, der Lebensstil, bestimmte Medikamente, Verletzungen im Kopfbereich sowie Entzündungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken. 110.000 bis 130.000 Menschen leiden in Österreich unter Demenz, bis 2050 werden etwa 16 Millionen Menschen  in Europa von Demenz betroffen sein. Weltweit arbeiten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an Therapien gegen Alzheimer, doch bisher gibt es dafür jedoch noch keine Heilung, manche Medikamente und Behandlungen können den Verlauf aber etwas verlangsamen. Neben einem hohem Lebensalter, Übergewicht und kardiovaskularen Faktoren wie Bluthochdruck und Diabetes gehört auch Schwerhörigkeit zu den Risikofaktoren, die Demenz begünstigen. Im Vergleich zu Normalhörenden haben ältere Menschen mit unbehandeltem Hörverlust ein um 50% höheres Risiko an Demenz zu erkranken und ein um 40% höheres Risiko, eine Depression zu entwickeln. Dies ist in vielen Fällen auf den Mangel an sozialer Interaktion zurückzuführen ist, den ältere Menschen aufgrund ihres Hörverlustes erleiden. Das Abnehmen des Hörvermögens ist in den meisten Fällen ein schleichender Prozess und vielen davon betroffenen Menschen oft gar nicht bewusst.

    Die meisten Betroffene sind still, in sich gekehrt und angepasst, manche aber auch aggressiv, laut und immer unterwegs, wobei gerade diese Hinlauf-Tendenz Angehörige und auch Pflegepersonal vor große Herausforderungen stellt. Deshalb werden Demenzkranke häufig mit Neuroleptika und Benzodiazepinen ruhiggestellt, um die Situation zu entschärfen und die Belastungen für Angehörige zu minimieren. Diese Medikamente dämpfen aber die Betroffenen, wobei heute etwa ein Drittel aller Menschen mit Alzheimer-Demenz Neuroleptika bekommt, etwa zehn Prozent bekommen zusätzlich Schlafmittel und Beruhigungsmittel, wobei es im stationären Bereich sogar an die fünfzig Prozent sein können, die Neuroleptika bekommen, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten. Das deutet allerdings darauf hin, dass es hier um die Ruhigstellung geht, aber nicht um eine Therapie. Seit einiger Zeit weiß man, dass solche Arzneimittel bei Menschen mit Alzheimer-Demenz mehr schaden als nutzen können, denn die längere Einnahme führt dazu, dass Demenzpatienten daurch ein erhöhtes Risiko haben, früher zu sterben als gleichaltrige Menschen, die keine Demenz haben. Neuroleptika erzeugen Dyskinesien – parkinsonartiger Syndrome wie z. B. Zitterbewegungen und Unruhe. Die immer noch weit verbreitete Verordnung dieser Mittel bei dementen Menschen ist daher langfristig keine akzeptable Strategie, sodass es sinnvoller ist, auf Präventionsstrategien zu setzen, also in Bewegung, Ernährung und ein gutes soziales Umfeld, denn zu den Risikofaktoren für Demenz zählen Bewegungsmangel, jahrelange Schlafstörungen, wiederholte Kopfverletzungen, auch solche leichter Art, Rauchen, hoher Blutdruck, Übergewicht und Diabetes. Durch einen gesunden, aktiven Lebensstil kann man daher das Demenzrisiko verringern, ebenso durch frühzeitiges Gedächtnistraining, durch das zumindest das Fortschreiten der Demenz damit verlangsamt werden kann.


    Jede Sache, die wir lernen, ist wie ein Buch in einem Bücherregal. Mit jedem Buch, das wir hinzufügen, wird die Bibliothek größer (…) Mit einer besonders großen Bibliothek im Kopf macht es weniger aus, wenn viele Bücher verloren gehen – es bleiben nämlich immer noch jede Menge Bücher übrig, die als Backup oder Alternativen dienen, um verlorene zu ersetzen.
    Joyce Gomes-Osman


    Sabia et al. (2021) etwa haben bei knapp achttausend Teilnehmern an der Whitehall-II-Studie in einem 25-jährigen Follow-up untersucht, ob die Schlafdauer vor dem Alter mit der Demenzinzidenz assoziiert ist. Sie fanden dabei ein höheres Demenzrisiko, das mit einer Schlafdauer von sechs Stunden oder weniger im Alter von 50 und 60 Jahren assoziiert ist, verglichen mit einer normalen (7 h) Schlafdauer, obwohl dies für die Schlafdauer im Alter von 70 Jahren ungenau geschätzt wurde. Eine anhaltend kurze Schlafdauer im Alter von 50, 60 und 70 Jahren war im Vergleich zu einer anhaltend normalen Schlafdauer ebenfalls mit einem um 30 % erhöhten Demenzrisiko verbunden, unabhängig von soziodemografische Faktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Body-Mass-Index, den Grad körperlicher Aktivität, den Konsum von Früchten und Gemüse, Ausbildungsniveau, Familienstand und Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzgefäßerkrankungen. Diese Ergebnisse deuten also darauf hin, dass eine kurze Schlafdauer in der Lebensmitte mit einem erhöhten Risiko für eine spät auftretende Demenz assoziiert ist. Als Ursache vermutet man übrigens, dass die gehirneigenen Abbauprozesse, die während des Schlafes stattfinden, eine Rolle spielen dürften. Diese Prozesse laufen vor allem nachts im Tiefschlaf ab, wobei diese mit zunehmendem Alter und bei Schlafmangel sowie zu wenig Tiefschlafphasen schlechter werden.

    Amen et al. (2018) stellten jüngst einen Zusammenhang zwischen dem Body-Mass-Index von über 17000 Probanden und ihrer Gehirndurchblutung fest, wobei je höher das Übergewicht war, desto weniger gut wurden wichtige Hirnbereiche mit Blut versorgt. Diese Korrelation war sowohl in Ruhe als auch bei Denkaufgaben feststellbar und zeigte eine fast lineare Abnahme der Durchblutung schon bei leichtem Übergewicht. Besonders deutlich war dies bei Arealen, die als anfällig für Alzheimer gelten, also dem Schläfen- und Scheitellappen, aber auch bei dem für das Gedächtnis wichtigen Hippocampus und den ebenfalls am Lernen und am Gedächtnis beteiligte Gyrus cinguli. Unabhängig von Alter und Geschlecht sank die Durchblutung in all diesen Arealen mit steigendem Body-Mass-Index ab. Dies könnte eine mögliche physiologische Erklärung dafür liefern, warum Fettleibigkeit ein Risikofaktor für Alzheimer ist, denn wenn bestimmte Gehirnareale nicht mehr ausreichend durchblutet werden, kann dies auf Dauer zum Abbau der Hirnsubstanz und zu Beeinträchtigungen der Funktionalität führen.

    Hinweis: Die Gesundheitsorganisation WHO hat in ihren Präventionsempfehlungen eine deutliche Empfehlung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung ausgesprochen, wobei aus ihrer Sicht nicht für die Einnahme von Vitamin B und E sowie anderer Nahrungsergänzungsmittel als Demenz-Vorbeuge geworben werden sollte, d. h., Vitamin-Präparate beugen Demenz daher nicht vor, wie häufig geworben wird.
    Siehe aber:
    DieRolle der Ernährung bei Demenzerkrankungen.

    In einer neueren Untersuchung an dreißigtausend älteren Amerikanern, die im Rahmen einer Schlaganfallstudie gesammelt worden waren, wählte man an die fünfhundert Teilnehmer aus, die Gedächtnisprobleme hatten und verglichen sie mit etwa gleich viel Menschen ohne kognitive Probleme. Es zeigte sich dabei, dass Menschen mit Blutgruppe AB eine stärkere Tendenz zeigen, im Alter an Demenz zu erkranken als Menschen anderer Blutgruppen, wobei das Risiko in der Stichprobe um 82 Prozent höher war. Über das Risikopotential von anderen Blutgruppen ließ sich nichts sagen, handelt es sich bei AB doch um eine eher seltene Blutgruppe, die bei rund fünf Prozent der Bevölkerung zu finden ist. Dass es Zusammenhänge zwischen den Blutgruppe und dem Risiko bestimmter Krankheiten gibt, gilt als wissenschaftlich erwiesen, denn so konnte bereits nachgewiesen werden, dass Menschen mit Blutgruppe Null ein geringeres Risiko für Gefäßerkrankungen und Schlaganfall haben. Man vermutet, dass die Blutgerinnungsfaktoren eine Rolle dabei spielen, ob das Gedächtnis im Alter nachlässt, wobei bei den Probanden der Blutgruppe AB eine höhere Konzentration einiger Blutgerinnungsfaktoren vorlag. Allerdings spielen noch andere Faktoren wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und Diabetes bei der Beeinträchtigung des Gedächtnisses eine Rolle.

    Übrigens kann ein hoher Östrogenspiegel das durch eine vorhandene Diabetes bereits höhere Risiko einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktion bei älteren Frauen steigern, sodass es sich um zwei unabhängige Risikofaktoren handelt, die sich gegenseitig potenzieren. Studien haben gezeigt, dass ein Typ-2-Diabetes die Entwicklung einer Demenz bei älteren Menschen begünstigt, wobei Östrogen an der Regulierung des Glukosestoffwechsels im Gehirn beteiligt ist, sodass eine Östrogentherapie die kognitive Funktion von Diabetikern zusätzlich negativ beeinflusst.

    Es gibt übrigens die Hypothese, dass das Windpockenvirus, der Auslöser von Gürtelrose, an der Entstehung von Demenzerkrankungen beteiligt ist. Gürtelrose ist eine Spätfolge einer Infektion mit Windpocken, bei der das Virus wieder aktiv wird und einen schmerzhaften Ausschlag verursacht. Eyting et al. (2023) kamen nun anhand von Daten ungeimpfter und mit dem Lebendimpfstoff Zostavax geimpfter Menschen in Wales zu dem Schluss, dass eine Impfung gegen Gürtelrose offenbar das Risiko von Demenz verringert. Dabei wurden Menschen in einer Gruppe mit rund fünfzig Prozent Impfquote um ein Fünftel seltener dement als eine fast völlig ungeimpfte Vergleichsgruppe. Die Daten zeigen außerdem, dass der Schutzeffekt bei Frauen stärker ist als bei Männern. Dafür könnten Unterschiede im Immunsystem verantwortlich sein oder dass das Windpockenvirus bei Frauen einen höheren Anteil der Demenzfälle verursacht.

    Jüngst hat man untersucht (Walker et al., 2015), welche Folgen die Feinstaubbelastung auf das Gehirn hat, indem man bei über 60-Jährigen, die in unterschiedlicher Entfernung von großen Straßen lebten und damit verschieden hoher Belastung mit Feinstaub von 2,5 Mikrometern Größe ausgesetzt waren, mit Gehirnscans das Volumen einzelner Hirnareale bestimmte und nach Indizien für Blutgerinsel und kleine Hirninfarkte suchte. Es zeigte sich. dass Menschen, die höheren Feinstaubbelastungen ausgesetzt waren, im Durchschnitt ein geringeres Hirnvolumen hatten, Anzeichen für eine erhöhte Schrumpfung der Gehirnmasse und mehr sogenannte stille Hirninfarkte zeigten, also kleine Schlaganfälle, die von den Betroffenen nicht gemerkt werden. Für jeden Anstieg der Feinstaubbelastung um zwei Mikrogramm pro Kubikmeter Luft hatten die Probanden ein 46 Prozent höheres Risiko für stille Schlaganfälle, wobei ihr Gehirnvolumen dem eines ein Jahr älteren Menschen entsprach, d. h., je höher die Belastung war, desto älter war demnach das Gehirn der Teilnehmer. Zwar ist unklar, über welche Mechanismen der Feinstaub auf das Gehirn wirkt, aber man vermutet, dass die winzigen Partikel, die sich in der Lunge ablagern, eine systemische, d. h., sich auf den gesamten Körper auswirkende Entzündung auslösen könnten.

    Von 2005 bis 2013 untersuchten Forscher knapp 131 000 Menschen im Alter von 50 bis 79 Jahren, die im Großraum London lebten. Bei ihnen war zuvor keine Alzheimerkrankheit diagnostiziert worden. Die Wissenschaftler kartierten die Konzentrationen spezifischer Luftschadstoffe in den Wohngebieten dieser Menschen und teilten sie nach dem Grad ihrer Belastung in fünf Gruppen ein. Verglichen mit der Gruppe mit der niedrigsten Belastung stieg die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken, in den beiden Gruppen mit den meisten Schadstoffen wie Stickstoffdioxid sowie in den drei Gruppen mit höheren Werten für toxische Abgaspartikel, die als PM2,5 bekannt sind. Das vermehrte Risiko blieb auch dann bestehen, wenn Faktoren wie Rauchen, Alter und Geschlecht berücksichtigt wurden. Inzwischen bestätigen Daten aus weiteren epidemiologischen Untersuchungen, dass der Feinstaub einen Risikofaktor darstellt. Für eine 2018 veröffentlichte Studie hatten Forscher die Gesundheit von rund 131 000 Londonern im Alter von 50 bis 79 Jahren über acht Jahre überwacht. Bei jenen, die der schlimmsten Luftverschmutzung ausgesetzt waren, zählten sie die meisten Demenzfälle. Besonders stark war der Zusammenhang zwischen Alzheimer und PM2,5 -Partikeln. Eine Untersuchung mit fast 100 000 Personen in Taiwan kam zu ähnlichen Ergebnissen. Wissenschaftler der University of Toronto analysierten Daten von 6,6 Millionen Menschen in der kanadischen Provinz Ontario. Personen, die in einem Umkreis von 50 Metern um eine Hauptverkehrsstraße wohnten, hatten ein zwölf Prozent höheres Demenzrisiko als jene, die mehr als 200 Meter entfernt wohnten. Allen diesen Studien gemeinsam ist allerdings, dass sie keine Kausalität nachweisen können, sondern nur einen statistischen Zusammenhang. Zumindest finden sich stützende Hinweise im Tiermodell, denn hier kann im Gegensatz zum Menschen experimentell der Einfluss von Luftschadstoffen untersucht werden.

    Die exakte Diagnose von Demenz ist daher schwierig, denn Demenzen können verschiedene Ursachen haben, wobei neben der bekannten und häufig vorkommenden Alzheimer-Demenz es auch Demenzerkrankungen gibt, die auf anderen degenerativen Ursachen beruhen, aber auch auf Durchblutungsstörungen im Gehirn oder Stoffwechselstörungen zurückzuführen sind, manchmal auch medikamentöse Ursachen haben. Zudem können Gedächtnisstörungen im Zuge psychischer Erkrankungen wie Depressionen auftreten. Daher ist die Unterscheidung, ob es sich um eine echte Demenz oder Gedächtnisstörungen mit anderen Ursachen handelt, wichtig, denn nur so kann die richtige Therapie angeboten werden. So kann etwa mittels der Positronenemissionstomografie durch den Nachweis  von Amyloiden im Gehirn nachgewiesen werden, dass es sich um eine Alzheimer-Demenz handelt. In der Anamnese der Demenz werden daher auch die psychosoziale und sozioökonomische Situation, frühere somatische und psychiatrische Erkrankungen, Familienkrankheiten, eventuelle Medikation, das Verhalten im Alltag, Veränderungen der mentalen Funktionen, der Persönlichkeit, der Interessen usw. erfragt. Damit soll das prämorbide intellektuelle Niveau des Betroffenen abgeschätzt werden, um festzustellen, in welchem Ausmaß er durch die festgestellten Hirnleistungsstörungen in den Alltagsaktivitäten beeinträchtigt ist.  Von großer Bedeutung ist auch ein Gespräch mit einer nahen Bezugsperson, aus dem fremdanamnestische Informationen zum Zwecke der Abklärung gewonnen werden können.


    Die Erkrankung, die am häufigsten mit einer Demenz verwechselt wird, ist die Depression.
    Als Faustregel gilt dabei, dass Menschen mit Demenz ihre Defizite unterschätzen, Depressive überschätzen sie eher.


     Demenz in der Antike

    Finch & Burstein (2024) haben Texte griechischer und römischer Autoren untersucht, in denen Gedächtnisverlust und Demenz erwähnt werden. Dabei wurden Primärtexte griechisch-römischer Autoren vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. identifiziert und kritisch bewertet, in denen kognitiver Verfall erwähnt wird. So wurden Schriften von Hippokrates und seinen Nachfolgern überprüft. Es zeigt sich, dass keine antike Darstellung des kognitiven Verlusts den modernen klinischen Daten entspricht. Der Begriff Demenz wurde zwar in der Antike gelegentlich verwendet, aber nicht ausnahmslos mit dem Alter in Verbindung gebracht. Altersgebrechen wie Blindheit, Taubheit oder Verdauungsprobleme werden zwar berichtet, aber nur sehr selten Symptomen einer Demenz, wie Gedächtnis- und Sprachverlust oder kognitiven Problemen. Die alten Griechen und Römer erwarteten von ihren Mitbürgern auch im Alter von über sechzig Jahren intellektuelle Kompetenz. Obwohl ein gewisser Gedächtnisverlust anerkannt wurde, gibt es nur vier Berichte über schwere kognitive Verluste, die auf eine Erkrankung hindeuten könnten. Ein Beispiel ist der Senator Valerius Messalla Corvinus, über den ab 80 n. Chr. berichtet wird, dass er seinen Namen vergaß. Cicero schrieb über eine altersbedingte Verdummung. Die zunehmende Verstädterung im Römischen Reich führte zu einer erhöhten Luftverschmutzung in den Städten aufgrund vieler offener Kochstellen. Zudem könnte die Verwendung von bleihaltigen Gefäßen zu kognitiven Erkrankungen geführt haben.

    Demenz bei Tieren

    Auch Tiere können Demenz entwickeln. Die Demenz bei Tieren zeigt sich ähnlich wie beim Menschen, d. h., das Orientierungsvermögen geht zurück, sie finden nicht mehr alleine heim. Hunde bleiben plötzlich stehen, machen einen lethargischen Eindruck, sind nicht mehr neugierig, wenn jemand daherkommt. Katzen verfehlen beim Hochspringen die Fensterbank oder miauen nachts häufig ohne erkennbaren Grund. Tiere machen immer die gleichen Bewegungen, laufen ständig im Haus herum oder, umgekehrt, zeigen sich ängstlich und stehen gar nicht mehr von ihrem Liegeplatz auf. Auch Inkontinenz kann ein Hinweis auf Demenz bei Haustieren sein. Tiere können ebenfalls Alzheimer bekommen, denn man fand Beta-Amyoloide im Gehirn alter Katzen und Hunde.

    Das kognitive Dysfunktionssyndrom bei Hunden betrifft vor allem ältere Tiere und ist wie beim Menschen eine fortschreitende Erkrankung, die das Gedächtnis, die Orientierung und das Verhalten des Hundes beeinträchtigt. Folgende Symptome weisen auf eine Erkrankung hin:

    • Der Hund vergisst bereits erlernte Kommandos oder findet den Weg nach Hause nicht mehr, oder er vergisst, dass er bereits gefressen hat und fordert vehement sein Futter ein.
    • Der Hund verirrt sich in seiner gewohnten Umgebung oder wirkt desorientiert und starrt vermehrt ins Leere.
    • Der Hund zeigt wenig Interesse an Interaktionen mit dem Besitzer oder anderen Tieren, begrüßt diese nicht mehr und wirkt apathisch, reagiert kaum auf direkte Ansprache.
    • Der Hund schläft tagsüber immer wieder ein und ist nachts unruhig oder wandert hin und her.
    • Der Hund setzt ohne Ankündigung oder Vorwarnung immer wieder Urin oder Kot in der Wohnung ab.
    • Der Hund hat die Fähigkeit verloren, mit Artgenossen zu kommunizieren, wirkt gereizt und reagiert ohne Vorwarnung aggressiv.

    2018 wurde von britischen Wissenschaftlern eine neue und schnellere Methode entdeckt, die ein Demenzrisiko erkennt, noch bevor Symptome auftreten. Dazu reicht es, den Blutfluss in der Halsschlagader per Sonografie fünf Minuten lang zu beobachten, wobei man im Rahmen der Whitehall Studies die Wave Intensity untersuchte, also die Geschwindigkeit des Blutflusses und die Steifigkeit der Gefäßwände. Je intensiver der Pulsschlag, desto eher entwickelten die Studienteilnehmer im darauffolgenden Jahrzehnt kognitive Probleme, denn intensivere Pulsschläge können die kleinen Blutgefäße im Gehirn beschädigen und zu Mini-Schlaganfällen führen, die nicht bemerkt werden, aber folgenreich sein können. Zwar entwickeln nicht alle Menschen mit diesen Symptomen später Demenz, diese gelten aber oft als erste Vorzeichen, denn Demenz ist in vielen Fällen auch das Ergebnis von jahrzehntelanger Schädigung des Gehirns.

    Bei der Demenz unterscheidet man grundsätzlich zwischen einer primären und der sekundären Demenz, wobei die Unterscheidungsmerkmale die Auslöser bilder: bei einer primären Demenz handelt es sich um einen Prozess, bei dem die Zellen im Gehirn absterben, was bei etwa 90 % aller Demenzerkrankungen der Fall ist. Diese abgestorbenen Zellen sind unwiederbringlich verloren, d. h., eine Heilungschance besteht nicht, und die Betroffene haben nur Möglichkeit, die Geschwindigkeit des Krankheitsverlaufs durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren. Eine sekundäre Demenz liegt dann vor, wenn Betroffene unter einer anderen Grunderkrankung leiden, etwa an einem Tumor oder einer Suchterkrankung wie Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit. Auch eine direkte Läsion am Gehirn kann eine Ursache für eine sekundäre Demenz bilden, wobei anders als bei einer primären Demenz sich diese bei richtiger und zeitnaher Behandlung mitunter heilen lässt.

    Die Demenzerkrankungen lassen sich in Gruppen einteilen:

    • Alzheimer-Krankheit (Morbus Alzheimer), bei der vor allem Nervenzellen des Gehirns absterben Sie ist die häufigste Form der Demenz mit ca. 60 Prozent. Bei dieser Form lagern sich Eiweißzellen (Beta-Amyloid-Proteine) in den Nerven im Gehirn ab, wobei die betroffenen Nervenzellen in der Folge absterben. Zusätzlich kommt es zu einer Fehlbildung der Tau-Proteine, die für den stabilen Aufbau des Gehirns sorgen.
    • Vaskuläre Demenz: Durchblutungsstörungen des Gehirns oder Multiinfarkt-Demenz, die zu einer Unterversorgung der Gehirnzellen und dann zu deren Absterben führen, Lewy-Körperchen-Demenz, die Pick-Krankheit (Frontotemporale Demenz), Parkinson, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, Chorea-Huntington. Hauptursachen hierfür sind Schlaganfälle, Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Infektionen des Gehirns. Die vaskuläre Demenz ist dabei die zweithäufigste Form der Demenz.
      • Die Ursache für eine Lewy-Körperchen-Demenz ist eine eingeschränkte Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Diese Form der Demenz ist nach dem deutschen Neurologen Friedrich H. Lewy benannt, der Anfang des letzten Jahrhunderts  die Aktivitäten der Lewy-Körperchen beschrieb. Erste Anzeichen für eine Lewy-Körperchen-Demenz sind optische oder akustische Halluzinationen, die durch einen eingeschränkten Informationsaustausch der Nervenzellen hervorgerufen werden. Lewy-Körperchen sind Eiweiße, die die Kommunikation im Gehirn einschränken, sodass dadurch Nervenzellen absterben. Neben Halluzinationen leiden Betroffene unter Muskelzittern und einer instabilen Haltung des Körpers.
      • Die frontotemporale Demenz ist gekennzeichnet durch eine Erkrankung von Stirnlappen und Schläfenlappen und ist durch das Einnisten der Pickschen Körper, einer Eiweißgruppe charakterisisert, die für ein Absterben der Zellen sorgen. Da Stirnlappen und Schläfenlappen vor allem für Sozialverhalten und Emotionenverantwortlich sind, hat eine frontotemporale Demenz häufig eine Veränderung der Persönlikchkeit zur Folge.
    • Hirnschädigungen durch Medikamente, besonders durch Schlaf – und Beruhigungsmittel und bei starkem Alkoholkonsum.
    • Mangelerscheinungen wie Vitamin-B12-Mangel, Schilddrüsen-Fehlfunktion, Austrocknung und schwere Depressionen können demenzähnliche Symptome hervorrufen, diese verschwinden jedoch bei Behandlung des Auslösers.

    Die verschiedenen Demenzarten treten in unterschiedlichen Lebensaltern auf, denn so ist die Alzheimer-Demenz bei unter 65-jährigen um etwa die Hälfte geringer, als bei den über 65-jährigen, die vaskuläre Demenz ist nahezu gleich häufig. Andere Demenzenformen sind bei den Älteren etwas öfter vertreten, dafür fehlt die Alkoholdemenz praktisch völlig.

    Neben einer Verhaltenstherapie, die Erkrankten die Orientierung im Alltagsleben erleichter soll, wird Demenz meist medikamentös behandelt, wobei  sowohl Acetylcholinesterase-Hemmer als auch NMDA-Antagonisten zum Einsatz kommen.

    Craik et al. berichten 2010 im Fachmagazin „Neurology“, dass das Sprechen mehrerer Sprachen bestimmte Bereiche im Gehirn fördert, die durch dieses Training den geistigen Verfall, der mit Demenz einhergeht, länger erfolgreich kompensieren können. Zwischen 2007 und 2009 wurden dabei insgesamt 211 Patienten beobachtet, bei denen einige Jahre zuvor eine mögliche Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert worden war. Zwar sind bei einer Demenzgefährdung die Hirnschäden bei den Menschen, die zwei- oder mehrsprachig sind, im Alter zwar durchaus vorhanden, doch kommen diese aber erst später zum Tragen als bei demenzgefährdeten Personen, die nur in einer Sprache kommunizieren. Zweisprachigkeit scheint Menschen mit Routinen auszustatten, die Demenzsymptome wie Gedächtnisverlust, Verwirrtheit und Schwierigkeiten beim Problemlösen ausgleichen können. Bei den Zweisprachigen traten die ersten Symptome fünf Jahre später auf als bei den Einsprachigen, obwohl alle anderen Merkmale wie Bildungsgrad oder Erwerbsbiografie ähnlich waren. In einer weiteren Untersuchung (Perani et al., 2017) zeigte sich ebenfalls, dass Zweisprachigkeit, also die aktive Nutzung zweier Sprachen, das Gehirn auf doppelte Weise vor der Demenz schützt und das Auftreten von Alzheimer zumindest hinauszögert. Und zwar dauert es bei Zweisprachigen im Schnitt fünf Jahre länger, bis Symptome der Demenz spürbar werden. Als Ursache der positiven Wirkung vermutet man, dass Zweisprachige mehr graue und weiße Hirnsubstanz besitzen und dass deren Hirnareale stärker funktionell verknüpft sind, was es dem Gehirn erleichtert, Verluste von Gehirnzellen zu kompensieren. Der schützende Effekt fällt dabei umso stärker aus, je intensiver die Betroffenen auch im Alter noch die zweite Sprache nutzen.

    Demenzdiagnostik und Alzheimerdiagnostik

    Die Diagnostik in einer Gedächtnisambulanz besteht in der Regel aus mehreren Schritten: In einem Erstgespräch wird sehr detailliert die Art der Beschwerden, sowie die berufliche, private und gesundheitliche Situation erfasst. Mit verschiedenen Tests wird die Gedächtnisleistung geprüft. Verlaufen diese Tests unauffällig, hält man eine weitere Untersuchung durch ein bildgebendes Verfahren für unnötig. Manche Menschen sind in dieser Situation oft sehr aufgeregt, was zu Fehlern führt und dann ist eine Wiederholung zu einem späteren Zeitpunkt sinnvoller. Mit einer Magnetresonanztomographie ist mit einer neunzigprozentigen Wahrscheinlichkeit eine Alzheimer-Erkrankung in einem frühen Stadium zu erkennen. Man hat übrigens die Erfahrung gemacht, dass jene Menschen, die tatsächlich eine Demenz haben, eher bagatellisieren, während diejenigen, die mit großer Sorge aus eigener Initiative kommen, häufig keine Demenz zeigen. Es fällt manchen Menschen offenbar schwer zu akzeptieren, dass mit zunehmendem Alter das Gehirn nicht mehr so leistungsfähig und effizient arbeitet, wobei man zwar genauso wie in jungen Jahren noch vieles lernen kann, doch es dauert in manchen Fällen aber länger und macht mehr Mühe.

    Der Syndrom-Kurztest (SKT) etwa ist ein bei der Diagnose eingesetztes Papier- und Bleistift-Testverfahren, um die Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistung zu erfassen, wobei er seit etwa dreißig Jahren in nahezu unveränderter Form, vor allem im Bereich Alzheimer- und Demenzdiagnostik im Einsatz ist. Der Syndrom-Kurztest wurde von Hellmut Erzigkeit 2001 entwickelt und hat sich als einer der weltweit am häufigsten eingesetzten Tests für das Demenz-Screening etabliert. Aufgrund seines spielerischen Charakters und der Durchführungsdauer von nur etwa fünfzehn Minuten erfreut sich der Syndrom-Kurztest trotz seiner Komplexität hoher Akzeptanz und wird vom Probanden und Probandinnen gerne bearbeitet. Das Verfahren besteht aus neun Untertests, die einem Zeitlimit unterliegen, wobei die Probanden und Probandinnen Gegenstände benennen und wiedererkennen oder Zahlen lesen und ordnen müssen. Für die Auswertung werden die in den Untertests ermittelten Punktwerte unter Berücksichtigung von Alter und Intelligenzniveau in Normwerte umgerechnet.

    Interessant ist auch der Uhrentest, bei dem man dem Betroffenen eine Uhr zeichnen lässt. Während der äußere Kreis, also der Rahmen der Uhr, noch relativ rund ist, gibt es bei den Ziffern schon Einbrüche, auch die Reihenfolge stimmt nicht mehr und oft fehlen die Zeiger. Je nachdem, wie stark die Zeichnung von der richtigen Lösung abweicht, lassen sich Rückschlüsse auf das Ausmaß der Hirnfunktionsstörung ziehen, wobei man üblicherweise Punkte vergibt. Beim Uhrentest werden die gezeichneten Uhren mit steigender Punktzahl immer unklarer, d. h., die Zwischenräume zwischen den Ziffern sind ungleichmäßig, die Reihenfolge stimmt nicht, nur wenige Ziffern sind eingetragen, sie stehen außerhalb des Kreises, sind nur noch Kritzeleien. Mit steigender Punktzahl werden die gezeichneten Uhren immer unklarer. Ab drei Punkten geht man von einer relevanten kognitiven Störung, oft im Rahmen einer Demenz aus. Am Lehrstuhl für Mustererkennung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat man künstliche neuronale Netze mit 2500 solcher Tests gefüttert, um ihnen beizubringen, diese selbständig auszuwerten. Man plant, eine Open Source Software auf den Markt zu bringen, die die Diagnose von Demenz erleichtern kann, wobei man natürlich auch künftig den Uhrentest kennen und standardisiert anwenden muss, doch anschließend kann man die App nutzen, um eine Art Zweitmeinung zu erhalten. Das bringt mehr Zuverlässigkeit in den Diagnosen sowie eine bessere Graduierung und Abgrenzung von Demenzfällen.

    Li et al. (2022) fanden jüngst in einer Studie heraus, dass zu viel Schlaf am Tag das Risiko einer Alzheimer-Krankheit erhöht, aber auch ein Hinweis auf eine bestehende Demenz sein kann. Die Studie erstreckte sich über einen Zeitraum von 14 Jahren. Zu Beginn hatten 76 Prozent der Teilnehmer keine geistigen Beeinträchtigungen, 20 Prozent klagten über leichte kognitive Störungen und 4 Prozent hatten eine Alzheimer-Erkrankung. Am Ende des sechsjährigen Beobachtungszeitraums waren 25 Prozent der Teilnehmer an Alzheimer erkrankt. Um den Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und kognitivem Abbau zu erfassen, mussten alle Probanden vierzehn Tage im Jahr eine spezielle Armbanduhr tragen. Waren die Senioren zwischen 9 und 19 Uhr über einen längeren Zeitraum nicht körperlich aktiv, zählte das Gerät dies als Tagesschlaf.Auch die kognitiven Leistungen der Studienteilnehmer wurden jährlich in Tests untersucht und dokumentiert. Bei den Probanden, die keine geistigen Defizite aufwiesen, erhöhte sich die tägliche Schlafzeit um durchschnittlich elf Minuten pro Jahr, während sich die Schlafzeit in der Gruppe der Teilnehmer mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen auf 24 Minuten verdoppelte, bei den Alzheimer-Patienten sogar auf 68 Minuten pro Tag. Außerdem wurden häufigere und längere Nickerchen mit einer Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten im folgenden Jahr in Verbindung gebracht, und bei den Studienteilnehmern, die mehr als eine Stunde oder mehrmals täglich schliefen, war das Erkrankungsrisiko um 40 Prozent höher als bei denen, die weniger oder seltener schliefen. Auch wenn diese Ergebnisse einen kausalen Zusammenhang nicht direkt bestätigen können, so kann doch davon ausgegangen werden, dass Schlafveränderungen Hinweise auf Veränderungen im Gehirn sein können. Erst dann lassen sich valide Aussagen darüber treffen, ob ein langer Mittagsschlaf tatsächlich eine Demenzerkrankung fördert oder ob eine Verringerung der Schlafdauer am Tag tatsächlich das Alzheimer-Risiko senkt.

    Umgang mit Demenz

    Der Verlust des Verstandes ist eine der größten Ängste des Menschen, sodass schon der Umgang mit dem Thema und erst mit Betroffenen von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen für viele eine Belastung darstellt. Dabei ist es wichtig, dass man einer/m Demenzerkrankten erlaubt, so zu sein, wie sie/er ist, d. h., man muss die Betroffenen in ihren gewählten Rollen unterstützen, deren innere Erlebniswelt berücksichtigen und nicht bloß mit der Realität konfrontieren, was von Erkrankten oft als Provokation erlebt wird und eine Stresssituation erzeugt. Für die Betroffenen hingegen ist es günstig, wenn man den alten Lebensstolz wie Erfolge im Beruf oder in der Familie vor allem auf emotionaler Ebene anspricht, denn der Ausdruck von Gefühlen ist in der Regel eine Stärke der Betroffenen. Vor allem Angehörige können auch im fortgeschrittenen Stadium der Demenz die Erkrankten noch auf emotionaler Ebene erreichen, da diese Verknüpfung nicht von der Krankheit beeinflusst wird. die verschiedenen Sinnessysteme der Demenzkranken miteinander zu verknüpfen“, erklärte Wichelhaus. Vor allem wenn man bei den Betroffenen mehrere Sinne zusammenbringt, unterstützt man das Gedächtnis, wobei zu einer Verknüpfung von auditiver, visueller und taktiler Sinneswahrnehmung in der Regel noch der emotionale Aspekt hinzukommt. Für alle Erkrankten ist es sehr wichtig, positive Erlebnisse zu haben, da sie diese besser im Gedächtnis verankern können. Demenz muss außerdem zugleich als normaler Alterungsprozess akzeptiert und nicht bloß als Krankheitsbild gewertet werden. Nicht selten reagieren Demenzkranke aggressiv, wobei Angst, Wut, Unruhe, Enttäuschung und Nervosität die häufigsten Ursachen sind. Vor allem dann,  wenn demente Menschen realisieren, dass sie einfache Verrichtungen nicht mehr selbst erledigen können, kann das zu aggressivem Verhalten führen, aber auch, wenn sie sich von Angehörigen unverstanden und unter Druck gesetzt fühlen. Bei den meisten Demenzkranken bleibt es bei verbalen Wutausbrüchen, doch wenn die Betroffenen ihre Impulse aber nicht mehr steuern können, führt die Aggression manchmal auch zu körperlicher Gewalt.

    Beim Umgang mit dementen Angehörigen müssen Eltern sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch der Großeltern im Blick haben, wofür es viel Fingerspitzengefühl braucht. Wichtig ist es Kindern Demenz zu erklären, wobei man zuerst die Fakten klarstellen sollte, dass es sich um eine Krankheit handelt und man etwas für das Wohlbefinden tun kann. Dabei sollten Eltern auch jüngere Kinder nicht unterschätzen, denn schon im Alter von acht Jahren können sie fachliche Details verstehen. Heike Elisabeth Philipp-Metzen, Gerontologin und Sozialpädagogin an der Fachhochschule Münster, hat vielen Kindern Vorträge zum Thema Demenz gehalten und dabei erklärt, wie Nervenzellen im Gehirn Informationen weitergeben und dass dies bei Demenzkranken nicht immer so gut funktioniert. Ihre bildliche Erklärung erinnert an das Spiel Stille Post: Die Gehirnzellen unterhalten sich, aber nicht alles kommt an, sodass den Kindern klar wird, warum Demenzkranke manchmal verwirrt oder vergesslich sind. Mit diesem Wissen können Kinder besser verarbeiten, dass ihre Verwandten mit Alzheimer ihren Namen vergessen, sodass die Krankheit ihnen keine Angst mehr macht.

    Siehe dazu im Detail Umgang mit Demenzerkrankten.


    Wie man am besten mit einem dementen Menschen spricht

    Alice Kühn, Krankenschwester und Dozentin für Betreuungsassistenz bei den Johannitern in Singen, gibt Tipps zur Kommunikation mit Menschen mit Demenz: „Holen Sie Ihr Gegenüber dort ab, wo es steht. Sprechen Sie auf Augenhöhe mit dem Anderen. Sprechen Sie nachvollziehbar. Vollenden Sie einen Satz – und warten Sie dann ab. Auch ist es nicht wichtig, dabei besonders laut zu sprechen, denn nicht jeder demente Mensch ist schwerhörig. Viel wichtiger ist es, die Stimme zu senken, langsam und deutlich zu sprechen, den Satz eventuell zu wiederholen. Wenn kein Demenzgarten in der Nähe ist, kann man sich die Natur ins Haus holen, etwa einen Blumenstrauß. Die Blumen können dann auch gut ins Gespräch einbezogen werden. Es ist schwer für Betroffene, sich eine Tulpe vorzustellen, wenn diese gar nicht da ist. Hier wird abstraktes Denken verlangt, was durch die Erkrankung immer mehr verloren geht. Deshalb ist es einfacher, auch im Alltag, zum Verständnis öfter auf Gegenstände zu zeigen, als sie zu beschreiben. Wenn eine Tulpe auf dem Tisch steht, weiß der Betroffene, was gemeint ist. Wenn man mit der oder dem Betroffenen nicht verwandt oder befreundet ist, auf keinen Fall duzen. Das hat mit Würde zu tun und Duzen nimmt diese Würde. Alte Menschen haben ein ganzes Leben hinter sich. Man kann als professionell Pflegende höchstens einmal ganz kurz seine Rolle verlassen und das Gegenüber unter vier Augen einmalig als „Gretel“ ansprechen, doch dann muss man aber sofort wieder zurück zu „Frau Schmitt“, denn sonst ist die Gefahr zu groß, eine Grenze dauerhaft zu überschreiten und sein Gegenüber wie ein Kind zu behandeln.“


    Neuere Untersuchungen in einer zehn Jahre andauernden Langzeitstudie zeigen, dass schon ab dem Alter von 45 Jahren das Gedächtnis und die Fähigkeit zu schnellem Erkennen von Zusammenhängen messbar nachzulassen beginnt, wobei in dieser Alterspanne ein überdurchschnittlich starker Abbau auf ein höheres Risiko für Alzheimer und andere Demenzarten in späteren Lebensjahren hindeuten. Wenn man früh erkennt, wann der geistige Abbau beginnt, kann man die Risikofaktoren für spätere dementielle Erkrankungen besser erkennen. In dieser Studie hatte man die geistigen Fähigkeiten von Männern und Frauen im Alter von 45 bis 70 Jahren untersucht, wobei dabei ihr Gedächtnis, das mathematische und verbale Erkennen von Zusammenhängen, Mustern und Regeln und ihr Wortschatz dreimal im Laufe von zehn Jahren geprüft wurde. Die Ergebnisse aller Tests bis auf den Wortschatz zeigten dabei signifikante Verschlechterungen in allen Altersgruppen, und zwar sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen, d. h., je älter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Studienbeginn waren, desto stärker fiel auch der Leistungsabbau innerhalb der zehn Jahre aus. Innerhalb der zehnjährigen Untersuchungsperiode sanken die geistigen Leistungen der 45- bis 49-Jährigen in einigen Tests um durchschnittlich 3,6 Prozent, wobei dieser Abbau zwar geringer als bei den 20 Jahre älteren Studienteilnehmern ausfiel, aber dennoch deutlich messbar war.

    Gedächtnisprobleme und kognitiver Abbau sind nicht nur charakteristische Symptome einer Demenz, sondern sie sagen auch ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Demenz voraus. Es ist wichtig, dass Hausärzte Menschen mit Gedächtnisproblemen so früh wie möglich erkennen, um Empfehlungen zur Verbesserung des Gedächtnisses zu geben und eine rechtzeitige Diagnose von Demenz zu ermöglichen. Die Zahl der Fälle von kognitivem Abbau bei älteren Menschen, bei denen ein Arzt eine Person aufgrund von Gedächtnisproblemen untersucht und eine Beeinträchtigung der Gehirnfunktion festgestellt hat, hat sich in der britischen Bevölkerung in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Hallam et al. (2022) wollten herausfinden, ob die Zahl der älteren Menschen, die ihrem Arzt ihre ersten Bedenken über Gedächtnisverlust oder kognitive Beeinträchtigungen mitteilen, zugenommen hat und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie nach der Konsultation an Demenz erkranken. Dafür haben Hallam et al. (2022) Daten von mehr als 1,3 Mio. Erwachsenen im Alter zwischen 65 und 99 Jahren, die zwischen 2009 und Ende 2018 erhoben wurden, analysiert. Dabei fand man 55.941 Erwachsene, die mit ihrem Hausarzt über Gedächtnisprobleme gesprochen hatten, und 14.869 Menschen, bei denen ein kognitiver Rückgang festgestellt worden war. Für je 1.000 Menschen, die 2009 ein Jahr lang beobachtet wurden, wurde ein neuer Fall von kognitivem Abbau registriert. Im Jahr 2018 wurden pro 1.000 Menschen, die ein Jahr lang beobachtet wurden, drei neue Fälle von kognitiver Verschlechterung registriert. Diese Studie wirft ein neues Licht darauf, wie verbreitet Gedächtnisprobleme und kognitiver Verfall unter der älteren Generation sind und wie wahrscheinlich es ist, dass diese Symptome zu einer Demenzdiagnose führen. Die Studie zeigt, dass die Raten der Gedächtnisprobleme stabil geblieben sind, während sich die Inzidenz des kognitiven Verfalls, der über die Gedächtnisprobleme hinausgeht, zwischen 2009 und 2018 mehr als verdoppelt hat. Man hat festgestellt, dass bei den über 80-Jährigen Frauen und Menschen, die in sozial benachteiligten Gebieten leben, häufiger Gedächtnisprobleme oder kognitiver Verfall auftraten und dass ihre Symptome eher zu einer Demenzdiagnose führten. Die Studie zeigte auch, dass innerhalb von drei Jahren nach dem Zeitpunkt, an dem der Arzt eine Gedächtnisstörung feststellte, 46 % der Personen an Demenz erkrankten. Bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen würden 52 % später eine Demenz entwickeln. Bei Menschen, bei denen in ihrer Gesundheitsakte Gedächtnisprobleme vermerkt sind, liegt das Risiko, innerhalb der nächsten drei Jahre an Demenz zu erkranken, bei knapp 50 %. Auch wenn Hausärzte Gedächtnisprobleme und Gedächtnisverluste möglicherweise unterschiedlich erfassen, weisen die Ergebnisse doch darauf hin, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die Diskrepanz zwischen der Häufigkeit von Gedächtnissymptomen und kognitiven Beeinträchtigungen in der Allgemeinbevölkerung und den in der Primärversorgung erfassten Symptomen besser zu verstehen.

    Neurowissenschaftler (Kievit et al., 2014) haben jüngst entdeckt, dass bestimmte geistige Fähigkeiten wie etwa die zur Problemlösung oder die zum Umschalten zwischen verschiedenen Aufgaben (verkürzend oft als Multitasking bezeichnet) mit unterschiedlicher Geschwindigkeit nachlassen. Bekanntlich sind exekutive Funktionen mit dem Frontallappen des Gehirns, insbesondere dem präfrontalen Kortex, verbunden, dessen Funktion im Alter relativ schnell beeinträchtigt wird. Bisher hatte man angenommen, dass alle Exekutivfunktionen etwa mit der gleichen Geschwindigkeit abnehmen, doch in einer Studie der geistigen Fähigkeiten von etwa 600 Menschen im Alter zwischen 18 und 88 Jahren zeigte sich, dass sich das Umschalten zwischen verschiedenen Aufgaben und die Fähigkeit zur Problemlösung bei verschiedenen Menschen unterschiedlich schnell verschlechterten, wobei vor allem die Fähigkeit, Probleme zu lösen, eher von Alterung betroffen ist. Offensichtlich ist die Alterung auch von ähnlich erscheinenden kognitiven Fähigkeiten ein weitaus facettenreicherer Prozess, als gemeinhin angenommen wird. Dabei spielen Lebensstilfaktoren wie Bewegung oder geistige Anstrengung eine wichtige Rolle. Studien an Mäusen zeigen, dass die Schlafqualität einen stärkeren Einfluss auf die Gesundheit hat als die Schlafdauer, wobei die Schlafqualität einen erheblichen Einfluss auf das Risiko für die Entstehung von Demenzformen besitzt.

    Bei Menschen mit einer sich entwickelnden Demenz geht oft ein Verlust der Orientierung einher, und zwar nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich, d. h., sie verlieren ihre innere Landkarte, können Adressen nicht mehr richtig zuordnen, die ihnen ein Leben lang vertraut sind. Man vermutet die Ursache in den rhythmischen Fluktuationen in der Hirnaktivität, den Theta-Oszillationen, denn diese Hirnwellen könnten dafür verantwortlich sein, sich jenen Ort zu merken, zu dem man navigieren möchte. Frühere Studien hatten gezeigt, dass die Oszillationen in der neuronalen Aktivität beim Navigieren ein charakteristisches Muster aufweisen. Diese Theta-Oszillationen, bei denen sich die Hirnaktivität mit einer Frequenz von ungefähr vier Hertz ändert, scheinen dabei eine zentrale Rolle zu spielen. Bei einem Versuch mit Epilepsiepatienten (Kunz et al., 2019) mussten diese bestimmte Objekte in einer virtuellen Umgebung mit bestimmten Orten assoziieren. Für jede dieser erlernten Assoziationen identifizierte man das charakteristische Hirnaktivitätsmuster, wobei sich die Probanden und Probandinnen später erinnern mussten, welches Objekt mit welchem Ort verbunden gewesen ist. Während die Probanden und Probandinnen im Gedächtnis nach dem passenden Ort suchten und in der virtuellen Umgebung zu diesem Ort navigierten, reaktivierte das Gehirn diese ortscharakteristischen Aktivitätsmuster. Diese Reaktivierung der Hirnaktivität erfolgte für verschiedene Objekt-Ort-Paare zu verschiedenen Zeitpunkten im Verlauf der Theta-Oszillationen. Die Theta-Oszillationen könnten also die Reaktivierung verschiedener Erinnerungen koordinieren und außerdem helfen, konkurrierende Erinnerungen auseinanderzuhalten.

    Hörverlust verändert auch andere kognitive Leistungen

    Bei einem Hörverlust verändert sich das Gehirn und organisiert sich neu, wobei nicht nur andere Sinne wie das Sehen oder der Tastsinn in den Vordergrund treten, sondern Beckmann et al. (2020) haben  gezeigt, dass der plötzliche und vollständige Verlust einer sensorischen Modalität zu einer generellen Beeinträchtigung der Hippocampusfunktion führt, die monatelang anhält, d. h., es gibt eine allgemeine Abhängigkeit der Leistung des Hippocampus von sensorischer Informationen. Demnach könnte ein progressiver altersbedingter Hörverlust ein Risikofaktor für einen kognitiven Rückgang sein. In Untersuchungen an Mäusen haben Beckmann et al. (2020) gezeigt, dass Mäusen, die zwar mit einem intakten Hörvermögen geboren werden, jedoch durch einen angeborenen Gendefekt einen graduellen Hörverlust erleiden, Symptome zeigen, die dem der Altersschwerhörigkeit beim Menschen ähnelt. Es könnte daher einen Zusammenhang zwischen kognitivem Verfall und altersbedingtem Hörverlust bei Menschen geben, indem auf der Ebene der sensorischen Informationsverarbeitung verhindert wird, dass der Hippocampus effektiv arbeitet. Vor allem war die synaptische Plastizität des Hippocampus stark beeinträchtigt, und die Mäuse zeigten signifikante Defizite im räumlichen Gedächtnis.

    Behandlung mit Gehirnstimulation

    Grover et al. (2022) haben jüngst versucht, mit transkranieller Wechselstromstimulation zu einer selektiven, nachhaltigen Verbesserung des auditiv-verbalen Arbeitsgedächtnisses und des Langzeitgedächtnisses bei 65-88-jährigen Menschen beizutragen. Bekanntlich sind Kurz- und Langzeitgedächtnis mit verschiedenen Arten von Hirnwellen verknüpft, denn so sind Thetawellen mit einer Frequenz von vier bis acht Hertz mit dem Kurzzeitgedächtnis assoziiert, während höherfrequente Gammawellen oberhalb von dreißig Hertz hingegen mit dem Langzeitgedächtnis zusammenhängen. Bei den Versuchen an mehreren Tagen hintereinander hörten die Probanden jeweils Wörter, die sie anschließend wiederholen mussten. Es zeigte sich dabei. dass die Modulation der synchronen niederfrequenten, aber nicht der hochfrequenten Aktivität im parietalen Cortex vorzugsweise das Arbeitsgedächtnis an Tag drei und Tag vier sowie einen Monat nach der Intervention verbesserte, während die Modulation der synchronen hochfrequenten, aber nicht der niederfrequenten Aktivität im präfrontalen Cortex vorzugsweise das Langzeitgedächtnis an den Tagen zwei bis vier und einen Monat nach der Intervention verbesserte. Die Geschwindigkeit der Gedächtnisverbesserungen über vier Tage sagte dabei auch das Ausmaß der Gedächtnisvorteile einen Monat später voraus. Bei Menschen mit geringerer kognitiver Ausgangsfunktion waren dabei die Verbesserungen des Gedächtnisses größer und dauerhafter. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Plastizität des alternden Gehirns selektiv und nachhaltig durch repetitive und hoch fokussierte Neuromodulation genutzt werden kann, die auf räumlich-spektralen Parametern der gedächtnisspezifischen cortikalen Schaltkreise beruht.

    Anmerkung: Es gibt zu dieser Thematik zahlreiche übertrieben positive Schlagzeilen, wobei vor allem Berichte in populärwissenschaftlichen Zeitschriften ein zu optimistisches Bild der verschiedenen Methoden der Neurostimulation zeichnen, wobei nur wenige auch die damit verbundenen Risiken betonen. Nach Ansicht von Kritikern kommt es dabei zu einem exzessiven Abstützen auf Einzelfallberichte, obwohl man vermuten darf, dass viele Berichte zu diesen Versuchen gar nie veröffentlicht werden, weil sie nicht das erhoffte Resultat erbracht haben. Solches Underreporting führt zu einer verzerrten Einschätzung der Möglichkeiten der Neurostimulation und kann betroffenen Menschen und deren Angehörigen schaden, die ihre ganze Hoffnung in solche Forschungen setzen. Auch bleiben wesentliche Fragen etwa nach der Lebensqualität oder nach möglichen unerwünschten Persönlichkeitsveränderungen durch die Hirnstimulation meist unerwähnt.


    Historische Anmerkung: Schon in der Antike war das Krankheitsbild der Demenz bekannt, es wurde jedoch erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts „neu“ entdeckt und als eine Minderung der intellektuellen  Kräfte und der Fähigkeit zu logischem Denken beschrieben.

    Aktuelle Anmerkung: Heute ist Demenz nicht zuletzt auch eine durch eine Demenz-Industrie geförderte Urangst des modernen Menschen geworden, sich an nichts erinnern zu können. Spätestens jenseits der Sechzig haben viele Menschen angesichts von Aussetzern bei den Einnerungen die Sorge, sie könnten dement werden, doch gibt es keinen qualitativen Unterschied zwischen normaler und krankhafter Vergesslichkeit. Das sicherste Anzeichen einer Demenz ist eine Verschlechterung der Merkfähigkeit. Die fällt meist als Erstes dem engeren Umfeld auf, sodass dementsprechende Äußerungen von Angehörigen und Freunden ein Hinweis sein können, sich von einem Spezialisten eingehend untersuchen zu lassen.


    Für Angehörige von Demenzerkrankten: Der Umgang mit Demenz.

    Siehe auch Digitale Demenz

    Empfehlung: Eveline Schedlberger hat zu einer Sendung im MDR vom 30. August 2001 ein umfangreiches Arbeitsblatt zu diesem Thema gestaltet: Demenz und Alzheimer (http://eveline-schedlberger.com/npage/Gesundheit%20DEF/demenz.pdf)


    Empfehlenswerte Bücher zum Thema Demenz im Alter

    Literatur

    Amen, Daniel G.,Egan, Sachit, Meysami, Somayeh, Raji, Cyrus A. & George, Noble (2018). Patterns of Regional Cerebral Blood Flow as a Function of Obesity in Adults. Journal of Alzheimer’s Disease, doi:10.3233/JAD-200655.
    Beckmann, Daniela, Feldmann, Mirko, Shchyglo, Olena & Manahan-Vaughan, Denise (2020). Hippocampal Synaptic Plasticity, Spatial Memory, and Neurotransmitter Receptor Expression Are Profoundly Altered by Gradual Loss of Hearing Ability. Cerebral Cortex, doi:10.1093/cercor/bhaa061.
    Craik, Fergus I.M., Bialystok, Ellen & Freedman, Morris (2010). Delaying the onset of Alzheimer disease: Bilingualism as a form of cognitive reserve. Neurology, 75, 1726-1729.
    Elissa H. Wilker,  Sarah R. Preis,  Alexa S. Beiser,  Philip A. Wolf,  Rhoda Au,  Itai Kloog,  Wenyuan Li,  Joel Schwartz,  Petros Koutrakis,  Charles DeCarli,  Sudha Seshadri, Murray A. Mittleman (2015). Long-Term Exposure to Fine Particulate Matter, Residential Proximity to Major Roads and Measures of Brain Structure. Stroke, 46, 1161-1166.
    Erzigkeit, Hellmut (2001). Kurztest zur Erfassung von Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen: SKT-Manual, Formen A-E. Geromed.
    Eyting, Markus, Xie, Min, Heß, Simon & Geldsetzer, Pascal (2023). Causal evidence that herpes zoster vaccination prevents a proportion of dementia cases. medRxiv, doi:10.1101/2023.05.23.23290253.
    Finch, Caleb E. & Burstein, Stanley M. (2024). Dementia in the Ancient Greco-Roman World Was Minimally Mentioned. Journal of Alzheimer’s Disease, 98, 1-8.
    Firth, N.C., Primativo, S., Brotherhood, E., et al. (2020). Sequences of cognitive decline in typical Alzheimer’s disease and posterior cortical atrophy estimated using a novel event-based model of disease progression. Alzheimers Dement., doi:10.1002/alz.12083.
    Grover, Shrey, Wen, Wen, Viswanathan, Vighnesh, Gill, Christopher T. & Reinhart, Robert M. G. (2022). Long-lasting, dissociable improvements in working memory and long-term memory in older adults with repetitive neuromodulation. Nature Neuroscience, doi:10.1038/s41593-022-01132-3.
    Hallam, B., Petersen, I., Cooper, C., Avgerinou, C.. & Walters, K. (2022). Time Trends in Incidence of Reported Memory Concerns and Cognitive Decline: A Cohort Study in UK Primary Care. Clinical Epidemiology, 14, 395-408.
    Kievit, R. A., Davis, S. W., Mitchell, D. J., Taylor, J. R., Duncan, J., Cam-CAN, & Henson, R. N. A. (2014). Distinct aspects of frontal lobe structure mediate age-related differences in fluid intelligence and multitasking. Nature Communications, 5, 5658.
    Kunz, Lukas, Wang, Liang, Lachner-Piza, Daniel, Zhang, Hui, Brandt, Armin, Dümpelmann, Matthias, Reinacher, Peter C., Coenen, Volker A., Chen, Dong, Wang, Wen-Xu, Zhou, Wenjing, Liang, Shuli, Grewe, Philip, Bien, Christian G., Bierbrauer, Anne, Navarro Schröder, Tobias, Schulze-Bonhage, Andreas, Axmacher, Nikolai (2019). Hippocampal theta phases organize the reactivation of large-scale electrophysiological representations during goal-directed navigation. Science Advances, doi:10.1126/sciadv.aav8192.
    Li, L. Gao, L. Yu, X. Zheng, M. C. Ulsa, H.-W. Yang, A. Gaba, K. Yaffe, D. A. Bennett, A. S. Buchman, K. Hu, Y. Leng (2022). Daytime napping and Alzheimer’s dementia: A potential bidirectional relationship. Alzheimers Dementia, doi:10.1002/alz.12636.
    Perani, Daniela, Farsad, Mohsen, Ballarini, Tommaso, Lubian, Francesca, Malpetti, Maura, Fracchetti, Alessandro, Magnani, Giuseppe, March, Albert & Abutalebi, Jubin (2017). The impact of bilingualism on brain reserve and metabolic connectivity in Alzheimer’s dementia. Proceedings of the National Academy of Sciences. Doi: 10.1073/pnas.1610909114.
    Sabia, Séverine, Fayosse, Aurore, Dumurgier, Julien, van Hees, Vincent T., Paquet, Claire, Sommerlad, Andrew, Kivimäki, Mika, Dugravot, Aline & Singh-Manoux, Archana (2021). Association of sleep duration in middle and old age with incidence of dementia. Nature Communications, 12, doi:10.1038/s41467-021-22354-2.
    Stangl, W. (2011, 10. Dezember). Was ist der Unterschied zwischen Demenz und normaler Vergesslichkeit? Stangl notiert ….
    https:// notiert.stangl-taller.at/populaerwissenschaftliches/was-ist-der-unterschied-zwischen-demenz-und-normaler-vergesslichkeit/
    Stangl, W. (2022, 13. August). Ist Tagesschläfrigkeit im Alter ein Hinweis auf eine drohende Demenzerkrankung? was stangl bemerkt …
    https:// bemerkt.stangl-taller.at/ist-tagesschlaefrigkeit-im-alter-ein-hinweis-auf-eine-drohende-demenzerkrankung
    Stangl, W. (2022, 23. August). Verbesserung der Gedächtnisleistung mit Gehirnstimulation. Stangl notiert …
    https:// notiert.stangl-taller.at/zeitgeistig/verbesserung-der-gedaechtnisleistung-mit-gehirnstimulation/
    Stangl, W. (2024, 2. Februar). Ist Demenz eine moderne Krankheit? was stangl bemerkt ….
    https:// bemerkt.stangl-taller.at/ist-demenz-eine-moderne-krankheit.
    Can Your Blood Type Affect Your Memory. WWW: https://www.aan.com/PressRoom/Home/PressRelease/1306 (14-09-10)
    http://www.t-online.de/eltern/familie/id_71038430/kindern-demenz-erklaeren-stille-post-in-omas-gehirn-.html (14-09-18)
    https://science.orf.at/stories/2946926 (18-11-12)
    http://www.mdr.de/hauptsache-gesund/824475.html (10-06-07)
    https://www.spektrum.de/news/wie-feinstaub-und-demenz-zusammenhaengen/1755464 (20-08-08)
    https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/ein-garten-soll-das-erinnern-ankurbeln-ein-blick-in-besonderes-gruen-fuer-demenzkranke;art372458,10595338 (20-08-24)
    https://www.medica.de/de/News/Archiv/App_soll_Uhrentest_durchf%C3%BChren_und_k%C3%BCnftig_Demenzen_erkennen (20-12.17)


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    8 Gedanken zu „Demenz“

    1. Stangl-Winkler

      Stangl-Winkler empfiehlt im Buch „Vergiss Demenz“ folgendes Gehirntraining für den Alltag;
      Arbeiten Sie manchmal gezielt mit der nicht-dominanten Hand: Als Rechtshänder verwenden Sie eine Stunde lang für sämtliche Tätigkeiten – vom Zähneputzen bis zum Schreiben am Handy – nur die linke Hand.
      Oder umgekehrt, wenn Sie Linkshänder sind.
      Konzentrieren Sie sich auf eine Tätigkeit: Wenn Sie beispielsweise kochen, lassen Sie sich durch nichts ablenken. Telefonieren Sie nicht gleichzeitig!
      Schreiben Sie Einkaufslisten, aber nehmen Sie diese nicht mit, sondern lernen Sie sie auswendig.
      Hören Sie Musik oder noch besser, spielen oder lernen Sie ein Instrument. Musik hat eine besonders positive Wirkung auf das Gehirn.
      Benützen Sie beim Autofahren nicht immer das Navi, sondern suchen Sie sich das Ziel vorher auf der Karte und prägen Sie sich den Weg ein.
      Führen Sie ein sozial aktives Leben – jedes einzelne Gespräch trainiert das Gehirn.
      Bewegen und rechnen: Versuchen Sie beim Laufen oder beim Spazierengehen von 600 in 9er-Schritten herunterzuzählen.

    2. Medizinische Empfehlungen zur Vorbeugung gegen Demenz

      Achten Sie auf einen Blutdruck von nicht mehr als 130/80 mmHg, denn gesunde Blutgefäße kommen auch dem Gehirn zugute. Maßnahmen wie Gewichtsabnahme, regelmäßige Bewegung und Medikamente können helfen.
      Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Zucker- und Cholesterinspiegel, da erhöhte Werte Ihr Gedächtnis beeinträchtigen können. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung durch Ihren Hausarzt ist entscheidend.
      Vermeiden Sie Stürze und Gehirnerschütterungen, indem Sie Ihr Gleichgewicht trainieren, Stolperfallen beseitigen und gegebenenfalls eine Sehhilfe tragen. Beim Radfahren ist es wichtig, einen Helm zu tragen.
      Machen Sie einen Hörtest, wenn Sie Hörprobleme haben, denn gutes Hören wirkt sich auch auf das Gedächtnis aus. Tragen Sie ein vorhandenes Hörgerät, um sich vor Gedächtnisverlust zu schützen.
      Achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst und gesunden Pflanzenölen. Kombinieren Sie dies mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, um das Risiko einer Demenzerkrankung zu verringern.
      Fordern Sie Ihre Gehirnzellen heraus, indem Sie regelmäßig etwas Neues lernen, sei es eine Sportart oder eine Sprache. Pflegen Sie soziale Kontakte, damit das Gehirn ständig mit Informationen und Anregungen versorgt wird.
      Reduzieren Sie Stress, denn das Stresshormon Cortisol erhöht den Blutdruck und begünstigt Schlafstörungen und Depressionen. Bauen Sie Entspannungstechniken wie Yoga, Spaziergänge, Musik oder Atemübungen in Ihren Alltag ein.
      Achten Sie auf ausreichend Schlaf und Erholung, denn wer dauerhaft weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, hat ein erhöhtes Demenzrisiko. Ruhe ist wichtig und bei anhaltenden Schlafproblemen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

    3. Formen von Demenz

      Primäre Demenzen werden durch veränderte beziehungsweise zerstörte Nervenzellen im Gehirn hervorgerufen.
      Alzheimer
      Vaskuläre Demenz
      Frontotemporale Demenz
      Parkinson-Demenz
      Lewy-Körper-Demenz
      Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
      Korsakow-Syndrom
      Chronische Traumatische Enzephalopathie (CTE)
      Sekundäre Demenzformen entstehen als Folge von Grunderkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin-D-Mangel oder Depressionen, wobei eine Depression das Risiko für eine Demenz etwa um das Sechsfache erhöhen kann.

    4. Fachärztin

      Unter Demenz versteht man einen fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten, der seit mindestens sechs Monaten anhält und alltagsrelevant ist, wobei sich das auf das Gedächtnis, aber auch auf andere Fähigkeiten auswirken kann. Bei der vaskulären Demenz werden beispielsweise die Bewegungen der erkrankten Person langsamer, bei der frontotemporalen Demenz, die den vorderen Hirnlappen betrifft, verändert sich zu Beginn nicht das Gedächtnis, sondern die Persönlichkeit, d. h., die Betroffenen fangen an, zu fluchen oder fremde Menschen anzufassen, was für Angehörige sehr unangenehm sein kann. Von der häufigsten Form der Demenz, der Alzheimer-Demenz, sind zwar vorwiegend ältere Menschen betroffen, doch an Demenz können auch Menschen unter 65 Jahren und sogar 50-Jährige erkranken. Bei jungen Betroffenen führt dies oft zu dramatischen Situationen, wenn Angehörige noch berufstätig sind und nicht pflegen können, oder wenn Kinder sich um ihre dementen Eltern kümmern müssen. Wer einen Angehörigen hat, der an Alzheimer-Demenz erkrankt ist, hat nur eine gering höhere Wahrscheinlichkeit, selbst an Alzheimer zu erkranken, daher ist die Wahrscheinlichkeit, nicht zu erkranken, immer noch höher. Ein gesunder Lebensstil kann gewissen Demenz-Formen vorbeugen, wobei Rauchen, Bluthochdruck oder ein hoher Cholesterinwert die Wahrscheinlichkeit für Durchblutungsstörungen und Verkalkungen im Gehirn erhöhen und damit für eine vaskuläre Demenz.
      Quelle: https://gossau24.ch/articles/119216-demenz-fachaerztin-raeumt-mit-vorurteilen-auf

    5. Checklist zur Demenz-Prävention

      – das Gedächtnis fordern
      – Schwerhörigkeit ernst nehmen
      – Bluthochdruck senken
      – das Körpergewicht unter Kontrolle halten
      – Depressionen frühzeitig behandeln lassen
      – mit dem Rauchen aufhören
      – körperlich aktiv sein
      – gesund essen
      – soziale Kontakte pflegen
      – soziales Engagement betreiben

    6. Ganz kurz

      Demenz ist eine Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit, die fortschreitet und in ein paar Jahren so ausgeprägt ist, dass man nicht mehr selbstständig zurechtkommt und nach weiteren Jahren vollständig pflegebedürftig ist.

    7. Medizinische Demenzdefinition

      Demenz ist der Oberbegriff für rund fünfzig Krankheitsbilder, die mit dem Verlust geistiger Funktionen wie Denken, Erinnern oder Orientierung einhergehen. Neunzig Prozent aller Demenzformen haben eine hirnorganische Ursache (primäre Demenz), in zehn Prozent aller anderen Demenzfälle sind z.B. Stoffwechselkrankheiten, Vergiftungen, hormonelle Störungen, Infektionskrankheiten oder der Missbrauch von Suchtmitteln die Ursache (sekundäre Demenz). Die primären Demenzformen lassen sich wiederum unterteilen in degenerative Demenz wie Alzheimer oder frontotemporale Demenz, vaskuläre Demenz, die mit Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen einhergeht sowie Mischformen dieser beiden.

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