Lernstörung ist eine umfassende und teilweise unscharfe Bezeichnung für verschiedene Formen der Beeinträchtigung vor allem schulischen Lernens, die sowohl in Form definierter Störungsbilder (Lese-Rechtschreibstörung, Dyskalkulie), als auch unspezifischer Lernschwierigkeiten (herabgesetzte Konzentrationsfähigkeit, reduzierter Antrieb oder verringerte Leistungsmotivation, Teilleistungsstörungen) auftritt. Bei Kindern findet man in Bezug auf Intelligenz meist keine Unterschiede zu Gleichaltrigen, sie zeigen jedoch Defizite, denn sie können schlechter schreiben, lesen oder rechnen als ihre Altersgenossen.
Eine Lernstörung liegt nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation dann vor, wenn der Erwerb diverser Fähigkeiten von frühen Entwicklungsstadien an beeinträchtigt ist. Zu den Lernstörungen gehören Dyslexie bzw. Legasthenie, Dyskalkulie und Dysgraphie bzw. Dyspraxie, während ADHS, eine nonverbale Lernstörung oder Hyperlexie zählen zu den neurologisch bedingten Lernstörungen.
Lernstörungen verschwinden nicht von selbst, sondern sie können ohne psychologisch fundierte Behandlung drastische Folgen für das weitere Leben der betroffenen Kinder haben, denn ständige Misserfolge und schlechte Noten in der Schule trotz oft großer Anstrengung lassen auch ursprünglich selbstbewusste Kinder an sich zweifeln. An Folgeerscheinungen sind Nervosität, Unruhe, Stimmungsschwankungen und Kontaktstörungen vorprogrammiert, wobei die Probleme mit MitschülerInnen vor allem Hänseleien und die Ausgrenzung aus der Gemeinschaft bedingen, was in der Regel die Probleme noch verstärkt.
Da aber jedes Kind verschieden ist, müssen die Lernstrategien individuell angepasst werden, d. h., Ausgangspunkt der Entwicklung einer passenden Lernstrategie ist es, das Kind in seiner ganzen Individualität zu betrachten. Dabei sollte man nicht in den Fehler verfallen, zu einer reinen Defizit-Perspektive zu gelangen, sondern die Förderperspektiven zu erkennen, um dem jeweiligen Kind die Chance eröffnen, mit passenden Lerntechniken erfolgreich zu sein.
In Österreich betreffen Lernstörungen etwa fünf Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler, d. h., in jeder Schulklasse haben ein bis zwei Kinder eine Lernstörung. Dabei findet man vor allem Lese- und Rechtschreibstörungen, Rechenstörungen sowie Aufmerksamkeitsstörungen, eine weitere Gruppe zeigt Lernstörungen, die als Folge- oder Begleiterscheinung von Erkrankungen oder schulbezogenen Problematiken auftritt.
Es wird schwierig sein, bei diagnostizierten Lernstörungen im Alter von drei oder vier Jahren auf LehrerInnen zu warten – hier geht es um Prophylaxe und die Schaffung von Voraussetzungen für eine „Beschulung“. Die WHO liegt hier wohl sehr richtig, auf die Bedeutung von Frühförderung hinzuweisen, um spätere Lernstörungen zu minimieren.
Die WHO ist also auf einem Auge blind.
LERNEN ist in der Schule zuerst einmal eine LEHRaufgabe.
Es ist grob fahrlässig, bei der Untersuchung, Interpretation und Behandlung stets den Faktor Lehrer auszuklammern.
Wenn es sich hier um abgeborene, rein auf das Kind bezogene Probleme handelte, dürfte Pädagogik kaum Einfluss auf diese Probleme haben. Bei den Untersuchungen für die neue Ich-kann-Schule fiel mir stets auf, wie sich die Probleme immer stets im Zusammenhang mit der angewandten Pädagogik vermehrten.
Das lässt nur einen Schluss zu: Nicht das Kind ist krank oder defekt oder verkehrt sondern die Pädagogik.
Auch das kann man sehr einfach experimentell nachweisen.
Neue Pädagogik bringt i.d.R. sofort neue Ergebnisse.
Während in unseren Unterrichtsvollzugsanstalten mit immer mehr DRUCK alles matt & platt gemacht wird, weiß in der Ich-kann-Schule jedes kleine Kind, dass man Kräfte mit SOG-Wirkung aufrichtet, löst, zum Wachsen bringt und mühelos punktgenau lenken kann. Auch wenn irgendwelche Tests „wissenschaftlich abgesichert“ suggerieren, dass dies nicht möglich sei.
Die tatsächliche Lernstörung haben nicht die Kinder sondern die, die stur doof so eine Misserfolgspädagogik durchzudrücken suchen.
Guten Lernerfolg wünscht
Franz Josef Neffe