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Appetenz-Appetenz-Konflikt

    Unter einem Appetenz-Appetenz-Konflikt – Annäherungs-Annäherungs-Konflikt – versteht man einen Konflikt, bei dem Menschen die Wahl zwischen zwei etwa gleich angenehmen Alternativen haben, sich aber letztlich ausschließen. Ein Appetenz-Appetenz-Konflikt liegt also vor, wenn eine Person gleichzeitig zwei gleich attraktive und erstrebenswerte Optionen hat, die jedoch nicht gleichzeitig gewählt werden können, was zu einem inneren Konflikt führt, da sie sich entscheiden muss, welche Option sie bevorzugt.

    Hat jemand etwa zwei Jobangebote, die beide attraktiv sind und den Interessen und Fähigkeiten entsprechen, man sich jedoch für eines der beiden Angebote entscheiden muss und nicht beide gleichzeitig annehmen kann. Oder jemand möchte am Wochenende gerne zwei verschiedene Freizeitaktivitäten unternehmen, z.B. ins Kino gehen und Freunde treffen, da aber beides zeitlich nicht möglich ist, muss man sich entscheiden, welche Aktivität man letztlich bevorzugt. Auch bei der Wahl des Studienfachs, die jemanden gleichermaßen interessieren, kann ein solcher Konflikt auftreten.

    Die Entscheidung in einem Appetenz-Appetenz-Konflikt kann daher oft sehr schwierig sein, denn es gibt keine einfache Lösung, da man in der Regel gleichzeitig verschiedene Faktoren abwägen muss, um eine Entscheidung zu treffen, die für sie die beste ist:

    • Die subjektive Attraktivität der Optionen: Welche Option ist für die Person subjektiv attraktiver?
    • Die Dringlichkeit der Entscheidung: Muss die Person sofort eine Entscheidung treffen oder hat sie noch Zeit?
    • Die möglichen Konsequenzen der Entscheidung: Welche Konsequenzen hat die Wahl der einen oder anderen Option?
    • Die persönlichen Werte und Prioritäten der Person: Welche Werte und Prioritäten sind für die Person wichtig?

    In einigen Fällen kann es hilfreich sein, eine Pro- und Contra-Liste zu erstellen, um die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen abzuwägen, in anderen Fällen kann es hilfreich sein, mit Freunden oder Familie über die Situation zu sprechen und Ratschläge einzuholen. Letztendlich ist die Entscheidung in einem Appetenz-Appetenz-Konflikt immer eine persönliche Entscheidung, die von der jeweiligen Person abhängt, wobei es eigentlich keine richtige oder falsche Entscheidung gibt, sondern nur die Entscheidung, die für die Person in der jeweiligen Situation die beste ist.

    Ein Appetenz-Aversions-KonfliktAnnäherungs-Vermeidungs-Konflikt – hingegen ist ein Konflikttyp nach K. Lewin, bei dem zu einer Gegebenheit zugleich Aversion wie Appetenz besteht, wenn etwa ein junger Mann, der auf ein anziehendes Mädchen zugeht, jedoch abgehalten durch Furcht vor Bestrafung des Kontakts durch mögliche Ablehnung oder soziale Missbilligung nach einigen Schritten die Annäherung abbricht. Es handelt sich in der Regel um einen intrapsychischen Konflikt, denn das erwünschte Ereignis (Annäherung) hat nicht nur positive Folgen, sondern auch Unangenehmes, das man zu vermeiden sucht. Dadurch entstehen Ambivalenzen, die im positiven Fall durch eine Kosten-Nutzen-Gegenüberstellung gelöst werden, im negativen Fall zur Entscheidungs- und Handlungsunfähigkeit des einzelnen führen kann. Ein doppelter Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt kann vorliegen gegenüber zwei oder auch mehr gleich attraktiven und zugleich unattraktiven Ereignissen oder Gegebenheiten.

    Literatur

    Stangl, W. (2014, 4. Februar). Appetenz. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
    https:// lexikon.stangl.eu/8067/appetenz.


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