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People Pleasing

    People Pleasing ist ein Verhaltensmuster, bei dem Menschen kontinuierlich versuchen, anderen Menschen zu gefallen oder ihre Zustimmung zu gewinnen, oft auf Kosten ihrer eigenen Bedürfnisse, Meinungen und Wünsche. Menschen, die dazu neigen, People Pleaser zu sein, haben oft eine starke Angst vor Ablehnung oder Kritik und setzen die Bedürfnisse und Erwartungen anderer über ihre eigenen. People Pleaser versuchen oft, die Zustimmung und das Lob anderer zu gewinnen, selbst wenn dies bedeutet, ihre eigenen Prinzipien oder Werte zu vernachlässigen. Sie haben meist auch Schwierigkeiten, klare Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen, selbst wenn sie bereits überlastet sind. People Pleaser können oft nicht aus ihrer Haut und sagen Ja, auch wenn sie eigentlich Nein meinen, fühlen sich für das Wohlergehen anderer verantwortlich und spüren erst viel zu spät, dass sie sich selbst dabei völlig vergessen haben. Nicht zuletzt meiden sie oft Konflikte und versuchen, Konfrontationen um jeden Preis zu vermeiden, selbst wenn sie dabe ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche unterdrücken müssen. Dies kann soweit gehen, dass People Pleaser bereit sind, sich übermäßig zu opfern, um anderen zu helfen oder diese glücklich zu machen, selbst wenn es ihre eigenen Ressourcen oder ihre Gesundheit gefährdet. Dadurch vernachlässigen sie ihre eigenen Bedürfnisse und ihre Selbstfürsorge, weil sie so sehr darauf bedacht sind, anderen zu gefallen.

    Zwar ist ein gewisses Maß an Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse und Wünsche anderer in sozialen Interaktionen notwendig und respektvoll, doch gilt es, ein Gleichgewicht zwischen der Berücksichtigung anderer und der eigenen Selbstachtung zu finden. People Pleaser spüren in aller Regel sehr deutlich, dass ihr Verhaltensmuster sie etwas kostet. Viele der menschlichen Bedürfnisse sind evolutionär in angelegt und deren Grundversorgung ist nicht verhandelbar, etwa physiologische Bedürfnisse wie Nahrungsaufnahme, Atmen und Schlafen, die auf Dauer gewährleistet sein müssen, um gesund zu bleiben. Dies auch für psychologischen Bedürfnisse. People Pleaser investieren viel Zeit und Energie in Bindung und in das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung bzw. Selbstwertschutz, d. h., sie sind freundlich zu anderen, helfen ihnen und fühlen sich empathisch ein, wodurch sie sich wertvoll fühlen, wenn sie etwas gut und es anderen recht gemacht haben. Um ihr Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Selbstwertschutz zu sichern, wollen sie andere Menschen keinesfalls enttäuschen, vor den Kopf stoßen oder sich unbeliebt machen.

    People Pleasing unterscheidet sich von normaler Hilfsbereitschaft, durchschnittlicher Vergebungsbereitschaft und nachvollziehbarer Freude über die Anerkennung Dritter, denn People Pleasing geht mit permanenten Sorgen darüber einher, was andere von einem denken. Das eigene Verhalten wird ständig durch die Augen der anderen betrachtet und das eigene Denken, Fühlen und Handeln wird von dem Ergebnis dieser Bewertung bestimmt. Das psychologische Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung bzw. Selbstwertschutz fußt maßgeblich auf dem Feedback, das sie von anderen erhalten, und darauf, nur ja nichts falsch zu machen.


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