Zum Inhalt springen

Umkehr-Illusion

    Es gibt in der Psychologie verschiedene Versuche, den Begriff Umkehr-Illusion zu beschreiben.

    Variante 1: Die Umkehr-Illusion beruht auf einem Experiment, bei dem die Versuchspersonen eine Taste drücken, die ein Licht aufblitzen lässt. Dann wird die Versuchsanordnung so manipuliert, dass der Blitz mit einer gewissen Verzögerung erscheint. Daran gewöhnen sich die Teilnehmer und nehmen den Lichtblitz bald wieder simultan mit dem Tastendruck wahr. Wird nun aber die Verzögerung wieder aufgehoben, taucht der Blitz im Bewusstsein der Versuchsteilnehmer bereits auf, bevor sie die Taste gedrückt haben. Das Bewusstsein datiert offenbar die Wahrnehmung des Lichtblitzes zurück. Damit scheint dem Gehirn etwas zu gelingen, das in der Welt der physikalischen Körper als unmöglich gilt: Die Verletzung des Kausalitätsprinzips, wonach immer zuerst eine Ursache und dann eine Wirkung auftritt. Hier aber taucht die Wirkung – der Lichtblitz – vor der Ursache – dem Tastendruck – auf. Doch das ist, wie so vieles in unserem Kopf, nur eine Illusion.

    Variante 2: Die Umkehrillusion ist eine optische Täuschung, bei der ein Objekt oder eine Szene nach einer Umkehrung des Bildes oder der Szene in der Wahrnehmung umgekehrt erscheint. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass unser Gehirn die visuellen Informationen aus beiden Augen zusammensetzt, um ein dreidimensionales Bild zu erstellen. Wenn das Bild umgekehrt wird, wird die Reihenfolge der visuellen Informationen umgekehrt, was unser Gehirn zu einer falschen Wahrnehmung der Szene führt. Ein Beispiel für eine Umkehrillusion ist das Hase-Enten-Bild. Dieses Bild kann je nach Blickwinkel als Kaninchen oder Ente wahrgenommen werden. Wenn das Bild umgekehrt wird, wird es schwieriger, die beiden Objekte zu unterscheiden. Die Umkehrillusion kann auch bei realen Szenen auftreten, wenn man beispielsweise einen Berg von der anderen Seite sieht, erscheint er kleiner als von der Vorderseite. Wenn man den Berg von der anderen Seite fotografiert und das Foto dann umdreht, erscheint der Berg plötzlich größer. Die Umkehrillusion kann für die Wahrnehmung von Kunst und Design relevant sein. Künstler und Designer können Umkehrillusionen nutzen, um ein Gefühl von Bewegung oder Tiefe in ihren Werken zu erzeugen. Einige Beispiele für Umkehrillusionen neben dem Hase-Ente-Bild: Das Vase-Profil-Bild, das Necker-Cube-Bild, die Escher-Bilder „Relativität“ und „Wasserfall“.

    Variante 3: Die Umkehr-Illusion, auch bekannt als die „Ebbinghaus-Illusion“ oder die „Täuschung der relativen Größe“, ist eine optische Täuschung, die besagt, dass die wahrgenommene Größe eines Objekts von der Größe der umgebenden Objekte beeinflusst wird. Konkret bedeutet dies, dass ein Objekt, das von kleineren Objekten umgeben ist, größer erscheint als dasselbe Objekt, das von größeren Objekten umgeben ist, selbst wenn die tatsächliche physische Größe des zentralen Objekts gleich bleibt. Die Umkehr-Illusion wurde erstmals vom deutschen Psychologen Hermann Ebbinghaus Ende des 19. Jahrhunderts beschrieben. Er verwendete Kreise unterschiedlicher Größen und platzierte sie um einen zentralen Kreis. Je nachdem, ob die umgebenden Kreise größer oder kleiner waren, wurde der zentrale Kreis als größer oder kleiner wahrgenommen, als er tatsächlich war.

    Literatur

    https://www.riffreporter.de/de/wissen/mensch-evolution-gehirn-zeit-wahrnehmung-uhr-illusion-gedaechtnis-gefuehl-herz-koerper (23-09-21)


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert