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Jo-Jo-Effekt

    Diät ist Mord am ungegessenen Knödel.
    Wiglaf Droste

    Als Jo-Jo-Effekt bezeichnet man eine unerwünschte und schnelle Gewichtszunahme nach einer Reduktionsdiät, wobei sich bei wiederholten Diäten das Körpergewicht wie ein Jo-Jo auf und ab bewegen kann, und das neue Endgewicht ist oft höher als das Ausgangsgewicht. Die Ursache dafür ist, dass eine Diät oft eine extreme Kalorienrestriktion beinhaltet, die den Körper dazu bringt, seine Stoffwechselrate zu senken, um Energie zu sparen. Wenn man dann dann wieder normal isst, bleibt der Stoffwechsel des Körpers zunächst auf dem niedrigeren Niveau, was dazu führt, dass mehr Nahrung in Form von Fett gespeichert wird, da der Körper es als Überlebensstrategie ansieht.

    Darüber hinaus kann der Jo-Jo-Effekt auch durch hormonelle Veränderungen im Körper verursacht werden, die durch eine schnelle Gewichtsabnahme und -zunahme ausgelöst werden, wobei diese Veränderungen den Appetit erhöhen und den Stoffwechsel verlangsamen können, was ebenfalls dazu führt, dass die Betroffenen mehr essen und weniger Kalorien verbrennen, was letztendlich zu einem erneuten Gewichtsanstieg führt- Der Jo-Jo-Effekt tritt allerdings nicht bei allen Menschen auf, was auf konstitutionelle bzw. genetische Merkmale hinweist. Es iwird angenommen, dass man den Yo-Yo Effekt dadurch vermeiden kann, indem man auf eine langsame und stetige Gewichtsabnahme setzt und zur Aufrechterhaltung des erreichten Gewicht einer gesunden Ernährung und Bewegungsgewohnheiten auch nach dem Erreichen des Zielgewichts.

    Forscher des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung in Köln und der Harvard Medical School haben jüngst herausgefunden, dass man in bisherigen Forschungen vor allem die kurzfristigen Auswirkungen einer Diät untersucht hat. Daher setzte man Mäuse auf Diät und untersuchte, welche Schaltkreise sich dauerhaft im Gehirn veränderten, vor allem im Bereich von Neuronen im Hypothalamus. Diese Neuronen, die dafür bekannt sind, das Hungergefühl zu steuern, sendeten in den Versuchsreihen immer dann vermehrt Signale, wenn sie stimuliert wurden, also, wenn die Mäuse auf Diät waren. Diese tiefgreifende Veränderung im Gehirn konnte von den Wissenschaftlern noch lange Zeit nach der Diät festgestellt werden, was sie zu der Erkenntnis brachte, dass hier der Ansatzpunkt für eventuelles Gegensteuern liegt. Man konnte aber den Jojo-Effekt verhindern, indem man jene Nervenbahnen in den Gehirnen der Mäuse hemmte, die diese Neuronen aktivieren, was in der Gesamtheit zu einer deutlich geringeren Gewichtszunahme nach der Diät führte.

    Im übertragenen Sinn dient der Ausdruck Jo-Jo-Effekt generell auch zur Beschreibung von relativ schnell aufeinander folgenden Auf- und Abbewegungen, etwa in Konjunktur- und Aktienkurskurven.

    Literatur

    Grzelka, K., Wilhelms, H., Dodt, S., Dreisow, M.L., Madara, J.C., Walker, S.J., Wu, C., Wang, D., Lowell, B.B. & Fenselau, H. (2023). A synaptic amplifier of hunger for regaining body weight in the hypothalamus. Cell Metabolism, 35, 1-16.


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