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Konstriktion

    In der Psychologie bezeichnet Konstriktion – wortwörtlich Einschnürung – ein Symptom der Posttraumatischen Belastungsstörung und beschreibt ein Vermeiden von Situationen, die als bedrohlich empfunden werden, einen sozialen Rückzug, bzw. eine psychische Erstarrung, emotionale Taubheit oder emotionale Anästhesie. Die oder der Betroffene hat keine Möglichkeit, eine Situation zu bewältigen, kann weder fliehen noch kämpfen, und gerät nach dem aus der Biologie in die Psychotraumatologie übernommenen 3F-Modell (fight, flight or freeze model) in einen schockartigen Erstarrungszustand bzw. Totstellreflex.

    Im Wechsel mit Intrusionen werden Zustände von Konstriktion als emotionale Betäubung, eine gewisse Stumpfheit, Lustlosigkeit, Freundlosigkeit, Anhedonie oder eine Art innerer Lähmung erlebt. In Intrusionen wird erlebt, wie die Abwehr gegen die traumatische Erfahrung immer wieder zusammenbricht, sich die Erfahrung unkontrolliert Zugang zum Bewusstsein verschafft, während im Zustand der Konstriktion eine Generalisierung der Abwehr, die Verschlossenheit gegenüber der Gesamtheit der Erfahrung erlebt wird. In diesem Wechsel aus Intrusionen, Angetriggertsein, Alpträumen und Aussprechen einerseits und Konstriktionen, Abschalten, Ablenken und Wegdenken andererseits kann das traumatische Ereignis in vier bis acht Wochen Psychotherapie integriert werden, ohne in einen Flash-back abzurutschen.

    Literatur

    Reddemann, L. & Sachsse, U. (1997). Stabilisierung. PTT — Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 3, S. 113–147.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Konstriktion (11-12-14)


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