Wenn die Unfähigkeit einen Namen braucht,
nennt sie sich Pech.
Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
Eine selbstwertdienliche Verzerrung ist die Bereitschaft eines Menschen, sich selbst in einem günstigen Licht zu sehen. Beim Ansatz der selbstwertdienlichen Verzerrung wird davon ausgegangen, dass Menschen eher dazu neigen, ihre Erfolge auf interne Ursachen wie z.B. ein Fähigkeit zu attribuieren, während sie dazu tendieren, Versagen auf externe Ursachen zu attribuieren wie etwa auf die Schwierigkeit einer Aufgabe.
Diese Verzerrung scheint auf kognitive und motivationale Faktoren zurückzugehen und je nachdem, ob es sich um eine öffentliche oder um eine private Situation handelt, anders auszufallen. Hier geht es um zwei Verzerrungen, eine selbstwertsteigernde (Anspruch auf Verantwortlichkeit für Erfolg) und eine selbstschützende (Ablehnung der Verantwortung für Misserfolg). Diese Art der Attributionsverzerrung wird häufig auch als Egotismus bzw. self serving bias bezeichnet. Diese Art der Attributionsverzerrung ist wohl bei allen Menschen vorhanden, unabhängig von Selbstwertbeeinträchtigungen.
Häufig kann die selbstwertsteigernde Verzerrung durch kognitive Faktoren erklärt werden kann, da Handelnde häufig schon vor der Ausführung Attributionsmöglichkeiten bereitstellen, was eine subtilere Form der selbstwertdienlichen Attribution generiert. Diese proaktive Attributionsverzerrung tritt manchmal auch als Selbstbehinderung auf, denn sie bezieht sich darauf, wie Menschen manipulative Faktoren einsetzen, um einen zu erwarteten Misserfolg zu verschleiern und dadurch rechtzeitig selbstwertunterstützende Erklärungen für Versagen anbieten zu können.