Die Selbstverwirklichung ist in der Theorie nach Maslow das höchste psychologische Bedürfnis, das auftritt, wenn alle physischen und psychischen Grundbedürfnisse erfüllt sind und Selbstwertgefühl (self-esteem) erlangt wurde. Selbstverwirklichung ist demnach die Motivation, das eigene Potenzial zu verwirklichen bzw. der subjektive Wert, den man sich und seiner Person zuschreibt, der etwa mit der Selbstwertskala von Morris Rosenberg gemessen wird. Untersuchungen zeigen, dass das Selbstwertgefühl bis zum Alter von 60 Jahren ansteigt und danach wieder abnimmt, denn wer berufstätig ist, seine Arbeit mag und in einer Beziehung lebt, ist sich seines Werts stärker bewusst. Das Selbstwertgefühl hatte nach einer Untersuchung von Orth et al. (2015) im Lebensverlauf betrachtet einen umgekehrt U-förmigen Verlauf, wobei es ab dem Alter von 14 Jahren es kontinuierlich zunimmt, um das Alter von 60 Jahren einen Spitzenwert erreicht und dann bis zum Alter von 80 Jahren stetig abnimmt. Unterschiedliche Jahrgänge unterschieden sich dabei nicht, was Ausmaß oder Verlauf ihres Selbstwertgefühls anging. Die Ergebnisse sind insofern bedeutsam, da sie auf Entwicklungsphasen, in denen Menschen aufgrund ihres niedrigeren Selbstwertgefühls vulnerabler sind, und auf Faktoren hinweisen, die erfolgreiche versus problematische Verläufe vorhersagen.
Siehe dazu im Detail Bedürfnishierarchie nach Maslow
Literatur
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/MOTIVATION/Beduerfnisse.shtml (02-09-10)
Orth, U., Maes, J. & Schmitt, M. (2015). Self-Esteem Development Across the Life Span: A Longitudinal Study With a Large Sample From Germany. Developmental Psychology, 51, 248-259.