Der populärwissenschaftlichen Begriff „Rave-Effekt“ ist in der Fachliteratur nicht als klar definierter psychologischer oder musiksoziologischer Begriff verankert, vielmehr lässt er sich als Umschreibung für die transformative Wirkung interpretieren interpretieren interpretieren, die Rave-Partys auf Teilnehmende haben kann. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus elektronischer Musik, visuell-ritualisierten Settings und kollektivem Tanz, die zu einem Zustand intensiver Ekstase und sozialer Verbundenheit führen kann.
Beim Rave-Effekt gibt es eine intensive psychophysiologische und soziale Wirkung, die durch die Verbindung von repetitiver elektronischer Musik, in immersive visuelle Umgebungen eingebetteten Raves und kollektivem ekstatischen Tanz hervorgerufen wird. Teilnehmende erleben häufig Zustände gesteigerter Emotionalität, Auflösungen alltäglicher Grenzen, tiefes Gemeinschaftsgefühl und manchmal sogar transzendente oder spirituelle Intensität.
Beim Rave-Effekt führen vor allem Rhythmus, Wiederholung, Lautstärke und das gemeinsame Tanzen zu einem tranceähnlichen Zustand, wobei dieses Erleben auf Synchronie beruht,einer Koordination von Bewegung, Herzschlag und anderen körperlichen Parametern, die positive, prosoziale Gefühle auslöst. Neurobiologisch spielen dabei u. a. Oxytocin und Dopamin eine Rolle, aber auch Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen, wie stark Menschen auf Musik reagieren: Introvertierte und offene Personen können intensiver miterleben, während ängstlich-vorsichtige Menschen weniger in diesen Zustand kommen.
Der Effekt tritt nicht aber nur bei Raves, sondern auch bei anderen Konzerten auf und wird auch in der Musiktherapie gezielt genutzt, etwa bei neurologischen Erkrankungen. Musik kann zudem Erinnerungen und Emotionen wecken, negative Gefühle reduzieren und positive verstärken – sogar melancholische Musik kann als angenehm empfunden werden.
Anmerkung: Rave bezeichnet meist einmalige Tanzveranstaltungen („One-off Events“) mit elektronischer Musik in eigens dafür präparierten Locations wie leerstehenden Lagerhallen oder im Außenbereich, deren Schwerpunkt auf ekstatischem Tanz liegt.