In der Psychologie wird ein Konflikt als ein Zustand der Spannung oder des Widerstreits zwischen widersprüchlichen Bedürfnissen, Werten, Zielen oder Motiven definiert. Ein Konflikt kann dabei intern oder extern sein, d. h., er kann innerhalb eines Menschen auftreten oder zwischen Personen, Gruppen oder Organisationen bestehen. Ein interner Konflikt (intrapersonell) entsteht etwa, wenn ein Mensch zwei oder mehrere Bedürfnisse oder Ziele hat, die miteinander in Konflikt stehen, also etwa der Konflikt zwischen dem Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit und dem Bedürfnis nach Sicherheit, Bindung und Stabilität. Ein externer Konflikt (interpersonell) liegt vor, wenn zwei oder mehrere Personen, Gruppen oder Organisationen unterschiedliche Bedürfnisse, Werte oder Ziele haben, die nicht miteinander vereinbar sind, etwa ein Konflikt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer über Lohn- und Arbeitsbedingungen. Konflikte haben in der Regel negative Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden, insbesondere wenn sie nicht effektiv gelöst werden.
Konflikte werden in der Psychologie dabei als normaler und notwendiger Bestandteil des menschlichen Lebens betrachtet, da sie die Möglichkeit bieten, Probleme anzusprechen, Veränderungen herbeizuführen und das Wachstum und die Entwicklung zu fördern.
1. Definition
[lt. conflictus das Zusammenschlagen, Streit]: Der Widerstreit, besonders auch im seelischen, und hier vor allem im Gefühlsleben. (Dorsch 1963, S. 188)
2. Definition
Reaktion auf widersprüchliche oder unvereinbare Verhaltenstendenzen (Tewes & Wildgrube 1992, S. 188)
3. Definition
(lat.), „Zusammenstoß“, „Kampf“; der Widerstreit zwischen Motiven oder Motivgruppen; ein in der Lebenssituation häufiges u. wesentliches Phänomen. Die Motive können der gleichen Schicht oder dem gleichen Entscheidungsniveau angehören (bei gleich wichtigen Aufgaben, Pflichten, Entscheidungen) und auf dem gleichen Niveau innerlich ausgetragen werden. Gewöhnlich aber stammen K. aus verschiedenschichtigen Wurzeln [Pflicht und Neigung, Bewußtseins- und Affektschicht, Gewissen und Trieb, Über-Ich und Ich, Bewußtes und Vorbewußtes]. (vgl. Wilhelm Hehlmann 1965, S. 278ff)
4. Definition
Nach Englisch u. Englisch (1958) das gleichzeitige Wirken von gegensätzl. o. sich gegenseitig ausschließenden Impulsen, Wünschen o. Tendenzen (Übers. v. Verf.); Pongratz (1961) definiert: „Ein menschl. Konflikt ist eine inkompatibel-antargonist. Gespannte Situation m. Positionsappell“ (PA meint den Druck zur Entscheidung). (Städtler 2003, S.578)
5. Definition
der; -[e]s, -e:ä) durch widerstreitende Auffassungen, Interessent o. ä. hervorgerufene schwierige Situation: einen K. diplomatisch lösen. a) sinnv.: Streit. Zus.: Ehe-, Generations- , Rassenkonflikt. b) innerer Widerstreit: aus einem (inneren) K. wieder herauskommen: ich bin in einem K. sinnv.: Zwiespalt. Zus.: Gewissens-, Herzenskonflikt (ohne Autor 1985, S.388)
Zum Begriff: Das Wort ,,Konflikt“ stammt von dem lateinischen Substantiv „conflictus“ und bedeutet Aneinanderschlagen, Zusammenstoßen, im weiteren Sinne daher auch Kampf, Streit (Stangl, 2001).
Literatur
Dorsch, F. (1963). Psychologisches Wörterbuch. Hamburg: Verlag Richard Meiner.
Hehlmann, W. (1965). Wörterbuch der Psychologie. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.
ohne Autor. (1985). DUDEN Das Bedeutungswörterbuch. Band 10. Mannheim, Leipzig: Dudenverlag.
Städtler T. (2003). Lexikon der Psychologie. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.
Stangl, W. (2001, 11. Mai). Was ist ein Konflikt? [werner stangl]s arbeitsblätter.
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Konflikte.shtml
Tewes, U. & Wildgrube, K. (1992). Psychologie-Lexikon. München, Wien: R. Oldenbourg Verlag.
Konflikt ist ein gesteuertes Verhalten, das sich durch Aggression, Rückzug, Konkurrenz oder Gewalt zeigt.