Den biologische Fachbegriff Rumination für das Wiederkäuen, hat die Psychologie auch als Fachbegriff für das menschliche Grübeln über Unglück oder Schicksalsschläge übernommen, wobei beim Ruminieren Situationen aus der Vergangenheit mehrfach wachgerufen werden, Menschen über Dingen, die schief gelaufen sind, brüten und lange über eigene Fehler nachdenken. Manche Menschen werden bei dieser Form des grübelnden Ruminierens niedergeschlagen und fühlen sich ihren unkontrollierbar erscheinenden Gedanken ausgeliefert. In Untersuchungen zeigte sich auxh eine enge Verknüpfung von Rumination und Depression, da Menschen mit hoher Neigung zu Rumination ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Depression besitzen, insbesondere dann, wenn sie einer besonderen Belastung ausgesetzt sind. Obwohl Rumination bisher vor allem im Zusammenhang mit Depression betrachtet wird, kann diese Form des Grübelns auch bei anderen psychischen Störungen eine Rolle spielen, etwa bei sozialen Ängsten, Schlafstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen.
Jedes Gebet ist auch eine Art Meditation, die sich als ein bestimmter Hirnzustand zeigt, der bei Nonnen, Jogis, Managern oder Atheisten ziemlich gleich aussieht. Dabei werden bestimmte Gehirnregionen heruntergefahren, die für das Körperbewusstsein zuständig sind, woher wohl für manche dafür anfällige Menschen das Gefühl vom Sich-selbst-Auflösen kommt, vom Vereinen mit dem Universum. Bei manchen Gläubigen heißt das dann Unio mystica, die Vereinigung mit Gott.
Unter Rumination (eigentlich Wiederkäuen) versteht man in der Entwicklungspsychologie eine besondere Form einer Essstörung, deren Merkmal das Heraufwürgen von Nahrung vorwiegend im Säuglingsalter ist, wobei Mädchen davon seltener betroffen sind als Knaben. Bei der Rumination wird die aufgenommene Nahrung bewusst wieder heraufgewürgt, dann gekaut und entweder ausgespuckt oder wieder geschluckt. Die Rumination kann psychogen oder soziogen bedingt sein, meist vermutet man eine Störung der Mutter-Kind-Beziehung. Die Rumination wird jedoch auch bei Kindern mit geistiger Behinderung und bei Kindern mit cerebralen Schäden beobachtet, und hat in diesem Fall einen selbststimulierenden Charakter. Viele Kinder mit Rumination ziehen sich von ihrer Umwelt zurück. Als Therapie wird meist eine Verbesserung der Mutter-Kind-Beziehung versucht, wobei die Prognose bei einer frühzeitig begonnenen Therapie gut ist, sofern keine frühkindliche Störung zu Grunde liegt, wie etwa eine Form eines Autismus.
die auf alten Formen der Meditation beruht und sich in vielen Kulturkreisen noch heute finden lässt. Die Ruminatio war ein Element in der Lectio divina, einer klösterlichen Art und Weise der Schriftbetrachtung, die dabei helfen sollte, den Weg vom Wort zum Herzen zu finden. Beim Betrachten eines Schrifttexts sollte nicht an erster Stelle der Intellekt verwendet werden, sondern der Mund und die Ohren, denn die Schrift soll durch die Übenden hindurchgehen, indem sie das Wort in den Mund nehmen und es solange kauen, bis es sich entfaltet. Die Ruminatio findet sich in verschiedenen geistlichen Übungen wieder, etwa im schlichten Lesen der Bibel, in den sich wiederholenden Gesängen aus Taizé, im Herzensgebet der orthodoxen Tradition und in den Wiederholungsgebeten verschiedener Religionen. Vor allem war sie in Klöstern eine Methode der Aneignung religiöser Schriften oder Melodien.
Hier etwa die vier Schritte nach christlicher Tradition:
Literatur
http://gottesdienstinstitut-nordkirche.de/ruminatio/ (12-11-21)
http://de.in-mind.org/article/ich-denke-also-bin-ich-traurig-ueber-die-folgen-des-gruebelns (17-05-04)