Pyramidenprinzip

Das Pyramidenprinzip – auch pyramidales Prinzip – ist ein Begriff aus der Wissenschaftskommunikation und beschreibt den Strukturierungsansatz zu einer klaren und logischen Vermittlung von Informationen, der insbesondere in der Unternehmenskommunikation und Managementberatung Anwendung findet.

Das Pyramidenprinzip wurde von Barbara Minto (2009) entwickelt und basiert auf der Idee, dass Informationen hierarchisch geordnet werden sollten: An oberster Stelle steht die zentrale Aussage oder Empfehlung, darunter folgen logisch geordnete Argumente und Details, die diese Aussage stützen.

Der pyramidale Aufbau stellt demnach das Ergebnis in den Vordergrund, während im Unterschied dazu das Trichtermodell den Erkenntnisprozess betont. Dias Trichtermodell oder Zielsatzprinzip bietet sich an, wenn der Prozess wichtiger ist als das Ergebnis, was vor allem in mündlichen Überzeugungszusammenhang wie in Reden der Fall ist.

Obwohl das Pyramidenprinzip kein neurowissenschaftliches Konzept ist, lässt es sich durch Erkenntnisse der Kognitionspsychologie und Neurowissenschaften stützen, denn Studien zeigen, dass das menschliche Gehirn Informationen effizienter verarbeitet, wenn eine klare Struktur vorhanden ist und die Relevanz der Information früh erkennbar wird. Die sogenannte Top-Down-Verarbeitung, bei der das Gehirn von allgemeinen Konzepten ausgehend Details einordnet, wird durch das Pyramidenprinzip gezielt angesprochen. Zudem hilft diese Methode, kognitive Belastungen zu reduzieren, da sie dem Arbeitsgedächtnis eine strukturierte Orientierung bietet. In der Praxis bedeutet dies, dass eine klare Hierarchie von Informationen – vom Allgemeinen zum Spezifischen – das Verstehen, Merken und Weiterverarbeiten von komplexen Inhalten erleichtert. Das Pyramidenprinzip wird somit nicht nur aus praktischen Gründen verwendet, sondern auch, weil es mit der Funktionsweise des menschlichen Gehirns kompatibel ist.

Allerdings gibt es auch Nachteile des Pyramidenprinzips: Es dient ausschließlich der Sachverhaltsdarstellung, d. h., es kommt kein Zugang zu Menschen vor, sodass es eher antikommunikativ daherkommt, denn da zuerst die Kernaussage genannt wird, hilft das pyramidale Prinzip nicht, die Kernaussage aufzubauen.

Literatur

Minto, B. (2009). The Pyramid Principle: Logic in Writing and Thinking (3rd ed.). Pearson Education.


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