PERMA-Modell

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Das PERMA-Modell ist ein eher populärwissenschaftlicher theoretischer Ansatz zur Erklärung und Förderung von Wohlbefinden und Glück, entwickelt vom Psychologen Martin Seligman, einem der Begründer der Positiven Psychologie, und wurde in seinem Buch „Flourish“ vorgestellt. PERMA steht dabei als Akronym für fünf Schlüsselkomponenten, die nach Seligmans Forschung wesentlich zum menschlichen Wohlbefinden beitragen, die einen Rahmen bilden, innerhalb dessen Individuen und Gemeinschaften Strategien zur Steigerung ihres Wohlbefindens entwickeln können. Es hebt hervor, dass Wohlbefinden mehr umfasst als nur das Fehlen von Krankheit oder Negativität und bietet einen umfassenderen Blick darauf, was Menschen zum Blühen bringt.

  • Positive Emotionen (Positive Emotions): Das Erleben von positiven Gefühlen wie Freude, Dankbarkeit, Zufriedenheit und Liebe. Positive Emotionen tragen zu einem glücklicheren Leben bei und helfen, negative Gefühle zu bewältigen.
  • Engagement (Engagement): Vollkommenes Aufgehen in einer Aktivität, die sogenannte „Flow“-Erfahrung. Engagement findet statt, wenn man bei einer Tätigkeit die Zeit vergisst und ganz in der Aufgabe aufgeht.
  • Relationships (Beziehungen): Positive Beziehungen zu anderen Menschen sind essenziell für unser Wohlbefinden. Starke, unterstützende Beziehungen tragen zu unserem Glück bei und bieten Hilfe in schwierigen Zeiten.
  • Meaning (Sinn): Das Empfinden, Teil von etwas Größerem zu sein und das eigene Leben als sinnvoll zu empfinden. Menschen, die ihr Leben als sinnvoll empfinden, berichten oft von einem höheren Wohlbefinden.
  • Accomplishment/Achievement (Leistung): Das Streben nach Erfolg, Meisterung und das Erreichen von Zielen, unabhängig von der Freude, die diese Prozesse begleiten. Das Gefühl, Leistungen erbracht zu haben, stärkt das Selbstbewusstsein und trägt zum Gefühl des Wohlbefindens bei.

Literatur

Seligman, M. (2012). Flourish – Wie Menschen aufblühen: Die Positive Psychologie des gelingenden Lebens. München: Kösel-Verlag.

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1 Gedanke zu „PERMA-Modell“

  1. Während frühere Konzepte der Positiven Psychologie oft das Glück als singuläres Ziel herausstellten, verschiebt Seligman den Blick auf ein breiteres, mehrdimensionales Wohlbefinden, das über kurzfristige hedonische Zustände hinausweist und nachhaltige persönliche Entwicklung fördert (Seligman, 2011). Positive Emotionen erweitern laut Barbara Fredricksons Broaden-and-Build-Theorie die Aufmerksamkeit und das Denken und bauen langfristig persönliche Ressourcen auf; zu den typischen positiven Gefühlen, die diese Wirkung entfalten, zählen beispielsweise Freude, Dankbarkeit, Gelassenheit, Interesse, Hoffnung, Stolz, Amüsement, Inspiration, Ehrfurcht und Liebe, die in Übungen wie Dankbarkeitstagebüchern oder kurzen Wohlfühlinterventionen kultiviert werden können (Fredrickson, 2001). Engagement beschreibt das tiefe, oft zeitlose Aufgehen in einer Tätigkeit — den Flow-Zustand —, der entsteht, wenn Anforderungen und Fähigkeiten optimal ausbalanciert sind; Studierende erleben Engagement z. B. beim tiefen Eintauchen in eine anspruchsvolle Seminararbeit oder beim konzentrierten Lösen fachlicher Probleme, was zugleich Kompetenzentwicklung und Lernmotivation fördert (vgl. Häusermann, n.d.). Relationships betont die Bedeutung stabiler, unterstützender sozialer Bindungen: Langzeitbefunde aus der Harvard-Studie zur Entwicklung im Erwachsenenalter legen nahe, dass gute Beziehungen zentral für Gesundheit, Lebenszufriedenheit und Langlebigkeit sind; exemplarisch hilft das bewusste Pflegen von Studiengruppen, Mentoring-Beziehungen oder regelmäßigen Gesprächen mit Freundinnen, Resilienz und Wohlbefinden zu stärken. Meaning betrifft die Zugehörigkeit zu etwas, das größer ist als das eigene Selbst — sei es Gemeinschaftsarbeit, eine Berufsrolle mit Sinn oder das Verfolgen «generativer» Ziele, also Beiträge, die als persönliches Vermächtnis empfunden werden; im Hochschulkontext kann das etwa durch die Beteiligung an gesellschaftlich relevanten Projekten oder durch reflexive Aufgaben gefördert werden, die Studienleistungen mit persönlichen Werten verbinden. Achievement schließlich umfasst das Erreichen von Zielen und die damit verbundene Befriedigung: klare, erreichbare Studienziele, Rückmeldungen über Lernfortschritte oder das Feiern kleiner Meilensteine tragen zum Gefühl von Wirksamkeit bei und unterstützen Selbstwirksamkeit und Motivation. In der Anwendung greifen diese Säulen ineinander: So kann das gezielte Erleben positiver Emotionen die Offenheit erhöhen, wodurch Beziehungen leichter gepflegt werden; Engagement in Studienprojekten kann Sinn und Leistungserfahrungen gleichermaßen erzeugen; Beziehungen wiederum bieten Unterstützung, die das Erreichen anspruchsvoller Ziele erleichtert.

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