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Alexinomie

    Alexinomie ist eine psychologische Störung bei der Verwendung von Namen in der alltäglichen zwischenmenschlichen Kommunikation. Alexinomie ist also das psychologische Phänomen, bei dem Menschen Schwierigkeiten haben, die Namen anderer Menschen auszusprechen, d.h. sie wissen zwar, wie der Name einer Person geschrieben und ausgesprochen wird, können ihn aber selbst nicht aussprechen. Manche Menschen mit Alexinomie haben Schwierigkeiten, den Namen einer Person auszusprechen, andere können ihn überhaupt nicht aussprechen, und wieder andere können ihn nur in bestimmten Situationen aussprechen, z. B. wenn sie sich entspannt fühlen oder unter Druck stehen.

    Die Betroffenen wenden in der Regel kompensatorische Strategien an, um mit dem Problem umzugehen, z. B. indem sie ein Gespräch beginnen, ohne den Namen auszusprechen, indem sie durch Körperkontakt Kontakt suchen und indem sie Spitz- und Kosenamen verwenden. Seltene Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Alexinomie mit sozialer Phobie und bindungsbezogenen Ängsten zusammenhängt.

    Es wird angenommen, dass sie durch eine Kombination von Faktoren verursacht wird: Psychologische Faktoren wie Angst, Scham oder Unsicherheit, d.h. Menschen mit Alexinomie können sich Sorgen machen, dass sie den Namen einer Person falsch aussprechen oder dass sie von dieser Person ausgelacht werden. Seltener ist eine zugrunde liegende neurologische Erkrankung wie eine Schädigung des Sprachzentrums im Gehirn, noch seltener eine genetisch bedingte Störung.

    Eine Alexinomie kann das soziale Leben der Betroffenen beeinträchtigen, da es ihnen schwer fällt, neue Menschen kennen zu lernen oder Beziehungen zu pflegen, aber auch in der Schule oder am Arbeitsplatz. In der Therapie wird versucht, die zugrunde liegenden Ängste oder Unsicherheiten zu behandeln, in manchen Fällen kann auch eine logopädische Behandlung sinnvoll sein.

    Dieses bisher noch ziemlich unerforschte psychologische Phänomen wurde kürzlich unter dem Begriff Alexinomie erstmals beschrieben. Alexinomie kommt aus dem Griechischen, á (a-, “keine/nicht”) + λέξεις (léxis, “Worte”) + óνoμα (ónoma, “Name”), und bedeutet “keine Worte für Namen.”

    Literatur

    Ditye, T., Rodax, N. & Welleschik, L. (2023). Alexinomia: The fear of using personal names. Frontiers in Psychology, 14, doi:10.3389/fpsyg.2023.1129272.


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