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Ahnenheilung

    Ahnenheilung ist ein Begriff, der in esoterischen oder spirituellen Zusammenhängen verwendet wird und sich auf verschiedene Praktiken oder Glaubensrichtungen bezieht. In einigen esoterischen oder spirituellen Traditionen wird angenommen, dass die Vorfahren, d.h. die Ahnen, eine energetische Verbindung zu den Menschen der Gegenwart haben. Ahnenheilung wird dann als der Prozess verstanden, in dem versucht wird, mögliche negative Einflüsse oder ungelöste Probleme aus der Vergangenheit der Ahnen zu klären oder zu heilen, was durch Meditation, Rituale, Energiearbeit oder andere spirituelle Praktiken geschehen kann. Die Interpretation und Praxis der Ahnenheilung kann von Kultur zu Kultur oder von spiritueller Tradition zu spiritueller Tradition variieren.

    Ahnenheilung ist angeblich eine Form der spirituellen Heilung, die sich auf die Beziehung zwischen dem Individuum und seinen Vorfahren konzentriert, um alte Wunden und Traumata in der Ahnenlinie zu heilen und dadurch den gegenwärtigen Lebensfluss des Individuums zu verbessern. Ahnenheilung geht davon aus, dass Menschen nicht nur aus ihren eigenen Erfahrungen bestehen, sondern auch aus den Erfahrungen ihrer Vorfahren, und dass Traumata und Verletzungen, die in der Vergangenheit nicht geheilt wurden, an die Nachkommen weitergegeben werden und deren Leben auf verschiedene Weise beeinflussen können. Durch Ahnenheilung soll es möglich sein, sich mit den Vorfahren zu verbinden und ihnen zu vergeben, ihnen die Liebe und Unterstützung zu geben, die sie vielleicht nie erhalten haben, und so alte Wunden zu heilen und die jetzt Lebenden von negativen Mustern und Verstrickungen zu befreien. Ahnenheiler sind Menschen, die vorgeben, sich mit der Arbeit mit Ahnen auszukennen und dabei helfen können, eine Ahnenbeziehung zu heilen. Themen der Ahnenheilung sind unter anderem Familientraumata wie Krieg, Flucht, Gewalt oder Missbrauch, unerfüllte Lebenswünsche der Ahnen, Verstrickungen in negative Muster, Probleme mit Selbstwertgefühl, Selbstliebe und Selbstvertrauen. Manchmal soll sich Ahnenheilung auch auf gesundheitliche Probleme beziehen.

    – Das Buch dazu –Bei der Ahnenheilung handelt es sich jedoch um Glaubenssysteme, die nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt werden, auch wenn einige Untersuchungen gezeigt haben, dass Traumata über Generationen hinweg weitergegeben werden können. Siehe dazu transgenerationale Traumata.

    Mark Wolynns hat in seinem Buch „Dieser Schmerz ist nicht meiner – Wie wir mit dem seelischen Erbe unserer Familie aussöhnen“ – im englischen Original: „It Didn’t Start with You: How Inherited Family Trauma Shapes Who We Are and How to End the Cycle“ -Methoden angeboten, mit dessen Hilfe Menschen sich mit belastenden Traumata ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen können. Im Klappentext heißt es: „Manche Menschen sind grundlos traurig, ängstlich oder leiden an Schmerzen, für die es keine Erklärung gibt. Manche wollen ihr Potenzial leben und stoßen immer wieder an eine Grenze, die unüberwindbar scheint. Die Ursache kann in der Familiengeschichte liegen, wenn erlittenes Leid durch Kriegserlebnisse, Unfälle oder eine frühe Trennung von den Eltern an die nächste Generation weitervererbt wurde.“


    Hinweis: Bei diesem Phänomen bzw. Begriff handelt es sich um ein populärwissenschaftliches Konstrukt, das in Lifestyle-Magazinen und in der Ratgeberliteratur herumgeistert, also um keinen genuin wissenschaftlich-psychologisches Fachbegriff. Solche Begriffe werden aber dann hier aufgenommen, wenn sie Beziehungen zu klassischen psychologischen Phänomenen aufweisen bzw. eine gewisse Verbreitung gefunden haben.


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