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Joy of missing out – JOMO

    JOMO – joy of missing out – ist die Freude, etwas zu verpassen, wobei es hier um den bewussten Verzicht auf soziale Netzwerke geht und eine Art Gegenbewegung zu FOMO beschreibt, die zu mehr Ruhe und Zeit für sich selbst aufruft. Im Gegensatz zu FOMO, wo Menschen Angst haben, etwas zu verpassen und deshalb ständig online sein oder an sozialen Aktivitäten teilnehmen wollen, beschreibt JOMO das positive Gefühl, etwas zu verpassen und die bewusste Entscheidung, sich zurückzuziehen oder Zeit allein zu verbringen. JOMO betont die Wertschätzung von Ruhe, Selbstreflexion und persönlicher Zeit ohne den Druck, immer am Puls des Zeitgeschehens oder der sozialen Aktivitäten sein zu müssen, d.h. es geht bei JOMO darum, bewusst Abstand von der ständigen Vernetzung und den sozialen Medien zu nehmen, um das eigene Wohlbefinden zu fördern.

    Wer das Smartphone einmal weglegt, auf alle Medien verzichtet und stattdessen ein Buch in die Hand nimmt, spazieren geht, meditiert oder sich traut, alleine ins Kino oder Restaurant zu gehen, kann Freude daran finden, soziale Aktivitäten zu verpassen. In einer schnelllebigen Welt tut es den meisten Menschen gut, Zeit allein zu verbringen, den Gedanken freien Lauf zu lassen und zur Ruhe zu kommen, denn nur so kann man in sich gehen und über die eigenen Wünsche und Probleme nachdenken.

    JOMO kann sich auf verschiedene Bereiche des Lebens beziehen, z.B. auf soziale Aktivitäten, Unterhaltung oder auch auf die Arbeit, denn jemand kann sich entscheiden, nicht zu einer Party zu gehen, sondern zu Hause zu bleiben und ein Buch zu lesen, oder jemand kann sich entscheiden, nicht den neuesten Film anzuschauen, um stattdessen Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Nicht wenige Menschen fühlen sich von der ständigen Flut an Informationen und Aktivitäten in den sozialen Medien überfordert, haben oft das Gefühl, alles tun zu müssen, was andere tun, und haben das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn sie es nicht tun. Andere Menschen genießen es einfach, Zeit für sich zu haben und sich zu entspannen, weil sie wissen, dass sie ein erfülltes Leben führen können, auch wenn sie nicht an jedem Event teilnehmen oder jedem neuen Trend folgen.

    Bezogen auf den Aktienmarkt bedeutet JOMO beispielsweise, dass Anlegerinnen und Anleger bewusst nicht den Entscheidungen anderer folgen, sondern ihre eigene finanzielle Unabhängigkeit und Gelassenheit in den Vordergrund stellen. Die Psychologie hinter JOMO ist oft von einem rationalen Ansatz geprägt, bei dem der Anleger auf fundierte Analysen setzt und sich nicht von kurzfristigen Trends beeinflussen lässt. JOMO-Anleger bevorzugen eine langfristige Perspektive und sind weniger anfällig für Panikreaktionen bei Marktschwankungen.


    Hinweis: Bei diesem Phänomen bzw. Begriff handelt es sich um ein populärwissenschaftliches Konstrukt, das in Lifestyle-Magazinen und in der Ratgeberliteratur herumgeistert, also um keinen genuin wissenschaftlich-psychologisches Fachbegriff. Solche Begriffe werden aber dann hier aufgenommen, wenn sie Beziehungen zu klassischen psychologischen Phänomenen aufweisen bzw. eine gewisse Verbreitung gefunden haben.

    Literatur

    Stangl, W. (2023, 25. Dezember). fear of missing out. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.

    fear of missing out


    http://de.wikipedia.org/wiki/Fomo
    https://praxistipps.focus.de/jomo-das-steckt-hinter-dem-trend_121139 (21-05-07)
    https://www.aktienwelt360.de/2023/12/23/fomo-und-jomo-die-psychologie-hinter-dem-boersenfieber-und-wie-man-sie-fuer-sich-nutzen-kann/ (23-12-23)


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