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Schwellenpädagogik

    Die Schwellenpädagogik bezeichnet einen pädagogischer Ansatz, der sich mit Übergangssituationen in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen beschäftigt, wobei sie davon ausgeht, dass solche Übergänge nicht nur Herausforderungen darstellen, sondern auch Chancen für die persönliche Entwicklung bieten. Ziel der Schwellenpädagogik ist es daher, solche Chancen zu erkennen, sie zu nutzen und die Übergänge für die Betroffenen so positiv wie möglich zu gestalten. Der Begriff „Schwelle“ wird dabei in der Schwellenpädagogik in einem doppelten Sinne verstanden, denn zum einen bezeichnet er die Grenze zwischen zwei Phasen oder Lebensbereichen, zum anderen steht er für die Herausforderungen, die mit einem Übergang verbunden sind. Schwellensituationen können dabei in allen Lebensbereichen auftreten, etwa bei Schulübergängen (von der Volksschule in die Sekundarstufe I, von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II), bei Berufsübergängen (von der Schule in die Berufsausbildung, von der Berufsausbildung in den Beruf), bei familiären Übergängen (von der Kindheit in die Jugend, von der Jugend ins Erwachsenenalter) und bei sozialen Übergängen (von der Schule in den Arbeitsmarkt, von der Arbeitslosigkeit in den Beruf).

    Die Schwellenpädagogik geht dabei davon aus, dass Übergänge für Kinder und Jugendliche mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden sind, diese also mit Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten, dem Verlust von vertrauten Bezugspersonen und Strukturen und den Anforderungen an neue Rollen und Verhaltensweisen verbunden sind.

    Die Schwellenpädagogik bietet dabei verschiedene Ansätze, um diese Herausforderungen zu bewältigen, etwa rechtzeitige Aufklärung, Information und Beratung über die bevorstehenden Veränderungen, die Begleitung und Unterstützung bei der Bewältigung der neuen Anforderungen zur Schaffung von Orientierung und Sicherheit. Die Schwellenpädagogik kann dabei einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichenliefern, denn sie hilft ihnen dabei, Übergänge als Chancen zu nutzen und sich positiv zu entwickeln.

    Anmerkung: Unter dem Begriff wird auch manchmal in eher humoristische Weise verstanden, dass manche Lehrpersonen sich erst an der Schwelle zum Unterrichtsraum überlegen, was sie in der Unterrichtsstunde tun werden. Es ist der Alptraum aber auch die Realität vieler Lehrerinnen und Lehrer, unvorbereitet in den Unterricht zu gehen, wobei manche der Ansicht sind, dass sich die von der Unterrichtsverpflichtung geforderten Wochenstunden ohne die sogenannte Schwellenpädagogik nicht zu bewältigen sind sind, sodass man sich also erst beim Übertreten der Türschwelle zum Klassenzimmer überlegt, was man im Unterricht machen wird. Manche sind aber mit der Vorbereitung vielleicht auch schon auf dem Weg zur Schule beschäftigt, so dass sich „Schwelle“ hier durch den Namen von Autobahnen, Straßen oder Bahnlinien ersetzen lässt.

    Literatur

    Stangl, W. (2000, 17. November). Übergänge von der Kindheit zur Jugend.
    https://psychologie.stangl.eu/uebergang/index.shtml

    Stangl, W. (2003, 21. November). Entwicklungsaufgaben im Jugendalter. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungsaufgabeJugend.shtml

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