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Tripartite Influence Model

    Das Tripartite Influence Model (TIM) ist ein Konzept aus der Psychologie, das dazu dient, den Einfluss von drei Hauptfaktoren auf die Entwicklung von Essstörungen zu erklären. Das dreigliedrige Einflussmodell von Körperbild und Essstörungen ist ein neuerer theoretischer Ansatz, der eine Prüfung direkter und vermittelnder Verbindungen, d. h. Verinnerlichung gesellschaftlicher Aussehensnormen, Vergleichsprozesse des Aussehens als Faktoren umfasst, die möglicherweise zu Körperunzufriedenheit und Essstörungen führen.

    • Familienbeeinflussung: Dies bezieht sich auf den Einfluss, den die Familie auf die Einstellungen und Verhaltensweisen einer Person in Bezug auf Essen und Körperbild hat. Dies kann die direkte Übernahme von Einstellungen und Verhaltensweisen der Familienmitglieder oder auch indirekte Einflüsse durch familiäre Dynamiken umfassen. Wenn Eltern ein gestörtes Essverhalten aufweisen, dann ist es wahrscheinlicher, dass auch Kinder das aufweisen, und unwahrscheinlicher, dass Kinder intuitives Essen erlernen und ihren Körper wertschätzen.
    • Druck der Peergroup: Dies bezieht sich auf den Einfluss von Gleichaltrigen oder sozialen Gruppen auf die Einstellungen und Verhaltensweisen einer Person im Zusammenhang mit Essen und Körperbild. Dies kann durch direkte Kommentare, Vergleiche oder den Druck, bestimmte Normen zu erfüllen, geschehen, etwa wenn schlank sein  mit Popularität assoziiert ist.
    • Medienbeeinflussung: Hierbei geht es um den Einfluss von Medien, insbesondere von Bildern in Magazinen, Fernsehen, sozialen Medien und anderen Plattformen, auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers und auf Essgewohnheiten. Unrealistische Darstellungen von Schönheit und Körperbildern in den Medien können dazu beitragen, dass Menschen unrealistische Standards anstreben.

    Das Tripartite Influence Model betont die Wechselwirkungen zwischen diesen drei Hauptquellen des Einflusses und wie sie gemeinsam zur Entstehung von Essstörungen beitragen können, und wurde entwickelt, um ein umfassenderes Verständnis für die verschiedenen Einflussfaktoren auf Essverhalten und Körperbild zu ermöglichen und hat Anwendung in der Prävention und Behandlung von Essstörungen gefunden.

    Diese Theorie wurde von Shroff & Thompson (2006) an einer Stichprobe von 391 weiblichen Jugendlichen evaluiert und konnte einerseits damit frühere Ergebnisse bestätigen, darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Einflüsse von Gleichaltrigen und Medien wichtiger sind als die elterlichen Einflüsse. Es gibt jedoch auch Inhalte in sozialen Medien, die sich positiv auf unsere Körperzufriedenheit auswirken können, wenn man sich Inhalte der Body-Positivity– und Body-Neutralitiy-Bewegung anschaut, wirkt sich das positiv auf die Körperzufriedenheit aus, doch ist der Anteil realistischer Körperdarstellungen auf Instagram, Tiktok und Co. jedoch noch sehr klein.

    Literatur

    Shroff, H. & Thompson, J. K. (2006). The tripartite influence model of body image and eating disturbance: A replication with adolescent girls. Body image, 3, 17–23.


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