Zum Inhalt springen

Nomothetik

    Der Begriff Nomothetik bezeichnet in der Psychologie einen Ansatz, der darauf abzielt, allgemeine Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien in der Psychologie zu identifizieren, wobei dieser Ansatz im Gegensatz zur Idiographik steht, die sich auf das Verständnis individueller, einzigartiger Eigenschaften und Merkmale konzentriert. Eine nomothetische Psychologie versucht daher, allgemeine Gesetze und Prinzipien zu entwickeln, die auf eine breite Populatiom oder Gruppe von Menschen zutreffen. Dies kann durch die Durchführung von Studien, Experimenten und Untersuchungen erreicht werden, um Muster und Trends in menschlichem Verhalten, Denken und Emotionen zu identifizieren.

    In der Psychologie gibt es eine anhaltende Debatte über die Spannung zwischen nomothetischen und idiographischen Ansätzen. Die Wahl zwischen nomothetischen und idiographischen Ansätzen hängt von der Forschungsfrage und den Zielen einer Studie ab, wobei einige Bereiche der Psychologie verwenden sowohl nomothetische als auch idiographische Ansätze, um ein umfassenderes Bild des menschlichen Verhaltens und Erlebens zu erhalten.

    Der Begriff nomothetisch geht auf den deutschen Philosophen Wilhelm Windelband zurück, der die auf Gesetze zielende Methode der Naturwissenschaften als „nomothetisch“ (von Nomos = Gesetz und These = Behauptung), die das Einzelne, Ideelle, Geschichtliche hervorhebende Methode der Geisteswissenschaften als „idiographisch“ (von Idiom = Eigentümlichkeit und Graphik = [Be-] Schreibkunst) bezeichnete.


    Impressum ::: Datenschutzerklärung ::: Nachricht ::: © Werner Stangl :::

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert