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Supererogation

    Supererogation ist ein Begriff aus der Ethik und bezieht sich auf Handlungen oder Pflichten, die über das normale Maß oder die grundlegenden moralischen oder ethischen Anforderungen hinausgehen, d. h., es sind Handlungen, die als tugendhaft oder lobenswert angesehen werden, aber nicht unbedingt erforderlich sind, um normale moralische Pflichten zu erfüllen. Ein Beispiel für Supererogation könnte die freiwillige Entscheidung eines Menschen sein, einen erheblichen Teil seines Einkommens für wohltätige Zwecke zu spenden, obwohl er oder sie rechtlich oder moralisch nicht dazu verpflichtet ist, geht also über die grundlegenden moralischen Verpflichtungen in einer Gemeinschaft hinaus. Supererogation lässt sich somit kurz als Handlung definieren, die zu tun moralisch gut ist, die zu unterlassen aber auch nicht unbedingt moralisch verwerflich ist.

    Supererogation umfasst freiwillige oder großzügige Handlungen, die ein Mensch ausführt, um anderen zu helfen oder das Wohl anderer zu fördern, obwohl er oder sie nicht dazu verpflichtet ist. Solche Handlungen können manchmal extreme Opfer oder Anstrengungen erfordern und können als Zeichen von besonderer Tugendhaftigkeit oder moralischer Integrität angesehen werden. Es ist zu betonen, dass supererogatorische Handlungen nicht durch moralische Wünschbarkeit oder Verpflichtung zu definieren sind, sondern ganz und gar das Ergebnis einer gewissen Form von Überwindung und Aufopferung darstellen, die sich traditionellen moralischen Maßstäben entzieht. Ein Mensch, der etwa freiwillig und unter Gefahren Schwerkranke pflegt, einen Räuber aufzuhalten versucht, aber eben auch jemand, der nur einen Blinden über die Straße führt, tut etwas, das dadurch besonders lobenswert ist, dass man es nicht als allgemeine Regel auffassen kann. Weitere Beispiele für supererogatorische Handlungen sind etwa ein Organ zu spenden, sein Leben für jemand anderen zu riskieren, eine kostenlose Mahlzeit für einen Obdachlosen zu kaufen oder seine Freizeit für einen Freiwilligendienst zu opfern.

    Supererogatorische Handlungen sind freiwillig und werden daher von niemandem erwartet, aber sie werden von anderen geschätzt und anerkannt, wobei es eine Reihe von Argumenten für und gegen supererogatorische Handlungen gibt, denn einige Philosophen argumentieren, dass supererogatorische Handlungen grundsätzlich gar nicht möglich sind, weil jede Handlung, die moralisch gut ist, auch erforderlich ist, während andere argumentieren, dass supererogatorische Handlungen nur möglich sind, aber nicht erstrebenswert sind, weil sie zu Selbstaufopferung und Ungerechtigkeit führen können.


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