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Ironie

    Ironie ist eine rhetorische Figur, bei der der tatsächliche Sinn einer Aussage das Gegenteil von dem ist, was wörtlich ausgedrückt wird, d. h., es ist ein sprachlicher oder schriftlicher Ausdruck, bei dem die Intention des Sprechers oder Autors das Gegenteil dessen mein, was die Worte wörtlich bedeuten, wobei Ironie oft verwendet wird, um Humor, Sarkasmus oder Kritik auszudrücken. Ironie kann manchmal so subtil sein kann und Missverständnisse auftreten können, wobei die Interpretation von Ironie auch von kulturellen und sozialen Kontexten abhängt. Man kann verschiedene Formen von Ironie unterscheiden:

    Verbalironie tritt auf, wenn jemand das Gegenteil von dem sagt, was er bzw. sie tatsächlich meint, denn so könnte jemand an einem regnerischen Tag sagen: „Oh, das ist ja ein wunderbares Wetter!“ Situationsironie entsteht aus einer Diskrepanz zwischen dem erwarteten Ergebnis oder der Situation und dem tatsächlichen Ergebnis oder der Situation, also wenn jemand einen Regenschirm mitnimmt, um sich vor dem Regen zu schützen, und dann vom Wasser aus einem vorbeifahrenden Auto getroffen wird. Dramatische Ironie tritt auf, wenn ein Publikum oder Leser bzw. Leserin Informationen besitzen, die den Personen in einer Geschichte oder einem Drama unbekannt sind, wenn also etwa das Publikum eines Filmes weiß, dass ein Darsteller in Gefahr ist, während dieser selbst ahnungslos bleibt.

    Ironie kann anhand verschiedener Hinweise erkannt werden, etwa am Tonfall der Betonung. Eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main hat gezeigt, dass Ironie vor allem durch die Verschiebung der Betonung signalisiert wird. Das wurde in einem Experiment festgestellt, in dem Sprecher und Sprecherinnen gebeten wurden, jeweils kurze deutsche Sätze einmal ernsthaft und einmal ironisch einzusprechen. Die so entstandenen Aufnahmen wurden jeweils Zuhörer und Zuhörerinnen vorgespielt und bewerten, wie ironisch die jeweilige Aussage gemeint war. Es zeigte sich, dass durch die Betonung von Wörtern am Anfang eines Satzes der Sprecher Hinweise darauf gibt, dass die wörtliche Bedeutung nicht unbedingt die gemeinte ist. Diese Positionsverschiebung wurde als eine Art Warnhinweis wahrgenommen, um mögliche alternative Bedeutungen des Satzes in Betracht zu ziehen. Wenn unser Gegenüber also demnächst den Satzanfang betont, anstatt die Betonung im letzten Teil einzubauen, dann sollten wir nochmal genauer nachhaken, ob er uns nicht gerade doch auf den Arm nimmt.


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