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Schneekugel-Effekt

    Der Schneekugel-Effekt bezeichnet das Phänomen, wenn das Leben unkontrolliert um einen Menschen herumwirbelt und nichts mehr an seinem ursprünglichen Platz ist. Menschen sind dabei mittendrin in einem Schneesturm wie in einer Schneekugel, sie können nichts dagegen tun und müssen gleichzeitig mit ihrer Angst, ihrer Ohnmacht, vielleicht Wut und einer Vielzahl an anderen Gefühlen fertig werden. Der erste Impuls in einer solchen Situation ist häufig, gegen den Schnee anzukämpfen, d. h. man versucht mit Gewalt, den Schnee vom Weiterwirbeln abzuhalten und will ihn festhalten, doch dabei wirbelt man den Schnee jedes Mal weiter auf und erreicht so das Gegenteil von dem, was man eigentlich möchte.

    In einer solchen Situation gilt es, statt gegen den Schnee zu kämpfen zur Ruhe zu kommen und abzuwarten, bis der Schneesturm sich von alleine legt. Denn das Chaos und all das, was man nicht kontrollieren kann, legt sich irgendwann wieder. Es kann dabei helfen, sich vor Augen zu führen, dass man viele Dinge im Leben eben nicht vollständig selbst in der Hand hat. Diese Erkenntnis macht alle diese Dinge zwar nicht unbedingt weniger belastend, aber wenn man es schafft, die Situation erst einmal einfach so anzunehmen, wie sie ist, spart man zuallererst Energie, denn gegen das Unvermeidliche anzukämpfen kostet Kraft, die man besser in die Verarbeitung der Gefühle und in die Zukunft investieren kann.

    Erst wenn man aufhört zu kämpfen, kann man sich ein realistisches Bild von der Situation machen, denn während alles in Aufruhr ist, sieht man ohnehin nicht klar. Sobald sich der Schnee in der Kugel gesetzt hat, auch wenn das noch eine Weile dauern kann, kann man eine überlegte Bestandsaufnahme machen.


    Hinweis: Bei diesem Phänomen bzw. Begriff handelt es sich um ein populärwissenschaftliches Konstrukt, das in Lifestyle-Magazinen und in der Ratgeberliteratur herumgeistert, also um keinen genuin wissenschaftlich-psychologisches Fachbegriff. Solche Begriffe werden aber dann hier aufgenommen, wenn sie Beziehungen zu klassischen psychologischen Phänomenen aufweisen bzw. eine gewisse Verbreitung gefunden haben.

     

     


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