Rekindling – der Begriff kommt vom englischen Verb rekindle, das soviel bedeutet wie „ein Feuer wieder zu entfachen“ – bezieht sich auf einen kognitiven Prozess, bei dem eine bereits abgeschlossene emotionale Beziehung oder ein Ereignis wieder auflebt, was in verschiedenen Kontexten auftreten kann, wie etwa in zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Traumatherapie oder bei der Neuaktivierung von Erinnerungen.
In Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen bezieht sich Rekindling meist darauf, dass zwei Menschen – etwa ein Ehepaar oder die erste Liebe – nach einer Trennung oder einer längeren Pause wieder zueinanderfinden und ihre Beziehung neu auflebt, d. h., es kann auch bedeuten, dass Freundschaften oder andere Beziehungen wieder aufgenommen und verbessert werden.
In der Traumatherapie bezieht sich Rekindling auf den Prozess der Neuaktivierung und Wiedererleben von traumatischen Erinnerungen in einem kontrollierten und sicheren Umfeld, was zum Ziel hat, die traumatischen Erinnerungen neu zu bewerten und zu verarbeiten, um Heilung und Genesung zu fördern.
In der Neuropsychologie bezieht sich Rekindling auf den Prozess der Aktivierung von Neuronen, die in der Vergangenheit inaktiv waren, was durch eine Vielzahl von Faktoren wie Erfahrungen, Wahrnehmungen oder Gedanken ausgelöst werden kann. Der Begriff wird oft im Zusammenhang mit der Neuprogrammierung neuronaler Pfade bei der Behandlung von neurologischen Erkrankungen verwendet.
Hinweis: Bei diesem Phänomen bzw. Begriff handelt es sich um ein populärwissenschaftliches Konstrukt, das in Lifestyle-Magazinen und in der Ratgeberliteratur herumgeistert, also um keinen genuin wissenschaftlich-psychologisches Fachbegriff. Solche Begriffe werden aber dann hier aufgenommen, wenn sie Beziehungen zu klassischen psychologischen Phänomenen aufweisen bzw. eine gewisse Verbreitung gefunden haben.