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assoziatives Gedächtnis

    Das assoziative Gedächtnis ist ein Teil des Langzeitgedächtnisses, das für die Verknüpfung von Informationen verantwortlich ist und es den Menschen ermöglicht, neue Informationen aufgrund ihrer Ähnlichkeit oder Verbindung mit bereits vorhandenen Informationen zu speichern und abzurufen. Das assoziative Gedächtnis basiert auf dem Prinzip der Assoziation, bei dem eine Information durch ihre Verbindung zu einer anderen Information abgerufen wird, etwa aufgrund von Ähnlichkeiten, Kontrasten oder anderen Beziehungen zwischen den Informationen. So kann das assoziative Gedächtnis dazu beitragen, dass Menschen sich an den Namen einer Person erinnern, indem sie diesen mit anderen Merkmalen wie ihrem Aussehen, ihrem Beruf oder ihrer Persönlichkeit verknüpfen. Ebenso können sich Menschen an Ereignisse erinnern, indem sie diese mit anderen Ereignissen oder Erfahrungen verknüpfen, die die zuvor erlebt haben. Das assoziative Gedächtnis ist insgesamt ein wichtiger Bestandteil des kognitiven Systems und spielt eine entscheidende Rolle bei der Erinnerung an vergangene Ereignisse und Informationen.

    Das assoziatives Gedächtnis zeichnet sich dadurch aus, dass in ihm viele einzelne Speicherinhalte miteinander verknüpft sind und bereits durch das Abrufen eines oder weniger Aspekte die assoziierten Inhalte ebenfalls aktiviert werden. Dieses Gedächtnis bezeichnet oft Verbindungen zwischen Inhalten, die augenscheinlich unabhängig voneinander sind, denn so können Menschen Ängste entwickeln, indem eine einmal schlechte Erfahrung mit gewissen Objekten in der Zukunft ein negatives Gefühl gegenüber allen ähnlichen Objekten entstehen lässt.

    Im menschlichen Gedächtnis kann z.B. der Name einer bekannten Person, der eben erwähnt wurde, u.a. auch deren Aussehen, Eigenschaften sowie gute und schlechte Erfahrungen, die man mit diesem Menschen gemacht hat, hervorrufen. Ein anderes Beispiel: Durch wenige Töne, d.h. Bruchstücke einer Melodie, die vielleicht sogar unter anderen Geräuschen herausgehört wurden, erkennt man schließlich die ganze Melodie bzw. kann diese selbst ergänzen.

    Im Gehirn ist dabei der Hippocampus die Schlüsselstruktur für das assoziatives Gedächtnis, wobei jede Entscheidung, die mit einer Belohnung verbunden ist, gestärkt wird. Assoziative Gedächtnisprozesse sind generell für die erfolgreiche Bewältigung verschiedenster kognitiver Aufgaben sowohl im Labor als auch im Alltag notwendig.

    Die Assoziationsdefizit-Hypothese (Naveh-Benjamin, 2000) postuliert, dass ein bei älteren Menschen auftretendes Defizit in assoziativen Gedächtnisprozessen als Erklärung für deren schlechtere episodische Gedächtnisleistung herangezogen werden kann. Defizitäre assoziative Gedächtnisprozesse gelten daher als Basismechanismus des kognitiven Alterns.

    Literatur

    Naveh-Benjamin, M. (2000). Adult age differences in memory performance: Tests of an associative deficit hypothesis. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 26, 1170–1187.


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