ine Körperintegritätsidentitätsstörung – Body Integrity Identity Disorder, abgekürzt als BIID – ist eine seltene psychische Störung, bei der ein Mensch das Gefühl hat, dass ein Körperteil oder eine Funktion nicht zum eigenen Körper gehört und sie sich wünscht, dieses Teil amputiert oder die Funktion beeinträchtigt zu haben. Menschen mit dieser Störung können auch das Gefühl haben, dass sie in einem anderen Körper geboren wurden und können sogar extreme Schmerzen und Beschwerden in dem betroffenen Körperteil erleben. Betroffene verwenden etwa einen Rollstuhl oder Prothesen, aber sie verstümmeln sich auch selbst, indem etwa die Blutzufuhr einer Extremität blockieren, sich eine Säure in die Augen sprühen. Betroffene fantasieren oder simulieren daher oft die entsprechende Behinderung, aber nur in Einzelfällen kommt es tatsächlich zu mutilierenden Selbstverletzungen oder medizinisch nicht begründeten Operationen.
Typische Symptome einr Körperintegritätsidentitätsstörung sind das Bedürfnis nach der Amputation gesunder Gliedmaßen, etwa in Form der Apotemnophilie (Lustgewinn durch Amputation), die Acrotomophilie (sexuelle Erregung durch Menschen, mit amputierten Gliedmaßen), aber auch der Verlust eines Sinnes (Sehsinn oder Hörsinn).Des weiteren findet man den Amelotatismus bzw. Amputationsfetischismus oder Deformationsfetischismus, der eine sexuelle Vorliebe für körperliche Verstümmelungen oder Missbildungen bezeichnet.
Zwar ist der sexuellen Aspekt eher ein sekundären Grund für das Bedürfnis nach einer Verstümmelung, aber in Untersuchungen zeigte sich, dass es häufiger zur Selbstverstümmelung kommt, wenn eine sexuelle Erregungskomponente vorhanden ist.
Es gibt keine eindeutige Ursache für diese Störung bzw. sie wird als eine Form der Dysmorphie behandelt, die meist in der Kindheit oder Jugend ihren Ausgang nimmt, aber auch in Gehirnläsionen ihren Ursprung haben könnte.
Literatur
https://de.wikipedia.org/wiki/Body_Integrity_Identity_Disorder (22-12-09)
https://de.wikipedia.org/wiki/Amelotatismus (22-12-09)