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Mondtäuschung

    Es gibt Tage, da scheint der Mond viel größer zu sein als normalerweise, was vor allem dann zu beobachten ist, wenn der Mond gerade aufgegangen oder im Untergang begriffen ist, also tief am Himmel steht. Vor allem rund um den Vollmond ist der Anblick des Mondes häufig spektakulär. Die Mondtäuschung oder Mond-Illusion ist eine optische Täuschung, durch die aber nicht nur der Mond und sondern auch die Sonne in Horizontnähe größer erscheint als bei höherem Stand. Für diesen insbesondere beim Aufgang des Vollmondes bekannten Effekt gibt es keine physikalische oder astronomische Erklärung, und auch die Ursache dieses wahrnehmungspsychologischen Phänomens ist nicht endgültig geklärt. Übrigens können die gängigen Theorie nicht schlüssig erklären, warum Astronauten in der Erdumlaufbahn die Mond-Illusion ebenfalls sehen, obwohl sie keine Objekte haben, mit denen ihr Gehirn den Mond vergleichen könnten.

    Anmerkung: Kommt der Mond der Erde besonders nahe – höchstens 360000 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt -, erscheint er naturgemäß größer als gewöhnlich, und fällt dieser Zeitpunkt mit dem Vollmond oder Neumond zusammen, spricht man vom Supermond. Bei einem solchen Supermond befindet sich der Vollmond zwar etwas näher an der Erde als üblich und er kann deshalb auch größer erscheinen, doch hat das mit der Mondtäuschung nichts zu tun, da diese immer auftritt, wenn der Mond tief steht. Es gibt auch einen Minimond, also einen Voll- oder Neumond, der mehr als 405000 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt ist. Durch einen Supermond ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut aufgrund der geringeren Entfernung von der Erde in der Regel größer.

    Tatsächlich gibt es bis heute noch keine wissenschaftlich überzeugende Antwort auf die Frage, obwohl die Menschen den Mond bereits seit tausenden Jahren beobachtet. Hinter dem riesengroß wirkenden Mond steckt vermutlich ein wahrnehmungspsychologisches Phänomen, das wohl damit zu tun hat, wie das Gehirn visuelle Informationen verarbeitet.

    Nach Silas Laycock etwa entsteht die Mondtäuschung dadurch, dass der Mond so weit entfernt ist, dass er objektiv betrachtet, egal wo man sich auf der Erde befindet, immer gleich groß ist. In Wirklichkeit sind es die Objekte, mit denen man den Mond vergleicht, die größer oder kleiner erscheinen, je nachdem, wie weit diese entfernt sind. Wenn der Mond neben einem entfernten Haus oder einem weit entfernten Berg aufgeht, sieht der Mond also riesig aus, wobei sich das aber alles im Kopf abspielt. Die scheinbare Größe des Mondes ist eine tatsächliche Illusion und kein physikalischer Effekt.


    Praktischer Tipp: Man kann versuchen, den Vollmond mit einem Finger abzudecken, wenn er tief über dem Horizont steht. Später nutzt man denselben Finger, um den Mond hoch am Himmel abzudecken, was zeigen sollte, dass der Mond immer die gleiche Größe hat. Nutzt man eine Papierrolle als eine Art Fernglas, wird die verwirrende Umgebung ausgeblendet und der Mond schrumpft dabei auf seine normale Größe. Man kann auch den Mond in Horizontnähe und hoch am Himmel mit denselben Kameraeinstellungen fotografieren, wobei auf beiden Bildern der Mond die gleiche Größe haben sollte, denn die Illusion des riesigen Mondes kann man nur mithilfe von Zoomeffekten nachstellen.


    Literatur

    https://theconversation.com/why-does-the-moon-look-close-some-nights-and-far-away-on-other-nights-184028
    https://www.fr.de/wissen/vollmond-mond-mondtaeuschung-astronomie-warum-riesig-horizont-himmel-illusion-trick-91609946.html (22-07-08)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mondt%C3%A4uschung (17-09-02)
    https://www.timeanddate.de/astronomie/mond/supermond (20-12-12)


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