Rhinotillexomanie ist die Bezeichnung für ein zwanghaftem Nasenbohren, wobei das suchtartige Nasenbohren ein Verhalten mit Krankheitswert darstellt.
In den meisten Fällen beobachtet man eine Verbindung zu anderen Zwangsstörungen, wie etwa zum Nägelkauen ost Hypernervosität. Betroffene können diese Angewohnheit nicht mehr selbstständig kontrollieren, und die Nase leidet unter dieser übermäßigen Beanspruchung, etwa wenn empfindliche Gefäße in der Nase verletzt werden – vom Nasenbluten bis zum Durchbruch.
Die Tabuisierung des Nasenbohrens belastet Betroffene zusätzlich und verschlimmert unter Umständen deren psychische Probleme.
Bei der Mukophagie wird das beim Nasenbohren entfernte Nasensekret verspeist, was einem noch stärkeren Tabu unterliegt. Allerdings ist dieses Verhalten entgegen der landläufigen Meinung nicht gesundheitsgefährdend, denn ein Großteil des Nasensekrets und der darin aufgefangenen Schmutzpartikel gelangt ohnehin über den Nasen-Rachen-Gang in den Rachen und wird dann unwillkürlich geschluckt.
Die Behandlungsmethode der Wahl ist eine psychotherapeutische Behandlung.
Eine Studie der Griffith University in Australien legt übrigens nahe, dass durch die dabei entstehenden Verletzungen am Gewebe würden Bakterien den Zugang zum Gehirn vereinfachen, wobei die Bakterien – insbesondere der Bakterienstamm Chlamydia pneumoniae – eine Reaktion im Gehirn zur Folge hätten, die der Pathologie von Alzheimer ähnelt. Die Bakterien gelangten über den Geruchsnerv in das Gehirn von Mäusen, wobei die entstehende Infektion schlimmer ausfiel, wenn eine Verletzung der Nasenschleimhaut vorlag. Die Konzentration des Beta-Amyloid-Proteins im Gehirn erhöhte sich aufgrund der Infektion. Vorsichtshalber sollten daher auch Menschen auf das Nasenbohren und die Entfernung von Nasenhaaren verzichten, um die Nasenschleimhaut in ihrer Schutzfunktion nicht unnötig zu beeinträchtigen.