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Novelty

    Novelty (Neuheit, Neuigkeit) in Bezug auf einen neuen unbekannten Stimulus löst bei Lebewesen eine Orientierungsreaktion aus. In der Psychologie ist Neuheitssucht ein Persönlichkeitsmerkmal, das mit explorativer Aktivität als Reaktion auf neue Reize, impulsiver Entscheidungsfindung, Extravaganz bei der Annäherung an Belohnungshinweise, schnellem Verlust der Beherrschung und Vermeidung von Frustration verbunden ist.

    Auf der Verhaltensebene zeichnet sich eine hohe Ausprägung der Neuheitssucht in der Sensitivität für Neuigkeit und Belohnung und habituell-höherem Interesse an Exploration und Annäherung aus (Neugier). Biologische Grundlage dieses Verhaltens bilden in diesem Modell die dopaminergen Neurotransmitter-Systeme (Dopamin, dopaminerges System).

    Novelty seeking ist neben harm avoidance [Schadensvermeidung], reward dependence [Belohnungsabhängigkeit] und persistance [Ausdauer] auch eine Temperamentsdimension im Persönlichkeitsmodell von Cloninger et al. (1992).

    Vom Neuheitseffekt im Kontext der menschlichen Leistung spricht man auch bei einer Leistungsverbesserung, wenn neue Technologien eingeführt werden, und zwar nicht aufgrund einer tatsächlichen Verbesserung des Lernens oder der Leistung, sondern aufgrund des gestiegenen Interesses an der neuen Technologie.

    Novelty bedeutet auch, dass das Gehirn Reize ganz besonders beachtet, die unerwartet auftreten, und damit belohnt werden. Dieser Effekt wird auch etwa bei der Entwicklung von Computerspielen eingesetzt

    Siehe dazu auch Sensation Seeking.

    Literatur

    Cloninger, Robert, Przybeck, Thomas & Svrakic, Dragan (1992). The Tridimensional Personality Questionnaire: U.S. Normative Data. Psychological Reports, 69, 1047-1057.
    https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/novelty-seeking (18-03-06)


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