*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Das Empty-Desk-Syndrom gehört zu den zeitgeistigen Erkrankungen, und beschreibt das Phänomen, dass der Ruhestand manche Menschen in eine Krise stürzen kann. Der Übertritt in den Ruhestand bedeutet für viele eine gravierende Veränderung des Alltags und des Selbstverständnisses, und kann sich daher kritisch auswirken und Krisen auslösen. Viele Menschen warten zwar auf das Ende der Erwerbsarbeit und freuen sich auf das Mehr an Zeit, die sie dadurch für die eigenen Bedürfnisse gewinnen könnten, doch nicht immer verläuft dieser Anpassungsprozess reibungslos. Schließlich ist Erwerbsarbeit mehr als nur eine Einkommensquelle, denn Arbeit erfüllt für die Menschen wichtige Funktionen wie Strukturierung des Alltags, Ermöglichung sozialer Kontakte, gesellschaftliche Anerkennung und das Erleben persönlicher Kompetenz. Ein Leben ohne tägliche Beschäftigung lässt bei ihnen ein Gefühl der Leere und der eigenen Bedeutungslosigkeit entstehen.
Der Begriff geht auf den Psychologen Otto L. Quadbeck zurück, der das Syndrom umfassend erforschte, wobei er sich bei der Namensgebung vom Empty-Nest-Syndrom inspirieren ließ, also dem Gefühl der Leere bei Eltern, wenn ihre Kinder das Haus verlassen. Ausgangspunkt von Quadbeck war der psychosoziale Kontext von Führungskräften, denn diese entwickeln in ihren Positionen entsprechende Leistungspersönlichkeiten und berufsgeprägte Bedürfnisse und Ressourcen. Die Pensionierung führt bei ihnen einerseits zu massiven Verlusterfahrungen (Status, Kontakte, persönliche Identität) und zur Verletzung von Bedürfnissen (Leistung, Kompetenz, Macht, Selbstverwirklichung), andererseits verfügen Führungspersönlichkeiten über ganz spezifische Ressourcen zur Bewältigung der daraus resultierenden psychischen Probleme. Man geht davon aus, dass ungefähr jede dritte Führungskraft in der ein oder anderen Weise Symptome des Empty-Desk-Syndroms zeigt, doch auch ehemalige Beschäftigte, die nicht in einer leitenden Funktion gearbeitet haben, können die Folgen der Pensionierung spüren. Meist sind Männer vom Empty-Desk-Syndrom betroffen, denn diese bekleiden in Unternehmen häufiger leitende Positionen als Frauen, denn diese führen im Ruhestand meist ihre privaten und sozialen Kontakte und Interessen weiter.
Literatur
https://www.t-online.de/finanzen/geld-vorsorge/id_88725170/empty-desk-syndrom-wenn-der-ruhestand-zu-depressionen-fuehrt.html (20-12-07)
https://www.business-wissen.de/artikel/empty-desk-syndrom-ruhestand-was-nun/ (20-12-07)