Das Kompetenzmodell der Pädagogik ist der Kompetenzorientierung vorgelagert, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf dem Erwerb grundlegender fachlicher Kompetenzen als Voraussetzung nachhaltigen und lebenslangen Lernens im Mittelpunkt steht. Ein solches Modell klärt dabei, was Kompetenz in einem Fach bedeutet und ist eine Voraussetzung dafür, dass das Prinzip der Kompetenzorientierung im Unterricht handlungsleitend sein kann. Kompetenz meint dabei jene erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in unterschiedlichen Situationen erfolgreich nutzen zu können.
Kompetenzmodelle sind also prozessorientierte Modellvorstellungen über den Erwerb von fachbezogenen oder fächerübergreifenden Kompetenzen, und strukturieren Bildungsstandards innerhalb eines Unterrichtsgegenstandes, wobei sie sich dabei auf fachdidaktische und fachsystematische Gesichtspunkte stützen.
Das Kompetenzmodelle steht dem Defizitmodell gegenüber, das jene Perspektive auf Phänomene bezeichnet, die vor allen Dingen die vermeintlichen Schwächen von Menschen oder Gruppen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt.