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Kanner-Syndrom

    Das Kanner-Syndrom bezeichnet einen frühkindlichen Autismus, bei dem es sich um eine frühe Manifestation einer schizophrenen Psychose handelt. Diese besonders schwere Form des Autismus manifestiert sich typischerweise in der ganz frühen Kindheit, wobei sich dieser frühkindliche Autismus nicht nur in Form von sozialen Auffälligkeiten und stereotypen Verhaltensweisen zeigt, die Außenstehende oftmals mit der Entwicklungsstörung verbinden, sondern manche von ihnen lernenniemals richtig sprechen, sind kognitiv deutlich eingeschränkt oder müssen lebenslang Windeln tragen. Dieses Krankheitsbild ist sehr selten und prognostisch ungünstig. Hauptsymptome sind eine autistische Abkapselung von der Umwelt und eine erhöhte Veränderungsangst, d. h., Kinder geraten bei geringsten Veränderungen ihrer Umgebung in intensive Unruhe.

    Solche Entwicklungsrückstände zeigen sich bei Menschen mit Asperger-Syndrom nicht, wobei diese Spielart der autistischen Störung vor allem durch Schwierigkeiten im sozialen Miteinander gekennzeichnet ist, die auch schon früh etwa ab dem dritten oder vierten Lebensjahr erkennbar wird.

    Benannt ist das Phänomen nach Leo Kanner, der in den 50er-Jahren emotionale Defizite in der Erziehung dahinter (Kühlschrankmütter) vermutete.

    Literatur
    Stangl, W. (2019). Autismus. Werner Stangls Psychologie News.
    WWW: https://psychologie-news.stangl.eu/81/autismus (2019-08-02).


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