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Trilemma

    Als Trilemma bezeichnet man eine Wahl aus drei Optionen, bei der jede der drei Optionen als inakzeptabel oder ungünstig erscheint. Es gibt dabei verschiedene Formen: Aus drei ungünstigen Optionen muss eine gewählt werden, aus drei günstigen Möglichkeiten können nur zwei zugleich gewählt werden, wobei je mehr man sich einer der drei Optionen nähert, desto weiter entfernt man sich von einer oder beiden anderen.

    Die erste Erwähnung des Begriffs stammt von dem britischen Prediger Philip Henry aus dem Jahr 1672. Einer der ersten, die ein Trilemma formulierten, war Epikur, der die Ansicht eines allmächtigen und wohlwollenden Gottes verwarf, den falls Gott willens, aber nicht fähig ist, Böses zu verhindern, ist er nicht allmächtig, falls Gott fähig, aber nicht willens ist, Böses zu verhindern, ist er nicht gut, und falls Gott willens und fähig ist, Böses zu verhindern, warum gibt es dann das Böse? Ein Trilemma löst daher nicht nur philosophische Diskussionen aus, sondern vor allem theologische, denn vor allem Vertreter einer biblischen bzw. theologischen Schule benötigen definitionsgemäß einen letzten Grund bzw. eine letzte Ursache, sodass sie letztlich Gott erfinden müssen.

    Als Münchhausen-Trilemma (Ist es möglich, sich am eigenen Schopfe aus dem Sumpf zu ziehen?) hat Hans Albert ein allgemein philosophisches Problem formuliert, denn bei einem Trilemma geht es um die Frage, ob es möglich ist, einen letzten Grund im Sinne einer letzten Ursache bzw. eines unhintergehbaren ersten Anfangs zu finden bzw. wissenschaftlich zu beweisen. Seiner Meinung nach müssen daher alle Versuche für eine Letztbegründung scheitern bzw. ins Münchhausen-Trilemma führen. Das Münchhausen-Trilemma bedeutet, da jeder Versuch des Beweises eines letzten Grundes zu einem von drei möglichen Ergebnissen führt: entweder zu einem Zirkelschluss, die Conclusio soll die Prämisse beweisen, benötigt diese aber, um die Conclusio zu formulieren, zu einem infiniten Regress , d. h., es wird immer wieder eine neue Hypothese über die Begründbarkeit eines letzten Grundes formuliert, die sich jedoch wiederum als unzureichend erweist oder wieder in einen Zirkel führt bzw. zum Abbruch des Verfahrens. Hans Albert war mit seinem Münchhausen-Trilemma der Vertreter des Kritischen Rationalismus, wobei im Positivismusstreit der 60er Jahre vor allem von Vertretern der Frankfurter Schule (Adorno, Habermas) an diesem Ansatz Kritik geübt wurde (Stangl, 2019).

    Literatur

    Stangl, W. (1998). Technologische, informationstheoretisch-kybernetische Modelle. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/WISSENSCHAFTPAEDAGOGIK/ModelleInformattheorie.shtml (1998-04-06)
    https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchhausen-Trilemma (10-11-21)


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