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Memory-Fading-Effect

    Der Memory-Fading- oder Verblassungseffekt ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Erinnerungen, die mit negativen Emotionen verbunden sind, schneller vergessen werden als solche, die mit positiven Emotionen verbunden sind. Durch das Verblassen negativer Ereignise wird etwa das autobiografische Gedächtnis eines Menschen in einem positiven Licht verzerrt. Der Verblassungseffekt ist somit ein Gegenpart zur positiven Affektverzerrung, da er die Hervorhebung positiver emotionaler Erinnerungen ermöglicht und fördert.

    Vergangene Ereignisse, insbesondere emotionale Erfahrungen, werden oft lebhaft in Erinnerung gerufen, wobei allerdings qualitative Informationen bei der Erinnerung im Sinne einer Verblassung ähnlich wie bei Fotos offenbar verzerrt werden. Cooper, Kensinger & Ritchey (2019) haben in drei Experimenten den Teilnehmern emotional negative und neutrale Bilder, die in ihrer Leuchtdichte und Farbsättigung variierten, präsentiert und in einem nachfolgenden Test die visuelle Hervorhebung jedes Bildes in der Erinnerung nachgefragt. Die Ergebnisse ergaben, dass Erinnerungen als weniger visuell auffällig in Erinnerung gerufen wurden als sie kodiert wurden, was ein Art Memory-Fading-Effekt zeigte, während negative Emotionen die subjektive Gedächtnislebhaftigkeit und die Präzision, mit der visuelle Merkmale kodiert wurden, erhöhten.

    Literatur

    Cooper, Rose A., Kensinger, Elizabeth A. & Ritchey, Maureen (2019). Memories Fade: The Relationship Between Memory Vividness and Remembered Visual Salience. Psychological Science, doi: 10.1177/0956797619836093.


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