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Abgrenzungsproblem

    Ein bedeutendes und zentrales Problem im Zusammenhang mit empirischen Theorien ist das Problem, zwischen empirischen Theorien auf der einen Seite und solchen Theorien, andererseits, die nicht empirisch sind, unterscheiden zu können. Das Abgrenzungsproblem bzw. Demarkationsproblem oder auch Kantsches Problem meint demnach in der Wissenschaftstheorie jenes Kriterium, wonach Behauptungen wie Sätze oder Satzsysteme der empirischen Wissenschaft von Aussagen der Logik, wie etwa in der Mathematik, der Metaphysik oder auch von Mythen unterschieden werden können. Karl Popper schlägt für das Abgrenzungsproblem vor, die Falsifizierbarkeit einer Aussage durch Basissätze als Abgrenzungskriterium zu wählen.

    Im Grunde geht es beim Abgrenzungsproblem um die Grenzen der wissenschaftlichen Erkenntnis überhaupt, denn was und wieviel kann der menschliche Verstand und seine Vernunft frei von aller Erfahrung überhaupt erkennen. Schon Aristoteles hatte ein solches Kriterium diskutiert, indem seiner Meinung nach die empirische Wissenschaft das zeitlich Veränderliche, aber nichtempirische Wissenschaften wie Mathematik das Unveränderliche behandeln.

    Mit einem solchen Kriterium wird die Möglichkeit eröffnet, die empirisch-wissenschaftlichen Theorien von pseudo-, nichtwissenschaftlichen oder metaphysischen Spekulationen und von mathematischen, logisch-analytischen Aussagensystemen zu unterscheiden.

    Literatur

    Thaler, T. (2017). Kritisch-rationale Sozialforschung, Soziale Arbeit in Theorie und Wissenschaft, doi:10.1007/978-3-658-17451-4_2.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abgrenzungsproblem (16-11-12)


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