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Myoklonie

    Myoklonien sind rasche unwillkürliche Muskelzuckungen, die häufig als Begleitsymptom bei einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen (multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Tourette-Syndrom) vorkommen, die von der Großhirnrinde aber auch anderen Regionen des Gehirns oder dem Rückenmark ausgelöst werden. Häufig sind rumpfnahe Extremitätenabschnitte betroffen, aber auch die Mimik und die Rumpfmuskulatur.

    Myoklonien als natürliche Phänomene ohne Krankheitswert sind etwa die Zuckungen beim Einschlafen, wobei es sich vermutlich um einen evolutionären Reflex handelt, der unsere Vorfahren vor einem Sturz aus dem Baum bewahrte, als diese noch dort lebten und schliefen. Einschlafzuckungen (hypnic jerk) erleben dabei die meisten Menschen im Dämmerschlaf, wobei diese Zuckungen sie manchmal aus der Einschlafphase zurückholt. Dafür sind zwei verschiedene neuronale Systeme verantwortlich, die im Gehirn gegeneinander wirken: eines versucht für die nötige Muskelentspannung zu sorgen, die man für das Einschlafen benötigt, das andere versucht den Menschen noch wachzuhalten. Dieser wache Teil ist dabei noch so aktiv, dass er kurzzeitig überreagiert und dieses Zucken der Muskeln hervorruft. Manchmal kann auch eine falsche Schlafposition das Zucken auslösen, denn das menschliche Gehirn versucht den Betroffenen instinktiv zu „retten“, wenn etwa Arme oder Beine aus dem Bett hängen und dem Gehirn signalisiert wird, dass man aus dem Bett fallen könnte. Bei zahlreichen Primaten lässt sich dieser Reflex als eine Art Schutzfunktion gegen das Abrutschen vom Ast beobachten.

    Objektiv lassen sich Einschlafzuckungen mittels der Elektromyografie messen, bei der sie als kurze, hochamplitudige Potenziale im Verlauf des Einschlafens oder im Leichtschlaf erscheinen. Mitunter kommt es in der Folge zu Aufwachreaktionen wie beschleunigtem Herzschlag  und irregulärer Atmung. Wenn übrigens Einschlafzuckungen so häufig oder stark auftreten, dass sie das Einschlafen stören oder zum Wiedererwachen führen, kann sogar die krankheitswertige Diagnose Einschlafmyoklonie gestellt.


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