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Erfahrungslernen

    Erfahrung ist ein ausgezeichneter Lehrer, aber dessen Honorare sind hoch.
    Corrie ten Boom

    Erfahrung ist der beste Lehrmeister. Nur das Schulgeld ist teurer.
    Thomas Carlyle

    Erfahrungslernen bzw. erfahrungsbasiertes Lernen als Form situierten Lernens beschreibt ein didaktisches Modell, das auf der Annahme basiert, dass erst eine unmittelbare, praktische Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand einem Individuum effektives, sinnstiftendes Lernen ermöglicht. Lernen setzt in diesem Modell eine konkrete Erfahrung mit Echtcharakter außerhalb künstlich geschaffener Lernumgebungen wie in Bildungseinrichtungen voraus, sodass der Lernende als Handelnder im Mittelpunkt steht.
    Die Bedeutung des Erfahrungslernens gilt im Besonderen auch für die Schule, denn überall da, wo Kinder neue Bereiche sachlicher oder sozialer Wirklichkeiten erleben, müssen sie Erfahrungen sammeln, wie man mit diesen umgeht und was diese Erfahrungen in ihrem Lebenszusammenhang bedeuten. Schule ist daher auch ein zentraler Ort für Erfahrungslernen, sodass die Schule in Bereichen, in denen sie nicht auf selbstverständlichen Erfahrungen der Kinder aufbauen kann, Wege eröffnen muss, die notwendigen Erfahrungen neu zu machen. Da Kinder einerseits nicht in allen Bereichen des Lebens Erfahrungen machen können und andererseits in manchen Bereichen bereits Erfahrungen vorliegen, muss die Schule ein besonderes Augenmerk darauf legen, neues Wissen mit dem vorhandenen Vorrat an Erfahrungen zu verknüpfen. Dabei geht es nicht nur um Anwendung des neu erworbenen Wissens, sondern um die Frage, welchen „Sinn“ dieses neue Wissen für das individuelle Kind macht, also um eine Einbettung in jene Sinnzusammenhänge, die für ein Kind bedeutsam sind und die mit seinen individuellen Lebenserfahrungen eng verknüpft sind. Die traditionelle Schule läuft häufig Gefahr, den Sinn, den Erwachsene einer Sache zuschreiben, auch für den Sinn zu halten, den Kinder damit verbinden, d. h., Schule ist relativ ungeübt darin, den individuellen Sinn von Kindern zu erfassen und in ihre Arbeit mit einzubeziehen, also Wissen vor dem individuellen Erfahrungshintergrund von Kindern zu begreifen.

    Literatur

    http://liga-kind.de/fk-111-schaefer/ (15-05-21)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Erfahrungsbasiertes_Lernen (15-05-21)


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