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neokortikale Repräsentation

    Als neokortikale Repräsentation bezeichnet man jenen Prozess, der die Erinnerungen im Gehirn festigt, wobei das in zwei aufeinanderfolgenden Schritten im Zusammenspiel zwischen Hippocampus als Teil des Temporallappens und dem Cortex geschieht. Im ersten Schritt, der Enkodierungsphase, findet im Hippocampus eine schnelle Verknüpfung der neokortikalen Repräsentation in lokalen Gedächtnisspuren statt, während im zweiten Schritt, dem Offline-Modus, die neuen, noch labilen Spuren gleichzeitig im Hippocampus und Cortex reaktiviert werden, um so die Nervenzellverbindungen innerhalb des Cortex zu verstärken, die der gespeicherten Repräsentation zu Grunde liegen. Vor allem dann, wenn keine Interaktion mit der äußeren Welt stattfindet wie im Schlaf, findet diese Gedächtniskonsolidierung statt, indem die Verbindungen in der Hirnrinde gestärkt werden, die dem Langzeitgedächtnis zu Grunde liegen. Die Nervenzellen, die dabei in einer bestimmten Reihenfolge aktiviert und dauerhaft miteinander verbunden werden, entsprechen dann einem bestimmten Gedächtnisinhalt.

    Bei jeder Erfahrung, die Menschen machen, und jeder Entscheidung, die sie treffen, arbeiten unterschiedliche Bereiche des Gehirns zusammen, wobei die neuronalen Muster erlebter Erfahrungen oder getroffener Entscheidungen bei der Erinnerung in den gleichen Gehirnbereiche aktiv werden und die gleichen Muster zeigen. Dabei hat der Hippocampus die Fähigkeit, Erfahrungen im Zeitraffer durchzuspielen, sodass solche Erfahrungen zu Repräsentationen im Gehirn werden, die dabei helfen, Entscheidungen zu treffen.

    Literatur

    Schuck, N. W., & Niv, Y. (2019). Sequential replay of non-spatial task states in the human hippocampus. Science, 364, doi:10.1126/science.aaw5181.


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