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kritische Pädagogik

    Innerhalb der kritischen Pädagogik gilt es vor allem, gesellschaftliche Verhältnisse offen zu legen, wobei letztlich das Ziel darin besteht, die Gesellschaft zu verändern und zu verbessern. Zentrale Gegenstände der kritischen Pädagogik sind daher Aufklärung, Vernunft, Emanzipation und Selbstbestimmung. Innerhalb der kritischen Theorie muss sich die pädagogische Wissenschaft vor allem selbst reflektieren bzw. auch die gesellschaftliche Wirklichkeit, von der sie selber ja auch ein Teil ist, einer Kritik unterziehen, die stets an der Vorstellung von der Selbstbestimmung des Menschen und der Aufhebung von Entfremdung ausgerichtet ist. Aufgabe von Wissenschaft im kritischen Ansatz ist letztlich die menschliche Emanzipation als Befreiung des Menschen aus Zwängen, die seine Selbstbestimmung verhindert.

    Siehe dazu Der kritische Theorieansatz.


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    Ein Gedanke zu „kritische Pädagogik“

    1. Wie hat die Richtung Kritische Pädagogik die Pädagogik beeinflusst?
      Vielen Dank für ihre Antwort!

      Insgesamt hat die Kritische Pädagogik die pädagogische Landschaft stark beeinflusst, indem sie den Fokus auf gesellschaftliche Verantwortung, kritisches Denken, soziale Gerechtigkeit und demokratische Bildungsprozesse gelegt hat, und hat dazu beigetragen, traditionelle Lehransätze zu hinterfragen und Bildung als Instrument zur Veränderung und zur Ermächtigung zu betrachten. Die Kritische Pädagogik hat dazu beigetragen, dass die Pädagogik sich von einem eher technokratischen Verständnis, das Bildung als reine Wissensvermittlung betrachtet, hin zu einem kritischeren Verständnis entwickelt hat, das Bildung als Prozess der Emanzipation und Selbstbestimmung versteht. Zentral ist die Kritik an den gesellschaftlichen und politischen Bedingungen, die eine emanzipatorische Subjektwerdung behindern oder verhindern, vor allem hat sie gezeigt, dass Bildung und Erziehung nicht neutral sind, sondern immer in einem bestimmten gesellschaftlichen Kontext verortet sind und daher von den jeweiligen gesellschaftlichen Machtverhältnissen beeinflusst wird. Dadurch kam es zur Entwicklung neuer Bildungstheorien und -konzepte, die die Emanzipation und Selbstbestimmung der Lernenden in den Mittelpunkt stellen (kritisch-konstruktivistische Didaktik, die Handlungsorientierung in der Pädagogik und die Demokratische Schule), zur Einführung neuer Unterrichtsformen und -methoden, die den Lernenden mehr Autonomie und Mitbestimmung ermöglichen (Projektlernen, selbstgesteuertes Lernen, kooperatives Lernen), und zur Definition neuer Bildungsziele, die die Stärkung der kritischen und politischen Urteilskraft der Lernenden zum Ziel haben (Förderung der Medienkompetenz, Umweltbildung, Friedenspädagogik).
      Konkret hat sie die Pädagogik auf vielfältige Weisen beeinflusst:
      Gesellschaftskritik: Die Kritische Pädagogik kritisiert gesellschaftliche Strukturen, Machtverhältnisse und Ungerechtigkeiten. Sie betont, wie Bildung und Erziehung in politische, soziale und wirtschaftliche Kontexte eingebettet sind. Dadurch wird eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen gefördert.
      Befreiungspädagogik: Die Kritische Pädagogik legt großen Wert auf die Befähigung der Lernenden zur Kritik an bestehenden Strukturen und zur Ermächtigung, Veränderungen herbeizuführen. Ziel ist es, Menschen zur Selbstbestimmung und zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu erziehen.
      Partizipation und Demokratie: Die Kritische Pädagogik betont die Bedeutung von Partizipation und demokratischen Prozessen im Bildungswesen. Sie fordert, dass Lernende in Bildungsentscheidungen einbezogen werden und aktive Teilnehmer an ihrem eigenen Lernprozess sind.
      Interdisziplinarität: Kritische Pädagogik zieht Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen wie Soziologie, Psychologie, Politikwissenschaft und Kulturwissenschaft heran, um eine ganzheitliche Sicht auf Bildung und Gesellschaft zu ermöglichen.
      Empowerment und Emanzipation: Ein zentrales Anliegen der Kritischen Pädagogik ist es, die Lernenden zu ermächtigen und zu befähigen, ihre eigene Identität zu entwickeln und sich von strukturellen Zwängen zu emanzipieren.
      Inklusion und Diversität: Die Kritische Pädagogik thematisiert auch soziale Ungleichheit, Diskriminierung und Marginalisierung in Bildungskontexten. Sie strebt an, inklusive Bildungssysteme zu schaffen, die die Vielfalt der Lernenden berücksichtigen und gerechte Chancen für alle ermöglichen.
      Medienkompetenz: Angesichts der zunehmenden Rolle von Medien in der Gesellschaft betont die Kritische Pädagogik die Notwendigkeit, Lernende dazu zu befähigen, Medien kritisch zu analysieren, Propaganda zu erkennen und unabhängig zu denken.
      Globales Denken: Die Kritische Pädagogik ermutigt dazu, Bildung in einen globalen Kontext zu stellen und globale Zusammenhänge zu verstehen. Dadurch sollen Lernende ein Bewusstsein für globale Probleme und ihre Auswirkungen entwickeln.

      Weitere Informationen sind mit unserer PPP-Suchmaschine zu finden!

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