Zyklothymie ist eine heute veraltete Bezeichnung für die chronische Form manisch-depressiver Verstimmungen bzw. der chronischen Form bipolarer Depression (Manie). Als affektive chronische Störung ist vor allem auch der Antrieb betroffen, wobei deutliche Schwankungen zu beobachten sind, in denen hypomane Phasen sich mit depressiven Zuständen abwechseln. Bei der Zyklothymie handelt es sich demnach um eine krankheitswertige Instabilität der Stimmung, wobei im Verlauf der Zyklothymia sich Phasen der leichten Depression und leicht gehobener Stimmung (Hypomanie) abwechseln. Die Entstehung affektiver Erkrankungen ist oft in einer anlagebedingten Verletzlichkeit (Vulnerabilität) begründet. Die Depression auslösende Wirkung eines Lebensereignisses wird daher vor allem durch die individuelle Disposition des Einzelnen bestimmt, wobei meist auch genetische Faktoren und die Ausformung der Persönlichkeit eine Rolle spielen.
In der konstitutionellen Persönlichkeitstypologie nach W. Kretschmer bezeichnet sie die Temperamentsausprägung des pyknischen Typus (zyklothymer Typus).