*** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** Projektive Tests sind in der Psychologie Verfahren zur Erfassung von Verhaltensweisen und innerpsychischen Prozessen, der Deutungshilfen anbietet und meist auf psychodynamischen Theorien beruht. Es wird davon ausgegangen, dass die untersuchte Person wichtige Merkmale ihrer Persönlichkeit in den Test bzw. das Testmaterial hineinprojiziert, so dass der Untersucher sie entdecken kann. Projektive Tests sind keine Tests im engeren Sinn, da meist keine Quantifizierung angestrebt wird, denn projektive Tests sind der Überprüfung der Hauptgütekriterien kaum zugänglich, denn sie stehen im Widerspruch zu Grundannahmen der klassischen oder der probabilistischen Testtheorie.
Projektive Tests sind in der Regel Persönlichkeitstest (z. B. Rorschach-Test oder TAT), bei dem vieldeutige Reize so entworfen wurden, dass sie eine Projektion der inneren Dynamik des Probanden hervorrufen. Man geht bei projektiven Tests davon aus, dass die individuellen Unterschiede in der Reaktion auf ein vieldeutiges Ausgangsmaterial Unterschiede in der Persönlichkeit der Versuchspersonen widerspiegeln, die sich mit den üblichen geschlossenen Persönlichkeitstests nicht erfassen lassen. Projektive Tests gehören zu den Methoden der indirekten Befragung und werden häufig auch in der Motivforschung eingesetzt, wobei die Probanden und Probandinnen ihre subjektiven Wünsche und Vorstellungen in ihre Antworten projizieren sollen, so dass man aus den Antworten auf die Wünsche schließen bzw. Verhalten prognostizieren kann. Projektive psychologische Tests lösen bei ProbandInneen anhand von Bildmaterial oder Spielfiguren Projektionen aus und ermöglichen damit diagnostische Hypothesen.
Die Gültigkeit und Zuverlässigkeit der projektiven Testverfahren ist umstritten, obwohl sie in der psychologischen Praxis häufig verwendet werden. Die Interpretation der Ergebnisse projektiver Tests erfordert großen psychologischen Sachverstand, und müssen so konzipiert sein, dass sich die Projektionen in möglichst eindeutigen Antworten niederschlagen, so dass auch eine quantitative Analyse möglich ist. Die projektiven Verfahren sind gegenwärtig eher verpönt, da sie vor einiger Zeit fahrlässig dazu missbraucht wurden, sexuellen Missbrauch fälschlich nachzuweisen.
Die wichtigsten einzelnen Techniken sind:
- Der Thematische Apperzeptions-Test (TAT), zu dem es auch eine Fassung für Kinder gibt (CAT, Childrens Apperception Test) gibt, besteht aus mehrdeutigen Bildern. Die Probanden und Probandinnen sollen zu jedem Bild schildern, was auf dem jeweiligen Bild gerade abläuft, wie es zu der Situation kam und wie es weitergehen könnte. Analysiert werden insbesondere die Rollen der Personen, die Verhaltensweisen und die Beweggründe in den Erzählungen. Der TAT ist in erster Linie ein Persönlichkeitstest, denn es geht auch darum, aus den Geschichten, die über ein vieldeutiges Bild (z.B. ein Mann und eine Frau oder eine Familie) erzählt werden, Aufschlüsse über grundlegende Wünsche oder Abwehrmechanismen zu gewinnen. Auch die Leistungsmotivation kann über diesen Test erfasst werden.
- Beim Rorschach-Test werden aus den Deutungen von Tintenklecks-Bildern inhaltliche (Motive) und formale Aspekte (Begabung) der Persönlichkeit abgeleitet, wobei auch die Art der Intelligenz (produktiv oder reproduktiv, ganzheitlich oder teilerfassend) ermittelt werden kann.
- Ein weiteres projektives Verfahren ist der Rosenzweig- oder Picture-Frustration-Test (PFT). Den Probanden und Probandinnen werden hierbei karikaturartige Zeichnungen vorgelegt, oftmals von zwei Personen, die ein Gespräch führen. Der Dialog wird in Sprechblasen wiedergegeben, wobei nur ein Teil des Dialogs in den Sprechblasen enthalten ist. Die Versuchspersonen haben dann den fehlenden Teil zu ergänzen. Man geht davon aus, dass die Probanden unbewusst für sie typische Antworten abgeben, die sie nicht offen äußern würden.
- Teilweise projektiv, teilweise ausdrucksbezogen sind die Zeichentests, bei denen etwa ein Mann, ein Baum oder eine Familie von Tieren gezeichnet werden muß.
- Zu den projektiven Tests zählt man auch den Wortassoziationstest (WAT) und den Satzergänzungstest (SET)