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umgekehrte Psychologie

    Unter dem eher populärwissenschaftliche Begriff der umgekehrten Psychologie versteht man eine psychologische Technik oder Manipulationsmethode, bei der man versucht, eine Person dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun oder zu sagen, indem man ihr das Gegenteil davon sagt oder nahelegt. Die Grundidee besteht darin, dass Menschen oft dazu neigen, Widerstand gegen direkte Überzeugungsversuche oder Anweisungen zu entwickeln, denn darauf reagieren sie häufig mit dem Wunsch, ihre Freiheit zu bewahren und selbstständig zu entscheiden.Dieses Phänomen wird auch als Reaktanz-Effekt bezeichnet.

    Bei der umgekehrten Psychologie nutzt man diesen Effekt aus, indem man etwa eine Person auffordert, etwas nicht zu tun, in der Hoffnung, dass sie es dann gerade deshalb tut, eine Handlung oder Option als unattraktiv oder unmöglich darstellt, um das Interesse daran zu wecken, oder scheinbar von etwas abrät, um tatsächlich dafür zu werben. Nicht selten wird umgekehrte Psychologie als manipulativ wahrgenommen und ist nicht immer erfolgreich ist, sollte also daher mit Vorsicht und ethischen Überlegungen eingesetzt werden. Zudem kann sie bei übermäßiger oder offensichtlicher Anwendung das Gegenteil des gewünschten Effekts bewirken. In der Kindererziehung wird umgekehrte Psychologie oft ganz bewusst eingesetzt, da gerade Kinder die Mechanismen dahinter oft noch nicht sofort verstehen.

    Die Ursache für die Wirksamkeit dieser Methode liegt oft in dem gefühlten Wegfall von Optionen, der mit einer Handlungsvorgabe einhergeht, denn Menschen reagieren darauf, indem sie versuchen, ihre Entscheidungsfreiheit wiederherzustellen.

    Siehe dazu auch die Paradoxe Intervention bzw. Paradoxe Intention.

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