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Affektkontrolle

    Nicht die Zukunft ist die Zeit der Liebe.
    Was der Mensch wirklich will, will er jetzt.
    Octavio Paz

    Affektkontrolle bedeutet, jemand kann Gemütsbewegungen unter Kontrolle halten, ohne dass diese für die die umgebenden Mitmenschen sichtbar werden.

    Zur Affektkontrolle gehört insbesondere die Fähigkeit, sich selbst und die eigenen momentanen Wünsche zugunsten langfristiger Ziele zu beherrschen, wodurch diese Teil der sozialen Kompetenz wird.

    Die Fähigkeit zur Affektkontrolle ist meist schon bei Kindern sehr unterschiedlich ausgeprägt, wobei sich in Untersuchunten gezeigt hat, dass die Kinder, die sehr früh zum Bedürfnisaufschub fähig waren, später im Leben deutlich erfolgreicher waren. Siehe hierzu auch den Marshmellow-Test.

    Affektkontrolle ist wesentlicher Bestandteil einer stabilen Persönlichkeit, sie muss wie das Gehen oder das Sprechen auf der Basis von angeborenen Strukturen erlernt werden (Selbstkontrolle, Disziplin, Konsequenz)

    Dauerhafte Unterdrückung der Affekte kann übrigens manchmal zu körperlichen Erkrankungen führen, wobei zu starke Affektkontrolle etwa im Sexuellen mitursächlich für sexuelle Störungen sein kann, da in der Sexualität ein Mindestmaß an Erregung und ein Sich-gehen-lassen notwendig ist.

    In der antiken Philosophie der Stoa sah man übrigens im Erwerb und in der Erlangung der Affektkontrolle ein wichtiges Lebensziel.

    Definitionen

    „Affekt. Der Begriff Affekt wird nicht ganz einheitlich definiert. Meistens versteht man darunter einen Gefühlszustand von besonderer Intensität. In der Umgangssprache gebraucht man dafür den Ausdruck Erregung. In Handlungen, die im Affekt ausgeführt werden, geht die willentliche, durch sachliche und moralische Gesichtspunkte bestimmte Kontrolle weitgehend verloren“ (Meili, 1991, S. 24).
    In der weitesten Bedeutung wird jede emotionale Regung als affektiver Prozess bezeichnet. Die äußeren Begleiterscheinungen bestehen oft in starken Ausdrucksbewegungen. Der Übergang vom Normalzustand bis zum A.ausbruch geht kontinuierlich mit dem Ansteigen der Spannung, die sich auf Grund von Barrieren nicht ausgleichen kann, vor sich (vgl. Anschütz, Bleuler, Bollnow, Dembo, Elsenhans, Ewert, Hunt, M. Keilhacker, Lersch, Lewin, Masserman, Meili-Rohracher, Wundt, 1976, S. 9).
    Eine „rasch entstehende, heftig verlaufende und gewöhnlich schnell abklingende Gefühlsregung, meist ausgelöst durch Eindrücke und Anlässe die in gefährdender oder fördernder Weise die persönlichen Interessen und Bedürfnisse berühren. Bekannte Formen des A.es sind Wut, Schreck, Entsetzen, Entzücken, Begierde. Der A. geht mit unwillkürlichen körperlichen Veränderungen, mit motorischen Ausdrucksphänomenen und Umstellungen der vegetativen Funktionen einher, insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems, der Atmung, des Magens, des Darms, der Blase, der Drüsen, mit innerer Sekretion und des Blutchemismus“ (Clauß, Kulka, Lompscher, Röler, Timpe, Vorwerg, 1976, S.13).
    „Wallung, heftige Gemütsbewegung; ein Erregungszustand, der zu gesteigertem Antrieb führen aber Einsicht und Kritik ausschalten und die Herrschaft des Menschen über sich selbst beeinträchtigen kann. Auf der anderen Seite bildet das Trieb- und Affektleben eine wichtige Antriebskomponente, von der der Mensch Gebrauch machen kann. Das völlige Unterdrücken kann zu Verdrängungserscheinungen, neurotischen Symptomen und mittelbar zu organischen Erkrankungen führen: Herz-, Magen-, Gallenleiden u. ä. Die Gesamtheit dieser Erscheinungen nennt man Affektkrankheit“ (McDougall, Bollnow, Heller, 1967, S.4).
    „1. Allgemeine Bezeichnung für Gefühle und Stimmungen 2. Bezeichnung für eine relativ kurze, intensive Gefühlswallung, die mit mehr oder weniger starken äußeren Zeichen für Erregung verbunden sein kann (z. B. Wutausbruch) 3.Handlung die ohne Kontrolle der Vernunft abläuft“ (Grüner, Kahl, Georg, 1974, S.10).

    Literatur

    Grüner, G. Kahl, O. & Georg, W. (1974). Kleines Berufspädagogisches Lexikon. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag KG.
    Meili, R. (1991). Lexikon der Psychologie Band 1; 8.Auflage. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder.
    Psychologisches Wörterbuch (1976). Bern: Verlag Hans Huber.
    Wörterbuch der Pädagogik (1967). Stuttgart: Alfred Kröner Verlag.
    Wörterbuch der Psychologie (1976). Köln: Pahl-Rugenstein Verlag.


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    Ein Gedanke zu „Affektkontrolle“

    1. oh ja, wie immer gefällt mir Ihre Arbeit gut.
      Wenn Sie Lust und Zeit haben, dann schauen Sie auch mal bei uns rein.

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