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Name-Letter-Effekt

    Der Name-Letter-Effekt besagt, dass das Gehirn bei spezifischen Auswahltests Buchstaben bevorzugt, die im eigenen Namen vorkommen. Der belgische Sozialpsychologe Nuttin behauptete 1985, dass der Anfangsbuchstabe des Vornamens eines Menschen allerlei Entscheidungen seines Leben unbewusst beeinflussen würde. In seiner extremen Interpretation besagt der Name-letter-effect, dass selbst die Wahl des Wohnorts und von Lieblingsgetränkemarken, aber auch die Wahl von Freunden durch eine solche Sympathie für den Anfangsbuchstaben des Vornamens mitbestimmt wird.

    Als Ursache vermutet man impliziten Egoismus und unbewusste narzisstische Tendenzen, denn eine solche Wahl hilft, das Ich und ein gesundes Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Dieser Effekt wurde in verschiedenen Studien und für verschiedene Sprachen nachgewiesen. Eine amerikanische Untersuchung (Kooti et al., 2014) der Benutzer von Twitter und Google+ und deren Netzwerken bestätigte, dass Menschen öfter mit anderen in Kontakt treten, deren Vornamen mit den gleichen Initialen beginnen. Dass es sich dabei um kein statistisches Artefakt handelt wird dadurch ausgeschlossen, indem mögliche Einflussfaktoren, dass etwa gleichaltrige Menschen aus gleichen sozialen Umfeldern häufiger dieselben Vornamen haben, methodisch berücksichtigt wurden.

    Literatur

    Hoorens, V. & Todorova, E. (1988). The name letter effect: Attachment to self or primacy of own name writing? European Journal of Social Psychology, 18,, 365–368.
    Kooti, F., Magno, G., & Weber, I. (2014). The Social Name-Letter Effect on Online Social Networks. arXiv:1411.5451.
    Nuttin, J. M. (1985). Narcissism beyond Gestalt and awareness: The name letter effect. European Journal of Social Psychology,  15, 353–361.
    Nuttin, J. M. (1987). Affective consequences of mere ownership: The name letter effect in twelve European languages. European Journal of Social Psychology, 17, 381-402.


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