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Triage

    Triage bezeichnet ursprünglich die Sichtung oder Einteilung bei der Priorisierung von vorwiegend medizinischer Hilfeleistung, insbesondere bei unerwartet hohem Aufkommen an Patienten bei objektiv unzureichenden Ressourcen, wie das etwa in Kriegszeiten oder bei Großunfällen vorkommen kann. Triage ist somit ein aus der Militärmedizin übertragene Begriff für die ethisch schwierige Aufgabe, etwa bei einem Anfall von vielen Verletzten rasch darüber zu entscheiden, wie knappe personelle und materielle Ressourcen auf die Betroffenen aufzuteilen sind. Eine solche aufgeschobene beziehungsweise abwartende Hilfe ist in einem solchen Fall unvermeidlich, denn ohne eine strukturierte Triage besteht die Gefahr einer rein zufälligen und somit unethischen Selektion.

    Triage-Probleme gehören daher zu den schwierigsten ethischen Fragestellungen, denn wen soll man etwa retten, wenn begrenzte Möglichkeiten die Rettung von Einzelnen nur auf Kosten anderer erlauben? In jüngster Zeit ist der Prozess der Triage insbesondere im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt geraten. So stellt sich etwa bei selbstfahrenden Fahrzeugen die Frage, wer in einem kritischen Fall bessere Chancen für das Überleben erhalten soll, etwa ein unbeteiligter Passant oder der Fahrer. Daraus ergeben sich auch psychologisch interessante Fragestellungen, inwiefern moralische Kriterien in solchen Situationen zu Anwendung kommen können.


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